Kino: Shakespeare für Berliner Gangster

Für seinen Kinofilm „Kein Tier. So Wild.“ verlegt Regisseur Burhan Qurbani „Richard III.“ ins Clan-Milieu. Kann das gutgehen?

Mit Ausnahme des zweifelnden Prinzen Hamlet sind die meisten Regenten in Shakespeares Dramen ohnehin keine Sympathieträger. Doch Richard III., die Hauptfigur des gleichnamigen Stücks aus dem 16. Jahrhundert, treibt die blutige Erb- und Thronfolge noch einmal auf die Spitze: Er meuchelt, lässt meucheln und unterscheidet nicht zwischen Feinden und der eigenen Familie. Jeder, der seinem Herrschaftsanspruch im Weg steht, muss dran glauben. Es ist ein derartiges Gemetzel, dass man fast erleichtert aufatmet, als es endlich aufhört.