Hitzewelle: Im Krankenhaus von Digne-les-Bains „häufen sich die Grenzfälle, wir spielen Russisches Roulette“

Digne-les-Bains (Alpes-de-Haute-Provence), Sonderkorrespondent.

Orangefarbene Alarmstufe in der Region Alpes-de-Haute-Provence. Da die Hitzewelle das Land seit zehn Tagen heimsucht , haben die Rettungsdienste nicht gewartet, bis die Wetterwarnung auf Rot umschlug.

Seit dem 1. Mai und mindestens bis zum 31. Juli sind die Aufnahmen in der Notaufnahme von Digne-les-Bains und teilweise auch in Manosque (Teil desselben Krankenhausverbundes) rund um die Uhr geregelt: Patienten müssen sich 15 Minuten vor der Vorstellung melden (mit einigen Ausnahmen). Dieses System, das sich landesweit verbreitet, ist die Antwort der Regierung auf den Ärztemangel und die Überbelegung der Krankenhäuser.

Da die Notaufnahme von Digne-les-Bains sowie die Notaufnahme von Manosque und Sisteron in manchen Nächten geschlossen sind, ist in der Abteilung manchmal kein einziger Dienst geöffnet, abgesehen vom Smur (mobile Notfall- und Wiederbelebungseinrichtung).

Dieser „Gesundheits-Blackout“, wie Ärzte ihn nennen , angesichts des Mangels an Allgemeinmedizinern und Fachärzten in der Stadt, dürfte mit der Touristensaison ein neues Ausmaß erreichen . Neben der Hitze bietet das Département stark frequentierte Sehenswürdigkeiten wie die Verdonschluchten und ist Austragungsort zahlreicher Sportveranstaltungen. Die Stadt, in der Victor Hugo einen Teil seines Romans „Les Misérables“ spielt, lockt auch wegen ihrer versteinerten Ammonitenplatten Neugierige an.

Unsere Abteilung ist groß. Bei einem Einsatz im Raum Digne kann der Smur bis zu einer Stunde brauchen. Er kann vier Stunden unterwegs sein. Was tun wir, wenn jemand mit Brustschmerzen eingeliefert wird? Die regionale Agentur...