Dutzende niederländische Sommerfestivals wegen steigender Kosten abgesagt
Mindestens 50 für die kommende Saison geplante Festivals werden vor allem aus finanziellen Gründen nicht stattfinden, berichtete die AD am Mittwoch.
Im vergangenen Jahr seien 100 Veranstaltungen abgesagt worden, und nun scheine das Wachstum im Festivalsektor ins Stocken geraten zu sein, erklärte der Veranstalterverband Vereniging van Evenementenmakers gegenüber der Zeitung.
In den Niederlanden finden jedes Jahr rund 1.200 Musik- und Kulturfestivals statt.
Zu den abgesagten Veranstaltungen gehört auch die dreitägige Veranstaltung The Rock Circus, bei der als Headliner die Dropkick Murphys auftreten sollten und die Teil der riesigen Konzertgruppe Mojo ist.
Auch das Flying Dutch Festival (100.000 Besucher), das Indian Summer Festival (25.000), Mañana Mãñana (30.000) und das Graveland Festival in Hoogeveen ziehen den Stecker.
„Bisher wurden weniger Festivals abgesagt als im letzten Jahr, aber das liegt zum Teil daran, dass viele von ihnen dauerhaft verschwunden sind“, sagte der Festivalsektorforscher Lex Kruijver der Zeitung.
Berend Schans vom Pop- und Festivalbühnenverband VNPF sagte, mehrere Faktoren hätten die Organisation von Festivals schwieriger denn je gemacht. Festivalbesucher müssten beispielsweise länger auf den Kartenkauf warten, was es für die Veranstalter schwieriger mache, ihre Einnahmen abzuschätzen, sagte er.
Die Preise für Personal, Ausrüstung, Energie, Catering und andere Dienstleistungen sind stark gestiegen, während Künstler – insbesondere aus den USA – ihre Honorare erhöht haben. Auch die Vorschriften und Lizenzanforderungen der lokalen Behörden sind komplexer geworden.
Während bei Festivals wie Lowlands und Awakenings mit ausverkauften Veranstaltungen zu rechnen ist, haben selbst Großveranstaltungen wie Pinkpop Mühe, die gleichen Besucherzahlen wie in den Vorjahren zu erreichen. Für Pinkpop mit den Headlinern Justin Timberlake, Olivia Rodrigo und Muse sind an allen drei Tagen im Juni noch Tickets erhältlich.
Der Ticketpreis – 155 Euro für eine Tageskarte – dürfte ein Faktor sein, sagte die AD.
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