Weg ins Kanzleramt: Friedrich Merz – seine Leute, sein Plan, seine Probleme | Capital+
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Wahlsieger mit vielen Herausforderungen: Friedrich Merz am vergangenen Sonntag
© Halil Sagirkaya / Anadolu / Picture Alliance
von Julius Betschka, Miriam Hollstein, Veit Medick und Jan Rosenkranz
9 Min.Nie regiert, immer impulsiv: Inmitten des geopolitischen Wirbelsturms ist die absehbare Kanzlerschaft von Friedrich Merz ein Abenteuer. Und eine Chance
Friedrich Merz erzählt gern davon, wie er Helmut Kohl das erste Mal traf, sein großes politisches Vorbild. Merz war damals, vor mehr als 30 Jahren, im Kanzleramt zu Besuch. Kohl hatte ein paar CDU-Europaparlamentarier zum Austausch geladen. Es ging um die großen Fragen, den Zustand des Kontinents, die transatlantischen Beziehungen. Und es gab Wein.
Ob er auch ein Pils haben könne, fragte Merz den Kanzler. Kohl, als Pfälzer eher dem Wein zugeneigt, gab sich irritiert. Er müsse mal nachfragen, ob es überhaupt Bier im Kanzleramt gebe, erwiderte er. Wenig später brachte Kohls Personal eine Flasche. Merz prüfte das Etikett: abgelaufen.
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