Wall Street wartet auf das Ergebnis des US-China-Treffens

Am Montag dominierte Vorsicht an den US-Aktienmärkten. Die während der Sitzung aufkommende Nachfrage war auf Optimismus hinsichtlich des Ausgangs der am Montag in London begonnenen Handelsgespräche zwischen den USA und China zurückzuführen. Jake Dollarhide, Präsident von Longbow Asset Management, bemerkte jedoch in einem Interview mit Reuters, dass „der Markt jeden Dialog mit Peking als Fortschritt zu betrachten scheint, unabhängig davon, ob er zu konkreten Ergebnissen führt oder nicht“. Laut dem Wall Street Journal ermächtigte Präsident Donald Trump die USA, die jüngsten Beschränkungen für den Export von Basisprodukten und -technologien nach China schließlich aufzuheben. Dies heizte vor allem die Nachfrage nach Halbleiteraktien an, deren Branchenindex PHLX Semiconductor um 2,0 Prozent stieg und den Tag auf dem höchsten Stand seit Februar beendete.

Zur Verbesserung der Anlegerstimmung trug auch der Bericht der New Yorker Fed über die Inflationserwartungen der Verbraucher im Mai bei. Diese gingen deutlich zurück, was zu sinkenden Anleiherenditen führte, nachdem sie am Freitag aufgrund guter Arbeitsmarktdaten gestiegen waren. Von entscheidender Bedeutung werden jedoch der am Mittwoch veröffentlichte Bericht zur US-Inflation im Mai sowie die am Folgetag stattfindende Auktion 30-jähriger US-Anleihen sein.

52 % der S&P 500-Unternehmen beendeten die Sitzung mit einem Kursanstieg. Im ersten Teil der Sitzung gehörte Warner Bros. Discovery (-2,95 %) zu den teuersten. Der Preis stieg in den ersten Handelsminuten um über 10 %, nachdem bekannt wurde, dass der Konzern in zwei separate börsennotierte Unternehmen aufgespalten werden soll. Ein so starker Anstieg mobilisierte jedoch das Angebot, das bis zum Ende des Tages nicht nachließ. Generell überwog die Nachfrage in 5 der 11 Hauptsegmente des S&P 500. Am teuersten waren Anbieter von nicht-zyklischen Konsumgütern (1,1 %), wobei der Preis von Tesla (4,55 %) am stärksten stieg und zu Beginn der Sitzung um einen ähnlichen Betrag fiel. Zu den am meisten gekauften Unternehmen gehörten auch Rohstoffe (0,6 %) und IT (0,25 %). Am schwächsten waren hingegen öffentliche Versorgungsunternehmen (-0,7 %), Finanzunternehmen (-0,55 %) und Anbieter von Gütern des täglichen Bedarfs (-0,25 %).

Im Dow Jones Industrial Average fielen 17 von 30 Unternehmen. Die größten Verlierer waren Travelers Cos. (-2,15 %), Nike (-1,4 %) und Apple (-1,2 %). Die größten Gewinner waren Boeing (3,2 %), Amazon.com (1,6 %) und Walt Disney Co. (1,55 %).

Im Nasdaq Composite legten 55 % der knapp 3,3 Tausend Unternehmen im Index zu. Die meisten Unternehmen mit der höchsten Kapitalisierung legten zu. Der Index der „Glorreichen Sieben“ legte um 0,9 % zu. Den stärksten Kursanstieg verzeichnete Tesla (4,55 %), was mit dem erwarteten Start von Robotaxi-Tests in Austin in wenigen Tagen begründet war. Apple (-1,2 %) verlor am stärksten, da der unspektakuläre Start der jährlichen Entwicklerkonferenz des Unternehmens enttäuschte.