Was eine Hochzeit 2025 wirklich kostet – und wie Paare Geld sparen können

Bei einer Hochzeit werden die Liebe zelebriert und der Wille, sein Leben miteinander zu verbringen. Doch das erfordert einiges an Planung – und nur allzu oft ein dickes Portemonnaie. Das zeigt unter anderem die Hochzeitsstudie 2024 des digitalen Hochzeitsplaners WeddyPlace: im Durchschnitt geben Brautpaare demzufolge 15.452,50 Euro für die Hochzeit aus. Wir erklären, wofür das Geld draufgeht – und an welchen Stellen man sparen kann.
Bevor die große Party stattfindet, steht erst einmal die standesamtliche Trauung an. Für die Anmeldung der Trauung fallen etwa 40 bis 60 Euro an, die Eheurkunde liegt bei 10 bis 20 Euro und das Stammbuch bei 10 bis 30 Euro, heißt es beim digitalen Hochzeitsplaner WeddyPlace. Daneben muss die standesamtliche Trauung aber nicht teuer sein. „Die meisten Menschen entscheiden sich an diesem Tag dafür, eine Kiste Sekt oder Champagner zu besorgen und nach der Trauung einfach gemeinsam essen zu gehen“, erklärt Sarah Kiehl, erste Vorsitzende beim Bund deutscher Hochzeitsplaner.
An ihrem großen Tag will die Braut sich richtig wohlfühlen. Viele Frauen entscheiden sich für ein Brautkleid. Aber was kostet das eigentlich? „Gerade beim Brautkleid gibt es natürlich große Unterschiede“, sagt Kiehl. Bei dem österreichischen Brautmodengeschäft Brautgeflüster liegen die Preise für ein Brautkleid zwischen 1300 Euro und 4000 Euro. Der digitale Hochzeitsplaner WeddyPlace schätzt die durchschnittlichen Kosten für ein Brautkleid auf etwa 700 bis 1000 Euro. Kiehls Erfahrungen zufolge liegt der Durchschnittspreis für ein Brautkleid etwa bei 2500 Euro. Es kommt dabei immer darauf an, was die Braut sich wünscht und wie aufwendig das Kleid sein soll.
So oder so: Es ist eine Menge Geld. Es gibt aber durchaus Einsparpotenzial. „Man kann sehr viel Geld sparen, wenn man auf Hochzeitsmessen oder beim Summer Sale nach einem Kleid schaut“, rät Hochzeitsplanerin Kiehl. Denn: Wenn man Glück hat, bekommt man das Brautkleid dann sogar zum halben Preis.
Vom Trend, das Kleid günstig im Internet zu bestellen, hält Kiehl hingegen nichts – denn in den meisten Fällen zahle man der Hochzeitsplanerin zufolge Lehrgeld. „Wenn man sich zu Hause vom Partner oder einer Freundin ausmessen lässt, sind das nie wirklich genaue Werte“, erklärt sie. Beim Kleid könne bereits ein Zentimeter ausmachen, ob es gut sitzt, zu weit oder zu eng ist. „Oftmals ist die Stoffqualität auch sehr schlecht, die Braut schwitzt schnell und wer mit einem Kleid aus Polyester zu nahe an eine Kerze kommt, kann sogar Pech haben und das Kleid ist angesengt“, warnt Kiehl. Dann lieber auf Nummer sicher gehen, mit einem guten Tipp der Hochzeitsplanerin: „Mancherorts kann man Kleider auch anmieten oder secondhand erwerben.“ Einfach mal im Internet nach entsprechenden Geschäften in der Nähe schauen.
Auch der Bräutigam will an seinem großen Tag glänzen – dafür muss ein Anzug her. „Der Anzug liegt natürlich in einer anderen Preisklasse als das Brautkleid – aber auch da gibt es große Unterschiede“, erklärt Kiehl. Wer sich etwas schneidern lassen möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. „Ein Tipp: Damit es nicht zu teuer wird, kann man sich auch nur Teile des Anzugs schneidern lassen – zum Beispiel eine spezielle Weste“, empfiehlt die Hochzeitsplanerin.
Der Anzug liegt Kiehls Erfahrungen zufolge meist zwischen 800 und 1000 Euro. Aber: Auch den Anzug kann man im Sale kaufen und so Geld sparen. Und: „Natürlich kann der Bräutigam auch einen Anzug nehmen, den er schon hat“, sagt Kiehl.

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Eine Hochzeitsfeier steht und fällt auch immer mit den kulinarischen Köstlichkeiten. Das Essen und die Getränke nehmen meist den größten Teil des Budgets ein. „Wenn man mal ausgeht und gut isst und trinkt, ist man ja oft auch schnell bei 80 Euro pro Person – und da wurde nicht so viel vorbereitet wie bei einer Hochzeit“, erklärt Kiehl. Die Kosten für das Hochzeitsmenü und die Getränke seien daher meistens höher. So zeigt die WeddyPlace Hochzeitsstudie 2024, dass der Löwenanteil des Budgets für die Location, das Essen und die Getränke draufgeht. Immerhin durchschnittlich 7803,50 Euro.
„Es kommt natürlich immer drauf an, wofür man sich entscheidet, aber realistisch ist ein Pro-Kopf-Budget ab 150 Euro“, sagt die Hochzeitsplanerin. Dieser Preis enthalte meistens aber auch schon Tischwäsche und die Abschlussreinigung, manchmal auch etwas Dekoration. „Das kommt aber immer auf die Location an“, so Kiehl. Wichtig hierbei: Angebote einholen und Preise vergleichen.
Blumen sind nicht nur der Garant für ein stimmungsvolles Ambiente – sie verströmen einen lieblichen Duft und symbolisieren die Liebe des Brautpaares. Tatsächlich ist es aber bei der Floristik sehr schwer, einen preislichen Richtwert anzugeben, so Kiehl. Der Grund: „Wenn man ein Jahr vorher mit der Planung der Hochzeit beginnt, kann man nicht sagen, wie sich die Preise für Blumen entwickeln. Das kommt schließlich auch aufs Wetter an“, erklärt die Hochzeitsplanerin.
Kiehl räumt mit einem Gerücht auf: „Der Mythos, dass Floristen extra hohe Preise für Hochzeiten ansetzen, ist einfach nicht wahr.“ Immerhin müssten für Hochzeiten vorher Konzepte entwickelt werden, der Brautstrauß müsse sehr lange ohne Wasser auskommen und auch nach ein paar Stunden in der Sonne noch gut aussehen. Das koste einfach mehr als ein Strauß, der spontan beim Floristen oder bei der Floristin mitgenommen werde.

Das Brautkleid ist wichtig – und nimmt oft einen großen Teil des Budgets ein.
Quelle: Emma Charlotte/dpa-tmn
Es gibt aber durchaus Tipps, mit denen Geld bei der Floristik gespart werden kann. Die Hochzeitsplanerin empfiehlt, sich vorab anzuschauen, welche Blumen es zur Zeit der Hochzeit überhaupt gibt. „Wenn ein Brautpaar zur Hochzeit unbedingt Pfingstrosen haben möchte, ist das sicherlich auch im September möglich – aber deutlich teurer als etwa im Mai“, sagt Kiehl. Der Florist oder die Floristin könne dem Brautpaar demnach oft tolle Vorschläge für Blumen machen, die ähnlich aussehen, aber etwas günstiger sind. Eine Idee sei es auch, mit Kräutern zu arbeiten, die regional wachsen und nicht teuer sind.
Und nicht nur das. „Es gibt mittlerweile auch Anbieter im Internet, die Blumen und Gestecke von einer Freitagshochzeit für Samstagshochzeiten wiederverwerten“, erklärt Kiehl den Trend. Die Floristik halte auch ohne Probleme so lange und dabei könne man ordentlich Geld sparen.
Schöne Fotos, die auch Jahre nach der Hochzeit noch gerne angeschaut werden, sind das A und O. Die Kosten für die Fotografin oder den Fotografen nehmen daher ebenfalls einen großen Teil des Budgets ein. „Beim Fotografen hängt der Preis stark mit der Expertise zusammen“, erklärt Kiehl. Wer eine Fotografin oder einen Fotografen auswähle, die oder der der schon weit über 100 Hochzeiten fotografiert habe, müsse demnach natürlich mit einem höheren Preis rechnen als bei einer Fotografin oder einem Fotografen, die oder der in der ersten Saison ist.

Schöne Hochzeitsfotos schaut man sich auch Jahre nach der Trauung noch gerne an.
Quelle: imago/blickwinkel
„Mein wichtigster Tipp ist, nicht beim Fotografen zu sparen“, sagt Kiehl. Die Fotos seien eines der wenigen Dinge, die wirklich von der Hochzeit übrig bleiben. Den richtigen Fotografen oder die richtige Fotografin zu finden, ist nicht immer ganz einfach und einzelne Fotos von Hochzeiten können einen falschen Eindruck vermitteln. „Ich empfehle daher, sich nicht nur Fotos auf Instagram anzuschauen, sondern ganze Reportagen von Hochzeiten“, rät Kiehl. So könne man besser sehen, ob einem wirklich die Arbeit des Fotografen gefalle.
Fotografen und Fotografinnen bieten der Hochzeitsplanerin zufolge meist verschiedene Pakete an – „manche bieten schon Shootings zur Verlobung an, andere bringen einen Videografen mit, was den Preis natürlich erhöht“. Das Vergleichsportal Check24 hat sich diesen Posten angeschaut, das Ergebnis: Ein Hochzeitsfotograf kostet für zwei Stunden durchschnittlich zwischen 300 und 499 Euro. Es kommt demnach immer darauf an, für wie lange man die Fotografin oder den Fotografen buchen möchte und was genau man sich wünscht.
Gute Musik darf auf einer Hochzeit nicht fehlen. „Wer einen DJ sucht, kann sich im Internet meist Sets anschauen, um die Stimmung und den Vibe herauszuhören“, empfiehlt Kiehl. Auch hier komme es auf die Expertise und die Erfahrung an. Der Dienstleistungsvermittler Listando unterscheidet bei den Preisen für einen DJ oder eine DJane daher auch nach Expertise: eine Anfänger- oder Hobby-DJane oder DJ kostet etwa 300 bis 500 Euro, eine nebenberufliche DJane oder DJ 500 bis 850 Euro und eine hauptberufliche Profi-DJane oder DJ etwa 1800 Euro bis 3000 Euro.
„Es gibt nichts Schlimmeres als ein DJ, der nicht merkt, wann er welche Musik spielen sollte – auch davon kann die Stimmung auf der Hochzeit abhängen“, warnt die Hochzeitsplanerin. Denn: Wenn beim Essen etwa eine zu schnelle Musik gespielt werde, könnten die Gäste sich gehetzt fühlen. „Das sollte auf keinen Fall passieren“, sagt Kiehl.
Ein guter Hochzeits‑DJ oder DJane liege den Erfahrungen der Hochzeitsplanerin zufolge demnach preislich bei etwa 1200 Euro aufwärts – was aber davon abhängt, für wie lange man sie oder ihn bucht. Übrigens: „Die Kosten für eine Liveband sind meist höher, weil ja mehrfach Gage anfällt“, sagt Kiehl.
Eheringe dienen nicht nur als Symbol der Liebe, sondern sollen der Überlieferung nach auch eine Verpflichtung zur Treue darstellen. In den USA gibt es für die Kosten der Ringe teilweise sogar „Richtlinien“. So gibt der Bräutigam dort etwa zwei bis drei Monatsgehälter nur für die Eheringe aus. Das ist in Deutschland anders. „Bei den Ringen gibt es an sich keine wirkliche Regel, wie das ja in Amerika oft der Fall ist“, erklärt Kiehl. Es komme darauf an, was man ausgeben möchte und ob man die Ringe beim Juwelier kaufe oder schmieden lasse. „Es gibt tolle Ringe für 500 Euro, es gibt aber auch tolle Ringe für 50.000 Euro“, sagt Kiehl. Bei den Ringen seien keine Grenzen gesetzt – es müsse aber nicht der superteure Ring sein. „Wichtig ist, dass die Ringe wirklich passen und für die nächsten 20 Jahre halten. Ein Ring für 50 Euro wird nicht so lange halten“, erklärt die Hochzeitsplanerin. Ein preislicher Richtwert für gute Ringe dürfte demnach etwa bei 1500 Euro liegen.

Eheringe können schlicht oder auffällig sein – wichtig ist, dass sie lange halten.
Quelle: dpa-tmn
Juweliere oder Juwelierinnen sehen das ähnlich, zeigt eine Auswertung der „Wirtschaftswoche“. Demnach empfehlen diese, mindestens 1000 Euro für ein Paar Ringe auszugeben. Ein Tipp der Hochzeitsplanerin: „Alternativen können Ringe aus Kautschuk oder anderen langlebigen Materialien sein, die nicht so teuer sind.“
Wer sich für die Hochzeit für eine Torte entscheidet, hat die Qual der Wahl. „Das Brautpaar sollte sich vorab überlegen, ob es wirklich die fünfstöckige Torte sein soll oder ob ein kleiner Cake zum Anschneiden reicht“, rät Kiehl. „Eine ausgefallene Torte für 60 Personen mit drei Stockwerken liegt da inklusive Dekoration schnell bei 1000 Euro“, erklärt die Hochzeitsplanerin. Laut dem digitalen Hochzeitsplaner WeddyPlace sollten Brautpaare durchschnittlich mit einem Preis von drei bis neun Euro pro Tortenstück rechnen – je nach Aufwand.
Eine Hochzeit zu organisieren, ist viel Arbeit und sollte nicht unterschätzt werden. Wer diese selber plant, sollte unbedingt frühzeitig anfangen. Dabei helfen kann eine Hochzeitsplanerin oder ein Hochzeitsplaner. Die Kosten für die Planung kommen dabei unterschiedlich zustande. „Manche Hochzeitsplaner orientieren sich am Budget des Brautpaares und berechnen 10 oder 15 Prozent des Gesamtbudgets für ihre Arbeit, andere planen ihre Konzepte individueller am Aufwand der Arbeit“, erklärt Kiehl.
Ein Tipp der Expertin: „Viele Hochzeitsplaner bieten auch eine Teilplanung an, wenn das Brautpaar nicht in jedem Bereich Hilfe braucht und ein kleineres Budget hat – dabei lässt sich natürlich auch Geld sparen.“
Kleine selber abgefüllte Schnapsflaschen, Macarons oder Mandeln: Für viele Brautpaare gehört es dazu, Gastgeschenke zu besorgen. Wer ein kleines Budget hat, sollte diese aber unbedingt weglassen, verrät Kiehl ihren ultimativen Tipp, um Geld zu sparen. „Bei jeder meiner Hochzeiten, die Gastgeschenke hatte, ist mindestens ein Viertel davon liegen geblieben, weil die Gäste die Geschenke oft vergessen oder gar nicht mitnehmen wollen“, sagt Kiehl. Wer die kleinen Geschenke weglässt, kann schon damit Budget einsparen.
Viele Brautpaare merken erst während der Planung der Hochzeit, dass das Budget nicht für die Wünsche ausreicht. Dann gibt es zwei Optionen: Die Wünsche runterschrauben oder die Hochzeit verschieben. Wer sich nicht dazu durchringen kann, die Wünsche herunterzuschrauben, dem empfiehlt Kiehl: „Man heiratet den Menschen, den man liebt. Da ist es unwichtig, ob das ein halbes Jahr oder ein Jahr später passiert.“
Dieser Text wurde am 30. Mai 2025 aktualisiert.
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