Nahostkonflikt: Es brennt. Aber ihm ist das egal

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Israel steht im Flammen, im übertragenen Sinne und ganz wörtlich: Die Feiern zum Unabhängigkeitstag fallen wegen Bränden aus. Doch gleich darauf zündelt Netanjahu weiter – und kündigt an, den Gazastreifen dauerhaft besetzen zu wollen.
Gastbeitrag von Amir Teicher
Letzten Donnerstag war der 77. Jahrestag der Gründung Israels. Wie bei jedem anderen jüdischen Feiertag begannen die Feierlichkeiten am Vorabend. Traditionell werden sie mit einer Zeremonie auf dem Herzl-Berg in Jerusalem eingeleitet, bei der zwölf Fackeln –symbolisch für die biblischen zwölf Stämme Israels – von Menschen entzündet werden, die großes Ansehen genießen oder Außergewöhnliches für das Land oder die Gesellschaft geleistet haben. Umrahmt wird die Zeremonie von herzerwärmenden Liedern berühmter israelischer Sänger, altmodischen Choreografien und schließlich einem Feuerwerk, einer Laser- oder Drohnenshow. In den guten alten Zeiten versammelten sich die Familien, um sich die Zeremonie gemeinsam anzusehen. Das tun einige auch heute noch. Wenn alles gut läuft, weckt die Zeremonie ein wenig Nostalgie, Nationalstolz, Begeisterung und Staunen über die schönen Bilder.
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