Scottie Scheffler ist bereit, den Golfsport aufzugeben, da der Open-Favorit eine bemerkenswerte Pressekonferenz gibt

Open-Favorit Scottie Scheffler hat sich zum Sinn des Lebens und des Golfsports geäußert und zugegeben, dass er sich fragt: „Worin liegt der Sinn?“ Und der beste Spieler der Welt gab zu, dass selbst der zweimalige Gewinn des Masters für ihn „ein unbefriedigendes Unterfangen“ sei und er aufhören würde, wenn sein Job sein Familienleben beeinträchtigen würde.

Der Amerikaner ist der erste Spieler seit Tiger Woods im Jahr 2007, der 100 Wochen in Folge die Nummer 1 der Welt war – und mit seinem Sieg bei der US PGA mit fünf Schlägen Vorsprung holte er sich seinen dritten Major-Titel.

Und Scheffler wird hier versuchen, die dritte Etappe seines Karriere-Grand-Slams zu absolvieren, nachdem er bei den Scottish Open letzte Woche elfmal in Folge unter den ersten Acht landete. Der unermüdliche Gewinner von 16 PGA-Tour-Turnieren ist nicht gerade für seine philosophischen Einsichten – oder fesselnde Pressekonferenzen – bekannt. Seine Verhaftung bei der US PGA im vergangenen Jahr war völlig untypisch für ihn.

Doch bevor er morgen beim Royal Portrush abschlägt, sprach der gläubige Christ ehrlich über die existenzielle Krise, die er beim Spielen und Gewinnen durchmacht – und darüber, dass seine einzige wahre Erfüllung abseits des Golfplatzes liegt.

„Schauen Sie sich zum Beispiel diese Woche an“, sagte Scheffler. „Was wäre das beste Szenario? Ich gewinne dieses Golfturnier und dann tauche ich in Memphis auf, und es heißt: ‚Okay, hör zu, du hast dieses Jahr zwei Majors gewonnen: Was wirst du diese Woche machen?‘“

Egal, ob ich diese Woche Zweiter werde oder Letzter, egal was passiert, wir sind immer schon in der nächsten Woche. Die Show geht weiter. Manchmal hält das Gefühl des Sieges nur ein paar Sekunden an. Man arbeitet sein ganzes Leben lang, um den Sieg eines Turniers für ein paar Minuten zu feiern. Dieses euphorische Gefühl hält nur ein paar Minuten an.

Ist es toll, Turniere zu gewinnen und im Golfsport so viel zu erreichen? Ja, mir kommen die Tränen, wenn ich nur daran denke, denn ich habe mein ganzes Leben lang hart dafür gearbeitet, in diesem Sport gut zu sein.

Seine Träume leben zu können, ist etwas ganz Besonderes. Aber letztendlich bin ich nicht hier, um die nächste Golfergeneration zu inspirieren. Ich bin nicht hier, um jemanden zu inspirieren, der beste Spieler der Welt zu werden, denn wozu? Das ist kein erfülltes Leben. Es erfüllt zwar durch das Gefühl, etwas erreicht zu haben, aber es erfüllt nicht aus tiefstem Herzen.

Viele Leute haben es geschafft, das zu erreichen, was sie für ihre Erfüllung hielten. Und wenn sie es geschafft haben, die Nummer 1 der Welt werden, fragen sie sich: „Was soll das denn?“ Ich glaube das wirklich, denn was soll das? Warum will ich dieses Turnier unbedingt gewinnen? Damit kämpfe ich täglich.

Wenn ich mich am Ende des Jahres zurücklehne und über Dinge nachdenke, wie das Erfolgserlebnis nach dem Gewinn des Masters-Turniers oder der PGA Championship, empfinde ich tiefe Dankbarkeit und Wertschätzung dafür. Aber es ist schwer zu erklären. Ich würde es als „unbefriedigend“ beschreiben. Es ist ein unbefriedigendes Unterfangen.

Warum will ich die Open Championship so unbedingt gewinnen? Ich weiß es nicht, denn wenn ich gewinne, wird es zwei Minuten lang fantastisch sein. Ich bin ein ziemlicher Spinner; ich liebe es, dafür zu arbeiten. Es ist eine der größten Freuden meines Lebens, aber erfüllt es meine tiefsten Wünsche und Sehnsüchte? Absolut nicht.

Auf die Frage, was ihn erfüllt, antwortete Scheffler: „Ich liebe es, Golf zu spielen. Ich liebe es, an Wettkämpfen teilzunehmen. Ich liebe es, meine Träume zu leben. Ich liebe es, Vater zu sein. Ich liebe es, mich um meinen Sohn (Bennett) kümmern zu können. Ich liebe es, hier draußen mit Golf für meine Familie sorgen zu können.“

„Ich habe das Glück, hierherkommen und Golf spielen zu können, aber wenn mein Golfspiel jemals mein Privatleben oder die Beziehung zu meiner Frau (Meredith) oder meinem Sohn beeinträchtigen würde, dann wäre dies der letzte Tag, an dem ich hier meinen Lebensunterhalt verdiene.

Das ist nicht das A und O. Es ist nicht das Wichtigste in meinem Leben. Deshalb frage ich mich: Warum ist mir das so wichtig? Weil ich viel lieber ein toller Vater als ein toller Golfer wäre. Letztendlich ist mir das wichtiger.“