Funk-Pionier Sly Stone stirbt im Alter von 82 Jahren

„Mit tiefer Trauer geben wir den Tod unseres geliebten Vaters, Sly Stone von Sly and the Family Stone, bekannt“, hieß es in einer Erklärung seiner Familie.

Der Multiinstrumentalist, der auch mit Drogenproblemen zu kämpfen hatte, leitete die Band „Sly and the Family Stone“, eine multiethnische Rockband, eine Seltenheit in den 1960er Jahren.

Die Gruppe gab insbesondere ein denkwürdiges Konzert beim Woodstock-Festival im August 1969, wo sie am dritten Tag dieses legendären Ereignisses kurz nach 3:00 Uhr morgens die Bühne betrat.

„Für ihren späten Auftritt waren Sly and The Family Stone bemerkenswert frisch und in Topform“, heißt es auf der Website des Festivals. „Das Woodstock-Konzert gilt allgemein als einer ihrer besten Auftritte.“

In nur fünf Jahren hinterließ sein Erfindungsreichtum einen unauslöschlichen Eindruck in der amerikanischen und weltweiten Musik, vom ersten Hit der Gruppe „Dance to the Music“ im Jahr 1967 und ihrem Song „Everyday People“ ein Jahr später bis zum Rhythm-and-Blues-Meisterwerk der 1970er Jahre, „If You Want Me to Stay“.

Für viele war Sly Stone ein musikalisches Genie, das den Sound der Zukunft kreierte und den Grundstein für Künstler wie Prince, Miles Davis, die Red Hot Chili Peppers und OutKast legte.

Es war, „als würde man eine schwarze Version der Beatles sehen“, sagte Funk-Legende George Clinton gegenüber CBS News über die Bühnenpräsenz seines langjährigen Freundes. „Er hatte das Gespür für die Straße, das Gespür für die Kirche und die Qualitäten von Motown. Er war all das in einer Person.“

Sly Stone kämpfte jedoch mit dem Druck des Ruhms und verfiel in Drogenmissbrauch. Er verpasste Auftritte, seine musikalische Produktion wurde unregelmäßig und die Band löste sich 1973 auf.

Wegen seiner Drogenprobleme wurde er mehrfach verhaftet und war zeitweise sogar obdachlos und lebte in einem Lieferwagen, bevor es ihm gelang, dieser Abwärtsspirale zu entkommen. In seinen 2023 veröffentlichten Memoiren schrieb er, dass es ihm 2019 gelungen sei, von den Drogen loszukommen.

Sly and the Family Stone wurden 1993 in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen.