Bundesliga: Borussia Dortmund erreicht die Champions League

"Was Niko hier geleistet hat, ist eine der größten Trainerleistungen in der Geschichte des BVB", sagte Lars Ricken, Sport-Geschäftsführer von Borussia Dortmund. Am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga erreichte der Verein doch noch sein Saisonziel. Mit einem 3:0-Sieg gegen Absteiger Holstein Kiel schob sich der BVB noch vom fünften auf den vierten Platz der Tabelle vor, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt.
"Wenn man bedenkt, wo wir am 26. Spieltag in der Tabelle standen - das kannst du eigentlich gar nicht schaffen", meinte auch Klub-Chef Hans-Joachim Watzke. Tatsächlich waren die Dortmunder zum richtigen Zeitpunkt wieder in Form gekommen. Sie waren schwach in die Spielzeit gestartet und hatten in der Winterpause Trainer Nuri Sahin durch Kovac ersetzt, unter dem es zunächst aber auch nicht gut lief.
Nach 26 Spieltagen waren sie mit zehn Punkten Rückstand auf Rang vier nur Elfter. Doch in den letzten acht Spielen der Saison holten Kovac und sein Team 22 von 24 möglichen Punkten. "Niko hat auf die Kleinigkeiten geachtet, er hat viel ermahnt. Er ist super erfahren und hat seriös gearbeitet", lobte BVB-Führungsspieler Julian Brandt. Mannschaftskapitän Emre Can nannte die "Mentalität" als wichtigen Faktor.

Kovac selbst wollte kein großes Lob für seine seine Leistung. "Unterm Strich sind wir alle glücklich und froh, aber es besteht kein Grund zum Feiern", sagt er. Der BVB sei in den vergangenen Jahren immer in der Champions League gewesen und jetzt eben auch wieder. "Ich habe hier meinen Job gemacht und alleine schafft man gar nichts im Fußball. Man braucht dafür alle."
Freiburg-Trainer Schuster: "Haben nichts verloren"Leidtragender des Dortmunder Erfolgs ist der SC Freiburg. Die Freiburger - vor dem letzten Spieltag noch Vierter und kurz davor, erstmals in der Vereinsgeschichte die Champions League zu erreichen - verloren ihr Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt mit 1:3. Als Fünfter nehmen sie nun an der Europa League teil.
SC-Trainer Julian Schuster, der in seiner ersten Saison als Freiburger Coach gleich die Europapokal-Qualifikation schaffte, sah es dennoch positiv: "Wir haben heute nichts verloren. Wir haben um etwas Sensationelles kämpfen dürfen, das haben wir nicht gewonnen", sagte er.
Viermal kein Tor für Mainz gegen LeverkusenEinen Rang hinter den Freiburgern belegt der FSV Mainz 05 den sechsten Platz der Abschlusstabelle und darf damit ebenfalls im Europapokal starten. Die Mainzer nehmen an den Playoffs zur Conference League teil.
"Ich habe ja gesagt, dass ich diese Saison was anderes feiern will als den Klassenerhalt. Und ich glaube, ich habe mein Wort gehalten", sagte Mittelfeldspieler Nadiem Amiri nach dem 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen im letzten Spiel.

Die Partie war kurios und kostete die Mainzer einige Nerven. Viermal griff der Videoschiedsrichter ein und erkannte dem FSV ein Tor ab. "Ich habe das noch nie gesehen in meinem Leben. Das war verrückt", meinte Trainer Bo Henriksen.
Für Mainz reichte der eine Punkt am Ende, weil Konkurrent RB Leipzig gegen VfB Stuttgart mit 2:3 verlor. Die Leipziger sind als Siebter der Tabelle damit erstmals seit ihrem Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2016 nicht für den Europapokal qualifiziert.
Die Leverkusener, bei denen Meistertrainer Xabi Alonso letztmals an der Seitenlinie stand, stellten mit dem Unentschieden in Mainz einen neuen Bundesliga-Rekord auf. Sie haben nun 34 Mal in Folge auswärts nicht verloren.
Heidenheim muss in die RelegationNachdem mit Kiel und dem VfL Bochum die beiden direkten Absteiger bereits seit einer Woche feststehen, ging es im Abstiegskampf am letzten Spieltag noch darum, wer auf dem 16. Platz landet und in der Relegation um den Verbleib in der Bundesliga spielen muss.
Der 1. FC Heidenheim hätte zur Rettung auf Rang 15 einen Sieg benötigt bei einer gleichzeitigen Niederlage der TSG Hoffenheim. Zwar verloren die Hoffenheimer mit 0:4 gegen den FC Bayern München, doch schafften die Heidenheimer es nicht, ihren Teil der Aufgabe zu erledigen. Sie unterlagen zu Hause gegen Werder Bremen klar mit 1:4 und blieben daher auf Platz 16.

"Es geht darum, die reguläre Saison abzuhaken und uns auf das auszurichten, was kommt", sagte FCH-Coach Frank Schmidt. "Ich bin über dieses Spiel, die Art und Weise enttäuscht. Aber nicht über die Tatsache, dass wir Relegation spielen dürfen. Wir haben die Chance, in zwei Extra-Spielen die Liga noch zu halten und die Spiele gehen wir entschlossen und positiv an."
Gegner der Heidenheimer ist am 22. und 26. Mai die SV Elversberg, die in der 2. Bundesliga auf Rang drei kam. Zweiter Aufsteiger neben dem Hamburger SV ist der 1. FC Köln, der sich am Sonntag mit einem 4:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern den zweiten Platz der Tabelle sicherte.
Ergebnisse und Torschützen des 34. Bundesliga-Spieltags:RB Leipzig - VfB Stuttgart 2:3 (2:1) Tore: 1:0 Xavi (8.), 1:1 Undav (23.), 2:1 Baku (44.), 2:2 Woltemade (57.), 2:3 Demirovic (78.)
Borussia Dortmund - Holstein Kiel 3:0 (1:0) Tore: 1:0 Guirassy (3./Foulelfmeter), 2:0 Sabitzer (47.), 3:0 F. Nmecha (73.)
TSG Hoffenheim - Bayern München 0:4 (0:1) Tore: 0:1 Olise (33.), 0:2 Kimmich (53.), 0:3 Gnabry (80.), 0:4 Kane (86.)
1. FC Heidenheim - Werder Bremen 1:4 (0:2) Tore: 0:1 R. Schmid (14./Foulelfmeter), 0:2 Stage (33.), 0:3 Ducksch (66.), 1:3 Kerber (80.), 1:4 Topp (86.)
SC Freiburg - Eintracht Frankfurt 1:3 (1:1) Tore: 1:0 Doan (27.), 1:1 Knauff (45.+4), 1:2 Kristensen (61.), 1:3 Skhiri (63.)
FSV Mainz 05 - Bayer Leverkusen 2:2 (1:0) Tore: 1:0 Nebel (35.), 1:1 Schick (49./Foulelfmeter), 1:2 Schick (54.), 2:2 Burkardt (63./Foulelfmeter)
FC St. Pauli - VfL Bochum 0:2 (0:1) Tore: 0:1 Boadu (10.), 0:2 Boadu (66.)
Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg 0:1 (0:0) Tore: 0:1 L. Nmecha (51.)
FC Augsburg - Union Berlin 1:2 (1:0) Tore: 1:0 Tietz (41.), 1:1 Ilic (69.), 1:2 Ilic (90.+4)
dw