Giovanni Taurisano, der höchstdekorierte Feuerwehrmann Italiens: eine Erinnerung, die die Zukunft erhellt

„Wir glauben, dass es unsere Pflicht ist, einen Moment innezuhalten und mit tiefer Ergriffenheit darüber nachzudenken, wie wichtig es ist, jenen zu ehren, die ausgezeichnet wurden, im Dienst sind oder im Ruhestand sind und mit ihrem Mut und ihrer Aufopferung unsere Geschichte unauslöschlich geprägt haben.“ Mit diesen Worten eröffnete Ciro Vitale , Funktionär der Feuerwehr Kampanien und Vorsitzender des Vereins „Nastro Tricolore“ – Niederlassung Neapel – die herzliche Gedenkzeremonie zu Ehren von Teamleiter Giovanni Taurisano bei der Feuerwehr Pianura. Ein Tag voller Bedeutungen, an dem die Erinnerung zur lebendigen Stimme einer Gemeinschaft wurde, die nicht vergisst. Die Figur Giovanni Taurisanos, Symbol für Mut, Selbstlosigkeit und absolute Hingabe, wurde durch bewegende Zeugnisse, historische Nachstellungen und ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit gewürdigt. Giovanni Taurisano wurde am 10. Mai 1890 in Neapel geboren und trat 1913 der Königlichen Feuerwehr bei. Als Mann einer anderen Zeit war er der Vorläufer einer wahren Feuerwehrdynastie. Er sammelte 92 Auszeichnungen und zwei Silbermedaillen für zivile Tapferkeit, eine davon erhielt er bereits im Alter von 25 Jahren für seinen Einsatz auf der Ilva-Werft in Neapel. Doch es war das Jahr 1941, das sein Leben und das des Korps für immer prägte. Es war ein festlicher Abend: Taurisano feierte mit seiner Familie seine Beförderung zum Marschall, als er wegen eines Großbrandes in der Nudelfabrik „Carditello“ dringend zurückgerufen wurde. Während der Rettungsarbeiten stürzte das Gebäude ein und Taurisano wurde unter den Trümmern begraben. Nach sechs Tagen der Suche, als alle Hoffnung verloren war, wurde er lebend, schwer verletzt, gefunden. Dieses dramatische Ereignis beendete 1943 seinen aktiven Dienst, machte ihn aber für immer zu einer Legende des Korps. Er starb am 13. September 1967 und ruht heute auf dem Quadrato degli Uomini Illustri des Friedhofs Poggioreale in Neapel.

Ing. Gioacchino Giomi, ehemaliger Chef der Nationalen Feuerwehr, erinnerte sich folgendermaßen an ihn: „Alle nannten ihn ‚Marschall Taurisano‘, denn er war mehr als nur ein Dienstgrad: Er war ein Vorbild. Ein Mann, der Schweigen, Opferbereitschaft und Demut zu seiner täglichen Mission machte. Ein Diener des Staates, ein Leuchtfeuer für Generationen.“

Die Worte von Luigi Taurisano, Confaloniere und mehrfach ausgezeichnet. „Mein Vater war und ist der höchstdekorierte Feuerwehrmann Italiens. Aber seine Auszeichnungen sind nicht einfach nur Ehrungen: Sie sind der konkrete Ausdruck eines Lebens, das der Pflicht, der Aufopferung und der Ehre gewidmet war. Er war ein einfacher Mann, aber mit unerschütterlicher Ethik. Heute trägt eine Kaserne seinen Namen, aber sein wahres Vermächtnis ist nicht auf den Gedenktafeln geschrieben: Es ist in den Herzen derer, die ihn kannten und derer, die beschlossen, seinem Beispiel zu folgen. Ich hoffe, dass jeder junge Mensch, der heute diese Uniform trägt, die Figur von Giovanni Taurisano als Leuchtfeuer in schwierigen Zeiten betrachten kann, als Symbol stillen Mutes. Ich danke allen, die diesen Tag möglich gemacht haben, denn die Vergangenheit kann, wenn sie mit Liebe bewahrt wird, Kraft für die Zukunft sein. Antonietta Taurisanos Rede: „Für uns ist die Person unseres Vaters ein moralisches Erbe, das uns jeden Tag begleitet. Es ist uns eine Ehre, dass sein Name heute öffentlich gewürdigt wird, denn er verkörperte etwas viel Größeres als einen einzelnen Mann: Er verkörperte einen Lebensstil, eine Art, den Dienst am Staat als Akt der Liebe gegenüber der Gemeinschaft zu verstehen. Wir sind die dritte Generation von Feuerwehrleuten in unserer Familie, und das ist für uns eine Quelle des Stolzes und der Verantwortung. Diesen Namen weiterzutragen bedeutet, jeden Tag die Werte zu ehren, die er uns vermittelt hat: Respekt, Loyalität und Opferbereitschaft. Herzlichen Dank an alle, die heute hier bei uns sind.“ Ing. Giuseppe Paduano , Kommandant der Feuerwehr Neapel: „Marschall Taurisano zu gedenken bedeutet, den tiefsten Sinn unserer Mission zu erneuern. In einer Zeit, in der Werte zu verblassen scheinen, ist es wichtig, innezuhalten und über Beispiele wie seines nachzudenken. Seine Geschichte erinnert uns daran, dass die Identität der Feuerwehr nicht nur auf Ausbildung und Protokollen beruht, sondern auf Leidenschaft, Opferbereitschaft und einem tiefen Gefühl bürgerlicher Verantwortung. Feuerwehrleute sind in erster Linie Bürger im Dienste anderer. Diese Zeremonie gibt uns in einer von Unsicherheit geprägten Zeit ein Gefühl der Stabilität: Sie erinnert uns daran, wer wir sind und warum wir diesen Weg gewählt haben. Und aus diesem Grund sind wir heute alle, junge Menschen und Veteranen, unter einem einzigen Ideal vereint.“ Die Botschaft von Roberto Cantagallo , Verdienstritter der Republik: „Jedes Jahr die dekorierten, ältesten Mitglieder des Korps zu ehren, die in der Geschichte der Feuerwehr ihre Spuren hinterlassen haben, ist nicht nur eine institutionelle Pflicht, sondern auch eine moralische Anforderung. Männern wie Giovanni Taurisano ist es zu verdanken, dass wir heute von einer Tradition sprechen können, die von Würde und Dienstbereitschaft geprägt ist. Diese Zeremonie ist im Laufe der Jahre dank des Einsatzes vieler gewachsen und unser Ziel ist es, sie auch auf regionaler und nationaler Ebene zu einem symbolträchtigen Ereignis zu machen. Wir feiern nicht nur die Erinnerung, sondern wir gestalten die Zukunft. Jeder junge Mensch, der heute hier ist, kann sich das Beispiel derer nehmen, die gedient haben, ohne jemals eine Gegenleistung zu verlangen. Und das ist für uns bereits ein Sieg.“ Ing. Armando De Rosa , Direktor der Feuerwehr Kampanien, erklärte: „Für mich ist es ein Privileg, heute hier zu sein, nicht nur als Institution, sondern auch als Freund der Familie Taurisano. Die Feuerwehrleute sind nicht nur eine staatliche Institution: Wir sind eine Familie. Eine Familie, die sich um ihre Werte versammelt, die das Andenken an ihre Männer bewahrt und diejenigen ehrt, die alles gegeben haben, sogar ihre Gesundheit oder ihr Leben, um andere zu schützen. Giovanni Taurisano zu gedenken bedeutet nicht nur, eines Helden zu gedenken, sondern auch anzuerkennen, wie sehr diese Beispiele die moralische Entwicklung des Korps beeinflusst haben. Es ist unsere Aufgabe, diese Erinnerung lebendig zu halten und sie zu täglichem Handeln und kollektivem Gewissen zu machen.“ Abschließende Grüße von Ing. Emanuele Franculli, Direktor der Feuerwehr Kampanien: „Heute feiern wir nicht nur den höchstdekorierten Feuerwehrmann Italiens, sondern auch den Sinn unseres Feuerwehrdaseins. Unsere Berufung ist nicht irgendein Beruf. Sie ist ein stilles Versprechen an die Gesellschaft: immer da zu sein, selbst unter Lebensgefahr. Giovanni Taurisano hat uns gelehrt, dass man keine Auszeichnungen braucht, um großartig zu sein, sondern nur ehrlich, still und konsequent zu dienen. Ich danke dem Verein Nastro Tricolore für seine kontinuierliche Arbeit zur Pflege des historischen Gedächtnisses und der Familie Taurisano dafür, dass sie uns ein Erbe an Werten hinterlassen hat, das weit über einen einzelnen Namen hinausgeht. Heute erinnern wir uns nicht nur an einen Mann, wir entzünden ein Licht. Und wir müssen jeden Tag daran arbeiten, es am Brennen zu halten.“ MO