Börse: Dax fällt unter Rekordhoch. Siemens und Allianz geben nach. Thyssenkrupp-Aktie bricht ein.


Auf und Ab an der Börse: Die wichtigsten Informationen zum Dax, Dow Jones, zu den Aktienkursen und den Ölpreisen
Foto: Westend61 / Getty ImagesDer Dax notierte zuletzt moderate Verluste und verbuchte ein Minus von 0,2 Prozent. Diese drückten den Leitindex unter sein altes Rekordhoch aus dem Monat März auf 23.416 Punkte. Der MDAX der mittelgroßen Werte verbuchte zuletzt ein Plus von einem halben Prozent und lag bei 29.622 Punkten. Der Eurozonen-Index EuroStoxx verbuchte ein Minus von 0,5 Prozent.
Im Fokus der Anleger stehen zahlreiche Quartalsbilanzen, darunter solche von Schwergewichten wie Siemens, Telekom und Allianz. Zudem gibt es einige Konjunkturdaten auszuwerten, darunter vorwiegend Daten aus den USA am Nachmittag. Neben der Industrieproduktion werden die Einzelhandelsumsätze und die Industrieumfragen der Notenbank von New York und Philadelphia sowie die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. All dies gibt der US-Notenbank Fed Hinweise, um sich in ihrer abwartenden Haltung über mögliche Zinssenkungen bestätigt zu sehen oder womöglich davon abzurücken.
Auch der Versicherungskonzern Allianz sieht sich auf Kurs zu seinem Gewinnziel für das laufende Jahr – und das trotz höherer Schäden durch Naturkatastrophen am Jahresanfang, was den Anlegern vorbörslich jedoch nicht reichte. Das Papier notierte zuletzt bei minus 2 Prozent.
Die Deutsche Telekom profitierte unterdessen weiter vom Wachstum der US-Tochter T-Mobile US und hob ihren Gewinnausblick für das Gesamtjahr leicht an, dennoch notierte die Aktie moderate Verluste.
Thyssenkrupp bricht einAußerdem legten auch RWE und das Darmstädter Pharma- und Technologieunternehmen Merck Zahlen vor, was beide Aktien belastete. So meldete der Energiekonzern rückläufige operative Gewinne, was allerdings nicht überraschen sollte, die Aktie gab um 2 Prozent nach. Merck senkte wegen der zuletzt starken Wechselkursschwankungen, etwa beim US-Dollar, seine Ziele für das Jahr und notierte zuletzt ein Minus von fast 6 Prozent.
Unter den Firmen aus der zweiten und dritten Reihe, die ebenfalls zahlreich ihre Quartalsbilanzen veröffentlichten, brach Thyssenkrupp ein und notierte bei minus 9 Prozent. Douglas legte dagegen leicht zu und dürfte ihre Erholungsjagd wohl fortsetzen.
Keine klare Richtung in New YorkDie wichtigsten Indizes an der Wall Street haben am Mittwochabend uneinheitlich geschlossen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verabschiedete sich mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 42.051 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 notierte kaum verändert bei 5892 Zählern, und der technologielastige Nasdaq 100 zog um 0,7 Prozent auf 19.146 Stellen an.
Viele Tech-Konzerne wurden dabei von der Aussicht auf lukrative Geschäfte mit Saudi-Arabien getragen. So zogen Nvidia, Advanced Micro Devises und ARM deutlich an.
Auch Boeing profitierten von Donald Trumps (78) Nahost-Reise, indem der Flugzeughersteller von Qatar Airways die von einer einzigen Airline bislang größte Order in seiner Geschichte ergatterte. Dabei geht es bis zu 210 Jets. Die Boeing-Aktien zogen zeitweise deutlich an und beschleunigten ihre Erholungsrally seit dem Zolltief. Zum Handelsende blieb aber nur ein Plus von 0,6 Prozent.
Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 2,1 Prozent auf 64,69 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 2,2 Prozent schwächer bei 61,75 Dollar.
Die Anleger erwarten ein mögliches Atomabkommen zwischen den USA und dem Iran. Ein Berater des Oberhaupts des Iran hatte im US-Fernsehen erklärt, Iran sei bereit, einem Atomabkommen mit den USA im Gegenzug für die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen zuzustimmen. Damit könnte mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Zudem drückte ein Anstieg der US-Lagerbestände den Preis.
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