Krakau/ Wissenschaftler der AGH University of Science and Technology haben ein KI-basiertes Diagnosetool für Radiologen entwickelt

An der AGH-Universität für Wissenschaft und Technologie in Krakau wurde ein KI-basiertes Diagnosetool entwickelt, das die Arbeit von Radiologen vereinfacht. Es unterstützt Ärzte unter anderem bei der Analyse von Bildern aus der Computertomographie und Magnetresonanztomographie, verkürzt die Diagnosezeit und erhöht die Genauigkeit.
Projektleiter Prof. Zbisław Tabor vom Institut für Biokybernetik und Biomedizintechnik der Technischen Universität Krakau (AGH) gab am Montag bekannt, dass das auf Algorithmen künstlicher Intelligenz basierende System seit fast sechs Monaten am Universitätsklinikum Krakau getestet wird. Ziel ist es, Spezialisten bei der Analyse medizinischer Bilder zu unterstützen, das Risiko zu verringern, pathologische Veränderungen zu übersehen, und den Diagnoseprozess deutlich zu beschleunigen.
Die bei AGH entwickelte Technologie ist der Kern des Raygenic Rayspad-Systems – ein fortschrittlicher Diagnose-Viewer mit Computerunterstützung auf Basis von KI.
Die Plattform wurde in einem klinischen Umfeld getestet. Im Rahmen eines Pilotprojekts analysierten Ärzte fast hundert bildgebende Untersuchungen, darunter Magnetresonanztomographie und Computertomographie. KI-Algorithmen führten eine automatische Segmentierung, Läsionserkennung und präzise Messungen durch. Diese Ergebnisse wurden anschließend mit der Analyse der Ärzte verglichen.
Die wichtigsten Funktionalitäten der Diagnose- und Radiologieplattform sind den Forschern zufolge die im Tool integrierten KI-Algorithmen, mit deren Hilfe eine Reihe von für die Diagnose entscheidenden Daten generiert werden. Dazu gehören die automatische Organsegmentierung, die Erkennung von Anomalien und die präzise Größenbestimmung erkannter Läsionen.
„Unser Ziel war es, ein Tool zu entwickeln, das Ärzte bei ihrer täglichen Arbeit wirklich unterstützt. Durch die Integration moderner KI-Methoden mit klinischem Wissen können wir Radiologen bessere Arbeitsbedingungen und ein System bieten, das zu einer schnelleren und genaueren Patientendiagnose beiträgt“, sagte Prof. Zbisław Tabor in der Pressemitteilung der Universität.
Prof. Rafał Obuchowicz, ein Radiologiespezialist, der am Pilotprojekt am Universitätsklinikum in Krakau teilnimmt, sagte, dass das Tool es den Ärzten während der Tests ermöglicht habe, pathologische Veränderungen zu erkennen.
„Es ist, als hätte man einen zusätzlichen, unglaublich aufmerksamen Assistenten, der jedes Bild analysiert und kein einziges Detail übersieht. Die Implementierung eines voll funktionsfähigen Systems wird wahrscheinlich weitere Entwicklungsarbeit erfordern, aber in naher Zukunft könnten solche Lösungen für uns Ärzte eine erhebliche Unterstützung sein“, kommentierte der Arzt.
Einer der Hauptvorteile der Lösung liegt laut den Entwicklern des Systems in ihrer Hardware- und Standortunabhängigkeit. Dank der Cloud-basierten Lösung können Ärzte Bilder von verschiedenen Geräten in unterschiedlichen Einrichtungen analysieren, ohne dass eine Datensynchronisierung erforderlich ist. Die Anwendungsoberfläche gewährleistet eine einheitliche Darstellung der Ergebnisse und eliminiert Fehler, die durch unterschiedliche Standards einzelner Systeme entstehen.
Das AGH-Team kündigt weitere Entwicklungsarbeiten an, darunter die Erweiterung der Funktionalität des Systems.
„Wir sind überzeugt, dass die Zukunft der Medizin in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Technologie liegt. Unser Tool beweist, dass die Wissenschaft Ärzte direkt unterstützen kann – effektiv, sicher und mit echtem Einfluss auf die Gesundheit der Patienten“, so Prof. Joanna Jaworek-Korjakowska, Direktorin des Exzellenzzentrums für Künstliche Intelligenz an der AGH-Universität für Wissenschaft und Technologie in Krakau.
Die bisherigen Arbeiten wurden von einem interdisziplinären Team unter der Leitung von Prof. Zbisław Tabor, einem Spezialisten für medizinische Bildanalyse, Prof. Joanna Jaworek-Korjakowska, Leiterin des Artificial Intelligence Center of Excellence und Spezialistin für künstliche Intelligenz, und Prof. Bartosz Zieliński von der Fakultät für Mathematik und Informatik der Jagiellonen-Universität, der auf erklärbare künstliche Intelligenz spezialisiert ist, durchgeführt. (PAP)
Wissenschaft in Polen
rgr/ agt/
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