Bundesweite Sommerjob-Website erwartet 50 % Nutzerzuwachs bei gleichbleibenden Stellenausschreibungen

Neue Daten der kanadischen Bundesregierung zeigen, dass die Nachfrage nach Arbeitsplätzen steigt: Die Zahl der Benutzer und Aufrufe des Portals „Canada Summer Jobs“ ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent gestiegen.
Gleichzeitig konnte die Zahl der auf diesem Portal verfügbaren Stellen nicht mit der steigenden Zahl potenzieller Bewerber Schritt halten, und das inmitten eines von einigen Experten als „brutal“ bezeichneten Sommerarbeitsmarktes.
Nach einem Bericht von Global News am Donnerstag über die Herausforderungen für junge kanadische Arbeitnehmer bei der Suche nach einem Sommerjob schickte das kanadische Ministerium für Beschäftigung und soziale Entwicklung eine Erklärung an Global News, die Daten zum Datenverkehr auf seinem Portal „Canada Summer Jobs“ enthält.

Den Daten zufolge verzeichnete das Portal in diesem Jahr bisher mehr als 340.000 Besuche, wobei sich fast 200.000 Kanadier als neue Benutzer registrierten. Laut Ministerium ist damit im Vergleich zum Jahr 2024 ein Anstieg der Besuche um 47 Prozent und der Benutzerregistrierungen um 50 Prozent zu erwarten.
Trotz des starken Anstiegs der Zahl neuer Website-Besucher und -Benutzer hat sich die Zahl der in diesem Jahr bisher ausgeschriebenen Stellen im Vergleich zu den Vorjahren kaum oder gar nicht verändert.
Der Bericht zeigt, dass im Jahr 2025 bisher fast 52.000 Stellen auf dem CSJ-Portal ausgeschrieben wurden, verglichen mit insgesamt rund 59.000 im Vorjahr. Dies könnte darauf hindeuten, dass es weit mehr potenzielle Bewerber gibt als Stellen für saisonale Sommerarbeit.

Gleichzeitig zeigt der Bericht, dass es immer noch über 80.000 offene Stellen bzw. unbesetzte Positionen gibt.
Diese Diskrepanz zwischen Arbeitssuchenden und noch verfügbaren Stellen kann für Verwunderung sorgen, und die Gründe dafür können vielschichtig sein.
„Ökonomen sagen uns im Grunde immer: … OK, das sind die Regionen und Sektoren, in denen es mehr offene Stellen gibt, also sollten junge Leute dorthin gehen“, sagte der Politikexperte Vass Bednar.
„Und was dabei außer Acht gelassen wird, ist die Herausforderung, die wirklich zentrale Herausforderung für junge Menschen, relevante Berufserfahrung zu sammeln, wenn sie ihre Karriere beginnen oder fortsetzen möchten.
Und wenn wir als Arbeitgeber nicht auch flexibel sind und sagen: ‚Hey, ich erkenne an, dass die Arbeit, die du als Bankangestellter, als Verkäufer oder in einem Restaurant gemacht hast, in diesem anderen Sektor, der irgendwie anders aussieht oder sich anders anfühlt, wertvoll ist‘, dann halte ich es wiederum für fast unfair, jungen Leuten zu sagen: ‚Nimm, was du kriegen kannst, und arbeite von dort aus weiter.‘“
Der Sommerjob mit den meisten Bewerbungen ist laut Ministerium bisher der des Verwaltungsassistenten mit mehr als 31.000 Bewerbungen.
Am zweithäufigsten war mit über 19.000 Bewerbungen die Stelle als Baugewerbehelfer, gefolgt von der Stelle als Gastronomiekaufmann/-frau mit knapp 12.000 und der Stelle als Haushaltshilfe mit fast 11.000.
Zu den weiteren Sommerjobs, die bei den für das CSJ-Programm registrierten Benutzern beliebt waren, zählen Essensausgabepersonal, Buchhaltungstechniker und Buchhalter, Verwaltungsangestellte, Köche und Kinderbetreuer.
