Exilliteratur: Russisch gehört nicht nur den Russen

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Ein Preis aus dem Exil für Literatur auf Russisch hätte eine gute Idee sein können – aber er kam zu früh. Ehe es zur ersten Verleihung kommt, gibt es Krach. Wie Dissidenz aber gelingen kann, zeigt der 30. Geburtstag der Organisation Memorial.
Dass ein Literaturpreis eine Kontroverse auslöst, kann passieren. Dass ein Preis für russischsprachige Literatur eine Kontroverse auslöst, ist angesichts der Weltlage fast zwangsläufig. Dabei war er, aber das nützt eben nichts, wirklich gut gemeint. Im vergangenen Jahr hat der Schriftsteller Michail Schischkin die Auszeichnung mit dem Preis „Dar“ ins Leben gerufen. Der Name des Preises spielt an auf „Die Gabe“, den letzten russischsprachigen Roman Wladimir Nabokows, Schischkin selbst ist 1961 in Moskau geboren, lebt aber seit 30 Jahren in der Schweiz.
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