US-Justizministerium beantragt Klageabweisung gegen Boeing

Das US-Justizministerium hat vor Gericht einen Antrag gestellt, die Anklage gegen das Unternehmen im Zusammenhang mit zwei Abstürzen einer Boeing 737 Max in Indonesien im Jahr 2018 und Äthiopien im Jahr 2019 fallen zu lassen, bei denen insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen.
Das Ministerium gab bekannt, dass es eine neue Vereinbarung mit Boeing getroffen habe. Im Rahmen dieser Vereinbarung verpflichtete sich Boeing, mehr als eine Milliarde Dollar zu investieren, Unternehmensreformen durchzuführen und den Familien derjenigen, die bei den Unfällen ihr Leben verloren hatten, 445 Millionen Dollar Entschädigung zu zahlen. Im Gegenzug für die Erfüllung dieser Bedingungen wird der Vorwurf der „Irreführung der Behörden“ fallengelassen.
Boeing kündigte an, dass das Unternehmen seinen Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten im Rahmen der Vereinbarung nachkommen werde. Doch die Familien der Überlebenden befürchten, dass das Unternehmen durch den Deal seiner Verantwortung enthoben wird.
Die Entscheidung, ob die Klage abgewiesen und der Vergleich angenommen wird, wird Bundesrichter Reed O'Connor treffen. Der Richter forderte die Anwälte der Parteien auf, bis zum 4. Juni ihre Stellungnahmen zu dem Antrag einzureichen.
Boeing, das bereits zuvor ähnliche Vereinbarungen getroffen hatte, unterzeichnete 2021 einen Vertrag über 2,5 Milliarden Dollar und erklärte sich bereit, sich Inspektionen durch die FAA zu unterziehen und Bußgelder zu zahlen. Es wurde beschlossen, dass unabhängige Prüfer im Jahr 2024 drei Jahre lang die Sicherheitspraktiken des Unternehmens überwachen würden.
Die neue Entwicklung hat die Diskussionen über Unternehmensverantwortung und Transparenz im Luftfahrtsektor wieder auf die Tagesordnung gebracht.
aeronews24