Romario Cunha als gefeierter Held: Portugal über Titelverteidiger Italien im EM-Finale

Zweimal führte Italien in der Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Portugal und scheiterte dennoch am Ende im Halbfinale. Die Iberer setzten sich in einem dramatischen Elfmeterschießen durch und fordern nun im Finale Frankreich.
Lass dich drücken: Torhüter Romario Cunha wird von Chelmik (#3) gefeiert. UEFA via Getty Images
Nachdem Frankreich durch ein furioses 3:2 über Nachbar Belgien als erste Mannschaft das Finale der U-17-EM erreicht hatte, richtete sich der Blick nach Tirana auf das Duell zwischen Italien und Portugal.
Nachdem Italiens Trainer Massimiliano Favo beim 2:1 gegen Belgien einigen Stammkräften eine Schonpause gegeben hatte, starteten die Azzurrini nahezu runderneuert - lediglich Dauda-Amihere, Bovio und Steffanoni überstanden die Rotation. Das hieß, das Inacio wieder von Anfang spielte - und der Dortmunder spielte sich auch diesmal ins Rampenlicht.
Inacios fünfter StreichIn der 20. Minute scheiterte er zwar mit einem schwach getretenen Strafstoß (Furtado an Arena) an Schlussmann Romario Cunha, den Abstauber drückte er dann aber doch über die Linie zum 1:0. Es war der fünfte Turniertreffer des 17-Jährigen und die verdiente Führung für den Titelverteidiger, der in Summe aktiver und gefälliger war.

Aufstieg ja, Aufstieg nein, Trainer raus, neuer Trainer rein: Turbulent ging es unmittelbar vor dem Saisonende beim 1. FC Köln zu. Am Ende wurde man doch Zweitligameister. Wer könnte über all das sowie die Feierlichkeiten danach besser sprechen als Effzeh-Kapitän Timo Hübers?
Die Freude über die Führung währte aber nicht lange, denn Portugal, das auf U-17-Ebene noch nie gegen Italien gewinnen, geschweige denn ein Tor erzielen konnte, schlug in der Final-Neuauflage von 2024 (3:0) eiskalt mit der ersten eigenen Chance des Spiels zu: Mide schickte Duarte Cunha auf rechts steil, der flankte nach innen und fand Stevan, der das 1:1 markierte - Stevans Bewacher Dauda Amihere sah in dieser Szene unglücklich aus (28).
Es war in Hälfte eins der einzige Abschluss der Portugiesen, die mit derselben Elf am Start waren wie beim 2:1 gegen Deutschland. Durchgang zwei war dann ausgeglichener, da beide Mannschaften sich durchaus bemüht nach vorne zeigten.
Auch in Hälfte zwei fallen zwei Tore - jeweils eins hüben wie drübenJust in einer Phase, in der die Selecao den Anschein erweckte, das Zepter an sich reißen zu wollen, schlug Italien aber zu: Baralla schweißte den Ball sehenswert wie satt aus 18 Metern in den rechten Knick (59.). Portugal kam aber erneut zurück, weil Joker Soares abermals stach: Der Benfica-Spieler war bei Mides kluger Kopfballablage in die Schnittstelle genau zur Stelle, um mit dem 2:2 alles wieder auf Null zu stellen (67.).
Anschließend geschah nichts mehr vor den Toren, sodass es nach 90 Minuten ins Elfmeterschießen ging. Es schlug die Stunde der Torhüter. Italiens Nava parierte zwei Versuche, sein portugiesisches Pendant Romario Cunha aber drei und war damit der Held des Abends. Portugal gewann 4:3 im Elfmeterschießen, nahm Revanche für das verlorene Vorjahresfinale und kann am Sonntag (20.30 Uhr) gegen Frankreich nun U-17-Europameister werden.
kicker