Psychologische Wahrheit: Sind wir süchtig oder trösten wir uns nur selbst?


Das grundlegende menschliche Bedürfnis besteht darin, eine Verbindung herzustellen, verstanden und geliebt zu werden. In der heutigen Welt wird dieses Bedürfnis jedoch durch digitale Verbindungen, sofortige Befriedigung und vorübergehende Erleichterung ersetzt. Während unser Geist erschöpft ist, unser Körper feststeckt und unsere Emotionen ignoriert werden; Es wird unvermeidlich, an den einfachsten Optionen festzuhalten. Irgendwann greifen wir alle auf etwas zurück, um mit Stress fertig zu werden. Manche gehen spazieren, manche hören Musik, manche surfen in den sozialen Medien, manche gehen einkaufen oder essen.
Aber nicht jedes beruhigende Verhalten ist eine Sucht.
Der entscheidende Unterschied besteht hier in der Kontrollierbarkeit des Verhaltens und seiner langfristigen Wirkung.

Unser Gehirn aktiviert das „Belohnungssystem“ für jede Erfahrung, die uns Spaß macht. In diesem System wird Dopamin ausgeschüttet und wir fühlen uns besser. Wenn dieses Glücksgefühl jedoch immer wieder auftritt, beginnt unser Gehirn, noch stärker danach zu suchen. Was uns interessiert, ist nicht mehr das Verhalten selbst, sondern das Gefühl, das es in uns hervorruft. Wenn dieser Kreislauf außer Kontrolle gerät, beginnt die Sucht. Bei Sucht geht es nicht nur um den Konsum von Substanzen. Wir können ihm auch in der digitalen Welt, beim Essverhalten, beim Einkaufen oder in Beziehungen begegnen. Darüber hinaus verläuft es oft schleichend; Gewohnheiten, die zunächst harmlos erscheinen, verschlechtern mit der Zeit unsere Lebensqualität.

Versuchen Sie, sich diese Fragen zu stellen: Kann ich dieses Verhalten kontrollieren oder tue ich es automatisch? Bietet es vorübergehende Linderung oder hat es langfristige Vorteile? Wirkt es sich negativ auf mein tägliches Leben, meine Arbeit oder meine Beziehungen aus? Fühle ich Unruhe, Leere oder Angst, wenn ich versuche aufzuhören? Wenn Ihnen die Antworten unangenehm sind, kann dies ein Anzeichen für eine Sucht sein. Und dieses Signal ist ein Aufruf, verstanden und nicht unterdrückt zu werden.

Sicherlich. Es ist möglich, emotionale Belastungen zu bewältigen, ohne eine Sucht zu entwickeln. Hier sind einige wirksame Methoden: Entwickeln Sie Bewusstsein: Wenn Sie beobachten, wann und warum Sie ein Verhalten an den Tag legen, wird Ihnen die Gewohnheit bewusst. Dadurch können Sie die Kontrolle zurückgewinnen. Bewegen Sie sich: Regelmäßige körperliche Aktivität gleicht Stresshormone aus und unterstützt die natürliche Dopaminproduktion. Bauen Sie soziale Kontakte auf: Indem Sie Ihre Gefühle mit Menschen teilen, denen Sie vertrauen, stillen Sie Ihren emotionalen Hunger auf authentische Weise. Holen Sie sich bei Bedarf professionelle Unterstützung: Wenn Ihr Verhalten Ihre Lebensqualität beeinträchtigt, kann die Hilfe eines Fachmanns der wirkungsvollste Schritt zur Veränderung sein.

Es ist menschlich, sich selbst zu trösten. Wir alle haben Zeiten, in denen es schwer ist. Doch wenn die Suche nach Trost zur Gewohnheit, zu einem Teufelskreis und schließlich zur Sucht wird, läuten die Alarmglocken.
Diesen Alarm können wir zum Schweigen bringen, indem wir uns selbst ehrlich betrachten und versuchen, ihn zu verstehen.
Denn manchmal besteht die größte Sucht darin, sich seinen Gefühlen nicht stellen zu müssen.
ntv