Das Arbeitsministerium beschleunigt den Prozess der Arbeitszeitverkürzung, ohne wesentliche Änderungen einzuführen
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Die Stellungnahme des Wirtschafts- und Sozialrates war praktisch der letzte wesentliche Schritt für den Gesetzentwurf zur Verkürzung der Arbeitszeit, um seinen Weg in Richtung einer zweiten Verabschiedung durch den Ministerrat und schließlich seiner Ankunft im Abgeordnetenkongress fortzusetzen. Der heute verabschiedete Bericht erkennt unter anderem die „gesellschaftliche Relevanz“ der Arbeitszeitverkürzung an und weist auf die Notwendigkeit hin, die Arbeitsbedingungen weiterhin an die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Veränderungen anzupassen. Darüber hinaus enthält er mehrere Anmerkungen an die Regierung.
Der auffälligste Kritikpunkt ist das Fehlen einer Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen der Maßnahmen. Kritisiert wird die Tatsache, dass kein detaillierter Bericht über die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung vorliegt. Hinzu kommt ein weiterer Punkt bezüglich der Fristen, die seiner Ansicht nach sowohl während der Verhandlungen mit den Sozialvertretern als auch jetzt im Rahmen des auf die Maßnahme angewandten Eilverfahrens für eine eingehende Prüfung zu kurz gegriffen seien.
Die Plenarsitzung des CES fordert zudem einen flexibleren Rahmen, um eine wirksame Einhaltung der Gesetze insbesondere in Sektoren wie der Landwirtschaft zu gewährleisten. Zudem wird eine ausreichende Übergangsregelung gefordert, damit sich sowohl die Sektoren mit als auch die ohne Abkommen anpassen können.
Dieser Standpunkt wurde nahezu einstimmig angenommen (53 Stimmen dafür, zwei dagegen und eine Enthaltung), und wurde vom Arbeitsministerium trotz der im Bericht enthaltenen Kritik positiv aufgenommen. Laut Aussage von Yolanda Díaz‘ Abteilung wird dies als Unterstützung für die Notwendigkeit der Umsetzung dieser Reform interpretiert. Sie fügt hinzu, dass sie keine wesentlichen Änderungen am Gesetz vornehmen werden, jedoch einige kleinere technische Anpassungen vornehmen werden, um den Gesetzesentwurf zu verbessern. Dabei geht es im Wesentlichen darum, den in der Minderheit befindlichen Sektoren, für die es keinen Tarifvertrag gibt, einen gewissen Spielraum für Anpassungen einzuräumen, und die Fälle digitaler Trennung nicht so streng einzuschränken.
Der Gesetzentwurf soll daher demnächst dem Ministerrat vorgelegt werden (ein Termin dafür steht noch nicht fest) und anschließend dem Parlament, wo ein harter Kampf um die nötigen Stimmen für seine Verabschiedung beginnen wird. Verhandlungen mit den Fraktionen laufen jedenfalls bereits, wobei noch nicht klar ist, ob eine ausreichende Mehrheit zustande kommt.
Auf die Kritik des CES antwortete die Labour Party, dass die Zeitvorgaben für die Verhandlungen ausreichend gewesen seien, dass alle Sektoren in den Unternehmensverbänden vertreten gewesen seien und dass sie im Hinblick auf die fehlende Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen eine neutrale Position wahren wolle. Sie habe sich auf die Sammlung wirtschaftlicher Belege beschränkt, über die Konsens bestehe, ohne kontroverse Positionen einzunehmen, die zu Unstimmigkeiten hätten führen können.
lavanguardia