Sinners sehr solides Halbfinale gegen Djokovic bei Roland Garros

Jannik Sinner zeigte am Freitag im Halbfinale der French Open eine starke Leistung und besiegte Novak Djokovic (6-4, 7-5, 7-6 [3]) . Besonders sein Aufschlag beeindruckte. Einziges Manko war seine Quote beim ersten Aufschlag: 51 % im gesamten Spiel, davon 43 % im ersten Satz. Doch das tat ihm keinen Abbruch.
Die Nummer 1 der Welt hat 10 Asse geschlagen. In fünf Spielen schlug er 20 Asse, im Schnitt vier pro Spiel. Sein bisher höchstes Ergebnis erzielte er im Achtelfinale und Viertelfinale mit fünf Assen, im Schnitt weniger als zwei pro Satz. Sinner unterliefen zudem nur wenige Doppelfehler. Gegen den Serben unterlief ihm nur einer, zusätzlich zu dem gegen Alexander Bublik im Viertelfinale. Damit hat er seit Turnierbeginn nur zwei Doppelfehler.
Gegen Djokovic, den wohl besten Receiver der Geschichte, erzielte er beeindruckende 79 % seiner Punkte nach seinem ersten Aufschlag (45 von 57 gewonnenen Punkten). Besonders herausragend waren seine Statistiken im ersten (90 %, 9 von 10 gewonnenen Punkten) und dritten Satz (85 %, 23 von 27 gewonnenen Punkten).
Auch hinter seinem zweiten Aufschlag zeigte Sinner eine sehr gute Leistung und gewann 63 % seiner Punkte. Der erste Satz lief perfekt für ihn: Er gewann 11 von 13 Punkten hinter seinem zweiten, was einer Erfolgsquote von 85 % entspricht. Allein im ersten Satz kassierte er nur drei Punkte hinter seinem Aufschlag und kassierte keinen einzigen Breakball.
Sein Aufschlag rettete ihn in spannungsgeladenen oder potenziell spannungsgeladenen Momenten mehrfach. Er musste in diesem Match sechs Breakbälle abwehren. Und er konnte fünf davon abwehren. Zwei der drei Breakbälle im dritten Satz verdienen Beachtung. Beim ersten servierte er einen exzellenten zweiten Aufschlag, mit dem er den Ballwechsel diktieren konnte, den er mit einem tadellosen Topspin-Volley mit der Vorhand abschloss. Beim zweiten servierte er einen 203 km/h schnellen Winner auf den Abschlag, auf der Vorteilsseite.
Der Aufschlag wird im Finale gegen Carlos Alcaraz am Sonntag zweifellos einer der Schlüssel zum Erfolg sein. Zuvor glänzte der Spanier in dieser Hinsicht nicht. Im ersten Satz seines Halbfinalsieges gegen Lorenzo Musetti brachte er nur 41 % seiner ersten Aufschläge an. In nervösem Zustand unterlief ihm im zweiten Satz ein Doppelfehler, der dem Italiener den 6:6-Ausgleich ermöglichte.
L'Équipe