Aya Nakamura (3/5): Aya, eine Medienleidenschaft

Der Ruhm der französisch-malischen Sängerin explodierte nach der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris. Während die internationale Presse seit ihrem Debüt von ihr schwärmt, sind die französischen Medien geteilter Meinung. Die Sängerin lässt jedenfalls niemanden kalt.

Um ein Star zu sein, muss man nicht naiv und verletzlich sein, erinnert die französisch-malische Sängerin, die es gewohnt ist, Schlagzeilen zu machen. „Man muss sich in seiner Haut wohlfühlen und vorbereitet sein, denn als Künstler muss man Verantwortung übernehmen. Man kann es nicht jedem recht machen !“, warnt sie in einem Interview.

Kaum ein Künstler hat die Presse so sehr gespalten wie Aya Nakamura. Während die Zeitung Libération in ihrem Stil „eine neue Musikalität für die französische Sprache“ sieht, urteilt die Wochenzeitung Marianne , sie „schaffe eine Leere in ihren Texten“ .

Die Sängerin schreibt alles selbst und mischt Slang, Verlan und Fremdwörter mit Rap-Sauce, was viele Medien nicht verstehen. In einem Universum aus Rap, Zouk, Pop und R'n'B lässt sich Aya Nakamuras Stil nicht einordnen. Die Künstlerin beschreibt ihren „Sound“ als „solar“ . Eine Dimension, die ihr zu einem weiteren wiederkehrenden Kritikpunkt der Medien führt: ihrem „übergroßen“ Ego. „Es ist nicht meine Schuld, ob ich groß, charismatisch oder schön bin usw. Ich kann nicht kontrollieren, was die Leute fühlen, wenn sie mich sehen“, sagt sie und erklärt denen, die sie beeindruckend finden: „Ich bin wie ihr !“

Doch braucht sie die Medien, um Millionen von Alben zu verkaufen? Nein, ihrem Publikum ist das egal. Deshalb tritt sie selten im Fernsehen oder Radio auf. Ihr bestes Kommunikationsmittel sind die sozialen Netzwerke, wo sie ihren allerersten Song veröffentlichte und ihre Fans direkt anspricht.