Champions League: Inter gewinnt Krimi gegen Barcelona

Nach zwei intensiven Spielen mit insgesamt 13 Toren steht Inter Mailand als erster Finalist der Champions League fest. Die Italiener setzten sich im Halbfinal-Rückspiel erst in der Verlängerung mit 4:3 (3:3, 2:0) gegen den FC Barcelona durch. Im Hinspiel vor einer Woche hatte es ein 3:3 gegeben.
Entscheidung in der VerlängerungIm Rückspiel vor 75.000 Zuschauern im Giuseppe-Meazza-Stadion erwischte Inter, das im Viertelfinale den FC Bayern bezwungen hatte, den besseren Start. Torjäger Lautaro Martinez (21. Minute) und der frühere Bundesliga-Profi Hakan Calhanoglu per Foulelfmeter (45.+1) sorgten für eine komfortable Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel drehte Barcelona auf und glich die Partie innerhalb weniger Minuten aus. Verteidiger Eric Garcia (54.) und der ehemalige Leipziger Dani Olmo (60.) waren die Torschützen.
Kurz vor Ende der regulären Spielzeit erzielten die Gäste, die von Ex-Bundestrainer Hansi Flick trainiert werden, durch Raphinha sogar das 3:2 (87.). Inter stemmte sich aber mit aller Macht gegen die drohende Niederlage und kam in der Nachspielzeit durch Francesco Acerbi zum umjubelten Ausgleich (90.+3). In der Verlängerung sorgte Davide Frattesi in der 99. Minute dann für die Entscheidung.
"Ich hatte Glück, dass ich das Spiel zu Ende spielen konnte, denn ich habe so sehr gefeiert, dass mir schwindlig war und ich fast einen Blackout hatte", sagte er hinterher im Interview mit Sky Sport Italia.
Yann Sommer: "Könnte nicht glücklicher sein""Mir sind direkt nach dem Schlusspfiff Tränen gekommen", sagte Inter-Torhüter Yann Sommer nach dem Spiel auf Amazon Prime. "Ich bin 36 Jahre, nicht mehr der Jüngste. Und jetzt darf ich mit dieser Mannschaft ein Champions-League-Finale spielen. Ich könnte nicht glücklicher sein."
Der Schweizer war 2023 vom FC Bayern München zu Inter gewechselt und wurde nach der Partie gegen Barcelona, in der er zahlreiche Paraden zeigte, zum "Man of the Match" gekührt.

Neben ihm spielen mit Calhanoglu (Karlsruher SC, Hamburger SV, Bayer Leverkusen), Benjamin Pavard (VfB Stuttgart, FC Bayern), Henrikh Mkhitaryan (Borussia Dortmund) und Nationalspieler Yann Aurel Bisseck (1. FC Köln) mehrere Ex-Bundesliga-Profis für die Mailänder.
Hansi Flick: "Wir werden zurück sein"Während Inter nach 2023 erneut im Finale steht, endete für Barcelona und Flick der Traum vom Triple. "Wir sind raus, aber wir werden es nächste Saison erneut probieren. Wir werden versuchen, die Fans und den Klub stolz zu machen", sagte Flick. Das junge Team um den erst 17 Jahre alten Lamine Yamal werde "daraus lernen".
"Nächste Saison werden wir zurück sein", kündigte Flick an, der seit vergangenem Sommer in Barcelona arbeitet. Den spanischen Pokal hat das Team bereits gewonnen, in der Meisterschaft hat Barça kurz vor Saisonende vier Zähler Vorsprung vor Real Madrid.
Am Sonntag treffen die beiden Topklubs in der spanischen Liga im direkten Duell aufeinander. Dann könnte sich die Meisterschaft endgültig entscheiden und damit auch die Zukunft von Real-Trainer Carlo Ancelotti und Leverkusens Coach Xabi Alonso.
Wer zweiter Finalist in der Champions League wird und am 31. Mai in München gegen Inter antreten darf, entscheidet sich im zweiten Halbfinale zwischen Paris Saint-Germain und dem FC Arsenal. Das Hinspiel in London hatte PSG mit 1:0 gewonnen.
dw