Großbritannien kündigt umfassende Sanktionen gegen Russland und seine globalen Unterstützer an
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Die britische Regierung hat am Montag über 100 neue Sanktionen gegen Personen und Unternehmen angekündigt, die Russlands Krieg gegen die Ukraine unterstützen.
Die Maßnahmen, die als das größte Sanktionspaket seit den frühen Tagen des Krieges beschrieben werden, zielen darauf ab, „ Russlands Militärmaschinerie, Einheiten in Drittländern, die sie unterstützen, und die fragilen Versorgungsnetze, auf die sie angewiesen ist“, zu stören, hieß es in einer Erklärung des britischen Außenministeriums.
London hat seit Februar 2022 Sanktionen gegen 1.900 Personen und Organisationen mit Verbindungen zum Kreml verhängt. Die jüngsten Sanktionen erweitern diese Liste um Waffenproduzenten und -lieferanten in Zentralasien, der Türkei, Thailand, Indien und China.
Zu den kürzlich sanktionierten Personen gehören der nordkoreanische Verteidigungsminister No Kwang Chol sowie weitere hochrangige nordkoreanische Militärbeamte, denen vorgeworfen wird, die Entsendung von mehr als 11.000 nordkoreanischen Soldaten in den Konflikt ermöglicht zu haben.
„Die heutige Aktion, die größte seit fast drei Jahren, unterstreicht das Engagement Großbritanniens für die Ukraine“, sagte der britische Außenminister David Lammy. „Jede militärische Versorgungslinie wird unterbrochen, jeder Rubel wird blockiert und jeder Unterstützer von Putins Aggression wird entlarvt. Dies ist ein Schritt hin zu einem gerechten und dauerhaften Frieden.“
Zudem nutzt Großbritannien erstmals seine neuen Vollmachten, um Sanktionen gegen ausländische Finanzinstitute zu verhängen, denen vorgeworfen wird, die russischen Kriegsanstrengungen zu unterstützen. Zu den Maßnahmen gehören Sanktionen gegen die in Kirgisistan ansässige OJSC Keremet Bank.
Das Paket zielt auch auf 14 „neue“ Kleptokraten ab, darunter Roman Trotzenko, der als einer der reichsten Männer Russlands gilt.
Darüber hinaus wurden Sanktionen gegen 40 Schiffe verhängt, die mit der sogenannten „Schattenflotte“ Russlands in Verbindung stehen. Damit steigt die Gesamtzahl der auf der schwarzen Liste stehenden Schiffe auf 133. Westliche Regierungsvertreter sagen, Russland nutze ein Netzwerk aus Hunderten von Schiffen, um die Sanktionen gegen seine Ölexporte zu umgehen.
Die Ankündigung Großbritanniens erfolgt im Vorfeld des Besuchs des britischen Premierministers Keir Starmer in Washington am Donnerstag, wo er voraussichtlich mit US-Präsident Donald Trump zusammentreffen wird. Während der Westen über die künftige Sicherheit und territorialen Garantien der Ukraine debattiert, positioniert sich Starmer als potenzieller Vermittler zwischen Washington und Europa.
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