Vereinbarung für direkte Züge aus Großbritannien ins Land mit der schönsten Eisenbahnstrecke der Welt getroffen

Der Traum einer direkten Zugverbindung zwischen Großbritannien und der Schweiz rückt in greifbare Nähe: Beide Länder haben ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, das die Hindernisse für die geplante Eisenbahnverbindung beseitigen soll.
Derzeit müssen Bahnreisende zwischen St. Pancras und der Schweiz in der Regel in Paris umsteigen, wodurch die Gesamtreisezeit nach Genf etwa siebeneinhalb Stunden beträgt. Mit Direktverbindungen könnte diese Reisezeit auf etwa fünf Stunden verkürzt werden.
Zum Vergleich: Flüge von Heathrow nach Genf dauern eine Stunde und 40 Minuten.
Das Abkommen würde Eisenbahnbegeisterten in Großbritannien den Bernina Express zugänglich machen, eine landschaftlich reizvolle Zugstrecke der Rhätischen Bahn, die atemberaubende Ausblicke auf die Schweizer Alpen bietet. Sie verläuft zwischen Chur bzw. Davos/St. Moritz in der Schweiz und Tirano in Italien, überquert den Berninapass und gilt als die schönste Bahnstrecke der Welt.
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Verkehrsministerin Heidi Alexander führte am Donnerstag im Londoner Bahnhof St. Pancras Gespräche mit ihrem Schweizer Amtskollegen Albert Rosti über die Initiative.
Frau Alexander feierte die Vereinbarung als „wichtigen Tag“, räumte aber ein, dass noch viele Details geklärt werden müssten, bevor die Züge fahren können. Gegenüber der Nachrichtenagentur PA sagte sie: „Es wird nicht innerhalb der nächsten zwölf Monate passieren, aber wenn wir es schaffen, wäre das meiner Meinung nach eine fantastische Sache für unsere beiden Länder.“
Sie beschrieb die möglichen direkten Zugverbindungen in die Schweiz als „ein unglaubliches Fahrgasterlebnis“ und „wirklich praktisch“. Herr Rosti äußerte, dass die Eröffnung der Strecke zwar möglicherweise nicht „so schnell vorangeht, wie ich es mir wünsche“, er aber zuversichtlich sei, dass der Betrieb innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre aufgenommen werden könne.
Er äußerte sich zuversichtlich: „Ich bin überzeugt, dass es eine gute Gelegenheit ist.“ Er sagte, der Service könne mit Flügen konkurrieren und führte weiter aus: „Er wird für Flüge konkurrenzfähig sein.“
Er vermutete erhebliche Auswirkungen auf den Flugverkehr: „Wenn man einen Zug mit 1.000 Menschen füllen kann, kann man die Anzahl der Flüge aus der Schweiz um fünf reduzieren.“
Ziel der Vereinbarung ist die Schaffung eines kooperativen Umfelds, das unter anderem den Austausch von Erkenntnissen und Fachwissen, die Festlegung pragmatischer Ansätze für das Grenz- und Sicherheitsmanagement sowie die Aufnahme von Gesprächen mit Betreibern zur Ausarbeitung von Geschäftsplänen umfasst.
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Eine bilaterale Arbeitsgruppe soll gebildet werden, die Fachwissen aus Großbritannien und der Schweiz bündelt, um die technischen und wirtschaftlichen Hürden bei der Einführung des Zugverkehrs zu bewältigen. Wie das Verkehrsministerium mitteilte, soll die konstituierende Sitzung dieser Gruppe bald stattfinden.
Robert Sinclair, CEO von London St Pancras Highspeed, dem sowohl der Bahnhof St. Pancras als auch die Hochgeschwindigkeitsstrecke zum Eurotunnel gehören, reagierte positiv: „Diese spannende Ankündigung bringt uns der Einführung direkter Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen London und der Schweiz einen Schritt näher. Dabei bauen wir auf den bereits geleisteten Vorarbeiten auf, um sicherzustellen, dass der Bahnhofszugang und die Strecken so eingerichtet sind, dass dies Wirklichkeit werden kann.“
Eurostar-Chefin Gwendoline Cazenave sprach über die jüngsten Entwicklungen, die es Reisenden nun ermöglichen, Durchreiseverbindungen von London zu verschiedenen Schweizer Zielen auf einmal zu buchen. Sie bemerkte: „Dies ist ein erster Schritt in einem größeren Plan mit unseren Partnern, Verbindungen auf möglichst umweltfreundliche Weise auszubauen.“
Eurostar hat derzeit ein Monopol auf den Betrieb von Personenzügen durch den Kanaltunnel, doch mehrere Organisationen arbeiten an Plänen zur Einführung konkurrierender Dienste.
Im März gab die Virgin Group bekannt, dass vor der Inbetriebnahme keine größeren Hürden mehr zu überwinden seien. Zuvor hatte die Regulierungsbehörde Office of Rail and Road entschieden, dass ein Teil der Kapazitäten im Eurostar-Wartungsdepot Temple Mills im Nordosten Londons anderen Betreibern zur Verfügung gestellt werden könne.
Frau Alexander erklärte, dass die Regierung einen wettbewerbsfähigen und florierenden internationalen Eisenbahnmarkt anstrebe und gern mit London St Pancras Highspeed zusammenarbeiten würde, um die Möglichkeiten des Kanaltunnels zu maximieren.
Laut London St Pancras Highspeed ist die Strecke zum Tunnel derzeit zu etwa 50 % ausgelastet, was Raum für potenzielles Wachstum und Wettbewerb lässt.
Daily Mirror