Nicht komplett souverän: Deutsche U 21 schlägt Tschechien und zieht ins Viertelfinale ein

Paul Nebel (li.) und Nick Woltemade durften jeweils über einen eigenen Treffer jubeln. IMAGO/DeFodi Images

Die DFB-Auswahl hatte schon am 2. Gruppenspieltag gegen Tschechien die Möglichkeit, das Viertelfinal-Ticket zu lösen. Durch einen Sieg wäre das Team von Antonio Di Salvo sicher für die nächste Runde qualifiziert. Für dieses Unterfangen schickte der Coach dieselbe Startelf wie beim 3:0-Auftaktsieg gegen Slowenien auf den Platz. Auf der Gegenseite tauschten die Tschechen zweimal: Kricfalusi startete anstelle von Stransky und der Noch-Hamburger Karabec durfte auf der Zehn anstelle von Danek beginnen.

Das deutsche Team konnte sich früh einen ersten Abschluss erspielen: Nach einem Doppelpass mit Woltemade war Nebel in guter Schussposition halbrechts an der Strafraumkante, setzte den Schuss aber knapp drüber (3.). Danach entwickelte sich eine umkämpfte Partie, in der Deutschland zwar klare Feldvorteile hatte, Tschechien aber sehr energisch in den Zweikämpfen war und gefährlich bei Kontern wirkte.

Tresoldis Treffer ist der Dosenöffner

Große Chancen gab es hüben wie drüben nicht, was vor allem daran lag, dass die DFB-Auswahl den letzten Pass nicht an den Mann brachte. Das änderte sich in der 34. Minute: Nebel spielte einen guten hohen Ball in den Lauf von Collins, der wuchtig vor das Tor spielte, wo Tresoldi genau richtig stand und die Kugel über die Linie drückte. Das 1:0 für Deutschland war verdient und es fungierte als Dosenöffner.

In der Folge drückten die Deutschen auf das 2:0 und belohnten sich noch vor der Pause mit einem Konter. Reitz schickte Woltemade auf die Reise, der Stuttgarter setzte sich stark durch und legte für Nebel ab, der aus zehn Metern verwandelte (41.). Das 2:0 war gleichzeitig der Pausenstand.

Der zweite Durchgang begann gemächlich, bis Reitz in der 58. Minute eine schöne Flanke vor das Tor brachte. Woltemade zeigte, dass er nicht nur im Fuß über Technik verfügt und brachte den Kopfball zum 3:0 ins Tor. Kurz darauf legte Martel sogar noch das 4:0 nach einem zu kurz abgewehrten Schuss von Gruda nach (58.).

Ein Eigentor aus dem Nichts

Alles schien angerichtet für einen entspannten Viertelfinaleinzug, doch direkt nach dem 4:0 fing sich das DFB-Team aus dem Nichts ein Eigentor - Arrey-Mbi war der Pechvogel (60.). Dieser Treffer schenkte den Tschechen neuen Mut. Plötzlich spielten sie wieder aktiver nach vorne und erzielten tatsächlich nur sechs Minuten später auch noch das 2:4. Spacil verwandelte nach einer zu kurzen Kopfballklärung von Rosenfelder (66.).

Deutschland geriet nach diesem Treffer etwas ins Wanken - es folgten zwei weitere gute tschechische Chancen in der 72. und 77. Minute - ,letztlich konnten sich Woltemade und Co. aber wieder fangen und die Führung einigermaßen souverän ins Ziel bringen.

Durch den 4:2-Erfolg ist die deutsche U 21 bereits vor dem letzten Gruppenspieltag für das Viertelfinale qualifiziert. Tschechien hingegen ist ausgeschieden. Am Mittwoch trifft Deutschland dann um 21 Uhr ohne Druck auf England. Tschechien spielt zeitgleich gegen Slowenien.