Ein Abend in Berlin, der (fast) nur Sieger kennt

Lange nach der Ehrung der Sieger und der Übergabe der Silbermedaillen für den Zweiten blieben alle Fans noch auf den Rängen. Die des Bundesligisten VfB Stuttgart, weil sie den ersten Pokaltriumph ihres Klubs seit 1997 bejubelten. Aber auch die von Arminia Bielefeld, dem unterlegenen Drittligisten und klaren Außenseiter in diesem Finale.
Dass der gesamte Bielefelder Anhang, der den Samstag über zu Zehntausenden das Stadtbild in Berlin prägte, sein Team bis weit nach dem Abpfiff und der bitteren 2:4-Niederlage lautstark bejubelte, produzierte Bilder für die Ewigkeit.
Als vierter Drittligist standen die Ostwestfalen im Cup-Endspiel, schafften Historisches, weil keiner der drei vor ihnen einen Treffer erzielt hatte. Nach vier Siegen gegen Bundesligisten in diesem Wettbewerb gab es allerdings keine finale Sensation.
Und doch war es ein Abend, der eigentlich nur Sieger kannte. Da war der Drittligameister, der mit einer wilden Schlussoffensive den Goliath beinahe noch ins Wanken brachte. Und eben ihr Anhang, der ein ausgelassenes Fest feierte.
Da war der tatsächliche Sieger aus Stuttgart. Die Schwaben holten den vierten Pokalsieg, der bisher letzte stammte von 1997. Auch ihre Fans, im Stadion im leichten Stimmungsvorteil gegen die Arminen, brannten (beide Seiten übrigens auch mal im Wortsinn) ein Feuerwerk ab. Auf dem Rasen gingen gerade Stuttgarts DFB-Profis voran.

In Feierlaune: Stuttgarts Fans, hier mit Deniz Undav.
Quelle: Bernd Weißbrod/dpa
Warum also eigentlich nur Sieger? Einer spürte sicher zumindest Enttäuschung, huschte nach dem Spiel an allen Reporter vorbei: Noah Sarenren Bazee, der die Riesenchance zur Führung für die Arminia verpasste und somit, als Held gar die Sensation möglich zu machen.
Insgesamt aber war es ein Fest des Fußballs. Eine Liebeserklärung für diesen Pokalwettbewerb, in dem die Kleinen die Großen herausfordern, manchmal sogar im Finale.
rnd