Mozart in Hamburg: Ádám Fischers Triumph mit dem Mitridate-Geniestreich
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„Ich meine“, sagte Hugo von Hofmannsthal, „ganz unrecht hat ein Publikum ja nie.“ Ganz so wie das oft wenig freundliche Hamburger Publikum schon nach der Pause beim herzlichen Beifall für den Dirigenten Ádám Fischer, am Schluss beim Jubel für ihn wie das von ihm glänzend animierte Orchester, das in einer zugleich düsteren und witzigen Inszenierung von Wolfgang Amadé Mozarts „Mitridate, re di Ponto“ in das Bühnengeschehen einbezogen gewesen ist. Musiker und Sänger sind in der Inszenierung von Birgit Kajtna-Wönig durch einen vom Hintergrund bis zur Rampe reichenden Wandteppich (Bühne: Marie-Luise Otto) verbunden, dessen Bilder und Zeichen aus dem Arsenal der Theater- und Operngeschichte stammen und als Chiffren eines universalen Dramas über Macht und Milde, Gerechtigkeit und Tugend dienen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung