Trump bremst: Dow dreht ins Minus, Super Micro dreht auf
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Donald Trump verhindert einen besseren Tag an der Wall Street. Der US-Präsident hat mit seiner Ankündigung von Importzöllen die Investoren erneut verunsichert. Der Leitindex Dow Jones, der anfangs zulegen konnte, drehte ins Minus und fiel zum Handelsschluss um 0,43 Prozent auf 43.433,12 Punkte. Anleger mieden Risiken und kauften stattdessen als sicher geltende US-Staatsanleihen. Der Kurs zehnjähriger Papiere erreichte den höchsten Stand seit Mitte Dezember.
Trump hat Zölle in Höhe von 25 Prozent für Einfuhren aus der Europäischen Union in Aussicht gestellt. „Wir haben eine Entscheidung getroffen. Wir werden sie sehr bald bekannt geben“, sagte Trump während einer Kabinettssitzung. „Es werden 25 Prozent sein, allgemein gesprochen, und zwar für Autos und alle anderen Dinge.“
Der S&P 500 schloss praktisch unverändert bei 5.956,06 Zählern. Er war am Montag unter die Marke von 6.000 Punkten gefallen. Der zuletzt schwache Nasdaq 100 ging 0,22 Prozent höher bei 21.132,92 Punkten aus dem Handel.
Daneben richtet sich das Interesse an den US-Börsen vor allem auf die Quartalsbilanz und Prognosen von Nvidia. Die Zahlen dürften entscheidend dafür sein, ob das Thema Künstliche Intelligenz seinen Status als Antreiber an den US-Börsen zurückgewinnen kann. Bis auf Meta haben die sogenannten Glorreichen Sieben, Aktienschwergewichte aus der Tech-Welt, in diesem Jahr alle Kursverluste vorzuweisen. Nvidia erholten sich am Mittwoch mit plus 3,7 Prozent etwas von dem jüngsten Kursrutsch.
Die Zahlen und der Ausblick des KI-Champions hätten das Potenzial, „den gesamten Markt in Wallung zu bringen“, schrieben die Experten von Index-Radar. Das nicht zuletzt angesichts einer hohen Gewichtung der Aktie in den Indizes. „Die ehemals unerschütterlichen Tech-Giganten senden Ermüdungssignale“, hieß es weiter, auch mit Blick auf die zuletzt besonders stark abgerutschten Tesla -Aktien. Diese rutschten am Mittwoch um vier Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang November.
Neben Nvidia machten einige Technologiewerte positiv auf sich aufmerksam. So stiegen Aktien des Cloud-Software-Spezialisten Workday um 6,2 Prozent nach starken Quartalszahlen. Dies galt auch bei dem Datensoftware-Anbieter Zoominfo, dessen Kurs sogar um 23 Prozent nach oben schnellte. Aktien des Software-Entwicklers Intuit zogen nach guten Zahlen um 12,6 Prozent an.
Der Kurs von Super Micro sprang um 12,2 Prozent nach oben. Das Unternehmen war 2024 erst als KI-Gewinner gefeiert worden, sah sich dann aber Vorwürfen hinsichtlich der Geschäftsführung ausgesetzt. Wie es nun hieß, wurden erforderliche Finanzberichte noch fristgemäß bei der Börsenaufsicht SEC eingereicht. Am Markt sorgte das für Erleichterung, da ein drohender Ausschluss von der Nasdaq-Börse womöglich vermieden werden kann.
Abseits der Tech-Werte gewannen die Aktien von General Motors 3,8 Prozent. Der Autobauer plant, die Rückkäufe eigener Aktien auszuweiten und gleichzeitig seine Dividende zu erhöhen. Damit will das Unternehmen Investoren bei Laune halten
Enthält Material von dpa-AFX
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