Die Kombination dieser beiden Medikamente verlängerte die Lebensdauer der Mäuse um etwa 30 Prozent. Wird es den Menschen helfen?
Die Forscher kombinierten die beiden Medikamente Rapamycin und Trametinib. Beide werden in der Krebstherapie eingesetzt. Rapamycin wird auch in der Transplantologie verwendet, um durch Hemmung der T-Zell-Aktivierung eine Transplantatabstoßung zu verhindern. Trametinib wiederum wird Patienten mit inoperablem Melanom, metastasiertem Melanom und Patienten verabreicht, die sich einer Lungenkrebstherapie unterziehen. Sie stellten fest, dass die Kombination der beiden Medikamente bei Mäusen besser wirkte als jedes Medikament allein. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Aging veröffentlicht.
Wie wirkten sich die Medikamente auf die Lebensdauer der Nagetiere aus?Rapamycin und Trametinib wirken auf denselben Signalweg, der als Ras/Insulin/TOR bekannt ist, zielen jedoch auf unterschiedliche Ziele ab. Rapamycin ist ein starker Geroprotektor, also ein Medikament, das den Alterungsprozess verlangsamt und das Leben von Tieren verlängert. Bisher war nicht bekannt, ob Trametinib diese Wirkung auch bei Mäusen haben könnte, obwohl frühere Studien an Fliegen dies nahelegten.
Um die Wirkung der Medikamente zu testen, fütterten die Forscher Mäuse ab einem Alter von sechs Monaten regelmäßig mit Rapamycin, Trametinib oder beiden und überprüften, wie sich dies auf das Überleben der Tiere auswirkte. Welche Vorteile haben sie bemerkt? Die Behandlung mit Trametinib führte bei beiden Geschlechtern zu einer signifikanten Verlängerung des Lebens – bei Frauen erhöhte sich die mittlere Lebenserwartung um 7,2 %, es wurde jedoch kein Effekt auf die maximale Lebenserwartung beobachtet. Bei männlichen Mäusen erhöhte sich die mittlere Lebensspanne um 10,2 Prozent und die maximale Lebensspanne um 15,8 Prozent. Die Analyse ergab keine signifikante Wechselwirkung zwischen Geschlecht und Trametinib-Behandlung, daher kamen die Forscher zu dem Schluss, dass das Medikament die Überlebensdauer männlicher und weiblicher Mäuse in ähnlichem Maße verlängerte.
Rapamycin wurde alle zwei Wochen verabreicht, da dieses Dosierungsschema die Stoffwechselgesundheitsparameter verbessert und das Leben in ähnlichem Maße verlängert wie eine kontinuierliche Behandlung. Es stellte sich heraus, dass das Medikament die Lebensdauer bei beiden Geschlechtern in ähnlichem Maße verlängerte. Bei weiblichen Mäusen erhöhte sich die mittlere Lebensspanne um 17,4 Prozent und die maximale Lebensspanne um 16,5 Prozent. Bei männlichen Mäusen lag der Wert bei 16,6 Prozent. und 18,3 Prozent
Obwohl die Medikamente auf dasselbe Netzwerk wirken, führte ihre Kombination zu neuen Effekten, die wahrscheinlich nicht allein auf die Dosiserhöhung zurückzuführen waren. Es stellte sich heraus, dass die Kombinationstherapie die Genaktivität auf unterschiedliche Weise beeinflusste. Bei weiblichen Mäusen, denen die beiden Medikamente verabreicht wurden, erhöhte sich die mittlere Lebensspanne um 34,9 Prozent und die maximale Lebensspanne um 32,4 Prozent. Bei den Männern waren es 27,4 Prozent. und 26,1 Prozent
Welche Auswirkungen hatte die Kombinationstherapie?Interessanterweise verlängerte die Medikamentenkombination nicht nur die Lebensdauer der Nagetiere, sondern verbesserte auch die Gesundheit älterer Mäuse. Die Forscher stellten fest, dass die Kombinationstherapie im Vergleich zu unbehandelten Mäusen chronische Entzündungen in Geweben und Gehirn reduzierte und die Krebsentwicklung und das Auftreten verzögerte. Darüber hinaus führte die Kombination dieser beiden Substanzen nicht zu zusätzlichen Nebenwirkungen.
Was sind die nächsten Pläne der Wissenschaftler? Als nächstes möchten die Forscher die optimale Dosis und Verabreichungsmethode von Trametinib in Tiermodellen bestimmen, um die gesundheitsfördernde und lebensverlängernde Wirkung zu maximieren und unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. Das Medikament ist für die Anwendung am Menschen zugelassen und kann daher auch in klinischen Studien getestet werden. Sebastian Grönke, einer der Autoren der Studie, äußerte die Hoffnung, dass diese Ergebnisse dazu führen würden, dass weitere Studien durchgeführt und die Substanzen an Menschen getestet würden.
„Wir erwarten zwar nicht, dass sich die Lebensspanne beim Menschen so verlängert wie bei Mäusen, hoffen aber, dass die von uns untersuchten Medikamente Menschen helfen können, bis ins hohe Alter länger gesund und krankheitsfrei zu bleiben. Weitere Studien am Menschen in den kommenden Jahren werden uns helfen zu verstehen, wie diese Medikamente beim Menschen eingesetzt werden können und wer davon profitieren könnte“, sagte Prof. Linda Partridge, Co-Autorin der Studie.
RP