Krise im pakistanischen Luftraum

Die zunehmenden Spannungen zwischen Pakistan und Indien wegen Kaschmir beeinträchtigen die internationalen Flugverbindungen. Die in Europa ansässigen großen Fluggesellschaften Air France und Lufthansa gaben bekannt, dass sie aufgrund zunehmender geopolitischer Risiken die Nutzung des pakistanischen Luftraums eingestellt hätten.
Indien und Pakistan haben ihren Luftraum gegenseitig gesperrt, da die Spannungen in der Region nach einem tödlichen Anschlag in Kaschmir im vergangenen Monat zunehmen. Infolge dieser Entwicklungen stellten auch große Fluggesellschaften wie Air France und Lufthansa aus Sicherheitsgründen die Nutzung des pakistanischen Luftraums ein.
„Der pakistanische Luftraum wird bis auf Weiteres gemieden“, erklärte die Lufthansa Group in einer Erklärung gegenüber Reuters. Diese Entscheidung führt zu längeren Flügen nach Asien und höheren Treibstoffkosten. So dauerte beispielsweise der Lufthansa-Flug Frankfurt–Delhi auf der Alternativroute fast eine Stunde länger.
Air France gab außerdem bekannt, dass sie Flüge über Pakistan vorübergehend eingestellt habe, und verwies dabei auf die jüngsten Entwicklungen zwischen Indien und Pakistan. Flüge zu Zielen wie Delhi, Bangkok und Ho-Chi-Minh-Stadt werden auf neuen Strecken durchgeführt.
Laut Daten von Flightradar24 umgehen Fluggesellschaften wie British Airways, Emirates und Swiss International Air Lines den pakistanischen Luftraum auf ähnliche Weise und fliegen Richtung Norden über das Arabische Meer.
Die Entwicklungen betreffen nicht nur den Flugverkehr. Gleichzeitig sind auch die Luftraumtransitgebühren Pakistans gefährdet. Diese Gebühren können sich je nach Gewicht des Flugzeugs und der zurückgelegten Entfernung auf Hunderte von Dollar belaufen. Angesichts der Tatsache, dass Pakistans Devisenreserven sich auf 10,2 Milliarden US-Dollar belaufen, könnte dieser Einnahmeverlust erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben.
Während sich die pakistanische Zivilluftfahrtbehörde zu diesem Thema nicht geäußert hat, betonen Luftfahrtexperten, dass die Fluggesellschaften, die den Luftraum nutzen, solche Schritte aus Sicherheitsgründen unternehmen und dass die Situation für beide Seiten schwerwiegende Folgen haben könnte.
Auch die Sicherheitsentwicklungen im Nahen Osten wirken sich weiterhin auf die Luftfahrt aus. Nach dem Raketenangriff der Huthi-Milizen im Jemen auf Israel haben einige europäische und US-amerikanische Fluggesellschaften ihre Flüge in die Region vorübergehend eingestellt.
aeronews24