Der britische Prinz Andrew ist nun kein Prinz mehr und muss sich nach den Anweisungen von König Charles richten.
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König Charles von Großbritannien hat das formelle Verfahren zur Aberkennung der Titel und Ehren von Prinz Andrew eingeleitet. Dies gab der Buckingham Palace am Donnerstag laut BBC bekannt. „Prinz Andrew wird fortan den Namen Andrew Mountbatten Windsor tragen“, heißt es in der Erklärung des britischen Königshauses. Charles’ umstrittener Bruder muss zudem sein Anwesen in Windsor, das sich auf britischem Staatsbesitz befindet, räumen.
Vor zwei Wochen kündigte Andrew an, auf seine königlichen Titel, darunter den des Herzogs von York, zu verzichten. Auslöser war die Veröffentlichung neuer Informationen über seine Verbindungen zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Diese enthüllten, dass Andrew den Kontakt zu Epstein nicht, wie zuvor behauptet, 2010 abgebrochen, sondern mindestens bis 2011 aufrechterhalten hatte. Der Guardian veröffentlichte kürzlich zudem eine Leseprobe aus Virginia Giuffres posthum erschienenen Memoiren, in denen sie über ihren sexuellen Kontakt mit Andrew im Minderjährigenalter berichtet.
Andrew verzichtete freiwillig auf seine Titel, doch laut britischen Medien geschah dies unter erheblichem Druck seiner Angehörigen. Die königliche Familie war aufgrund wiederholter negativer Nachrichten über den Prinzen schon seit Jahren verärgert über Andrew. In einer Erklärung gab Andrew an, seine Entscheidung „in Absprache mit dem König“ getroffen zu haben. Charles hatte zuvor seine Freude über Andrews Titelverzicht zum Ausdruck gebracht und schrieb in der am Donnerstag veröffentlichten Erklärung, dass seine „Gedanken und sein tiefstes Mitgefühl den Opfern und Überlebenden jeglicher Form von Missbrauch gelten und gelten werden.“
Umzug auf ein privates AnwesenCharles schreibt außerdem, die Kündigung des Mietvertrags seines Bruders sei notwendig, da Andrew „die gegen ihn erhobenen Vorwürfe weiterhin bestreitet“. Er zieht nun in ein Haus auf Charles’ Privatgrundstück Sandringham in Norfolk an der Ostküste Großbritanniens. Der erzwungene Umzug scheint vor allem symbolischen Charakter zu haben: Sein neuer Mietvertrag wird von König Charles finanziert. Laut BBC verlässt auch Sarah Ferguson, Andrews Ex-Frau, die Royal Lodge in Windsor. Sie hatte dort trotz ihrer Scheidung im Jahr 1996 weiterhin gewohnt.
Die Berichterstattung über Andrew begann dem britischen Königshaus zunehmend zu schaden. So ergab beispielsweise eine kürzlich veröffentlichte Studie von YouGov, dass die negativen Ansichten über das Königshaus aufgrund neuer Informationen über Andrews Verbindungen zu Epstein um 4 Prozent gestiegen sind. Mittlerweile haben 91 Prozent der Briten eine negative Meinung von Andrew.
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Prinz Andrew hoffte, die Kontroverse durch den Verzicht auf seine Titel zu besänftigen, aber die britischen Medien haben ihn noch nicht abgeschrieben.:format(webp)/s3/static.nrc.nl/wp-content/uploads/2025/10/21152459/221025BUI_2020427162_1.jpg) 
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