Krügers leise Kritik am Matchplan: "Man hätte schon aktiver spielen können"

Der Traum von Liga zwei ist in Saarbrücken in weite Ferne gerückt. Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich zuletzt, doch zunächst galt es beim FCS, ein wenig Ursachenforschung zu betreiben.
Mann gegen Mann: Braunschweigs Paul Jaeckel im Zweikampf mit Florian Krüger (re.). picture alliance / Fußball-News Saarland
Am Ende herrschte im Saarland Einigkeit - ein Konter war der Ausgangspunkt der 0:2-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig. Trainer Alois Schwartz merkte bei Sky an, dass die ersten 45 Minuten durch Abtasten geprägt und "Torchancen Mangelware waren".
In der 50. Minute habe man aber genau das gemacht, was man nicht machen wollte, die Löwen zum Konter eingeladen. "Sie haben schnelles Umschaltspiel und das haben sie gezeigt", sagte Schwartz mit Blick auf das 1:0 von Lino Tempelmann. Nach dem Tor sei "das Spiel offen" gewesen und man habe "gesehen, dass Braunschweig eine sehr gute Mannschaft nach vorne ist".
"Wir wurden eiskalt erwischt", ergänzte Manuel Zeitz und meinte, dass die erste Halbzeit trotz weniger Torchancen aus Saarbrücker Sicht "okay" gewesen sei, wenngleich es "für den Zuschauer ein relativ langweiliges Spiel" war. "Für uns war das in Ordnung", nicht aber, dass man "zuhause ausgekontert" wird, "das darf uns nicht passieren". Der Kapitän ärgerte sich auch über den Leistungseinbruch in Hälfte zwei, denn so haben man die Braunschweiger aufgebaut und es ihnen ermöglicht, "wieder Selbstvertrauen bekommen".
Fakt ist aber auch, dass Saarbrücken offensiv praktisch nicht stattgefunden hat. Gerade einmal neun Torschüsse, die meisten davon völlig ungefährlich, brachte der Drittligist zustande. " Wir haben es nicht geschafft, hinter die Ketten zu kommen. Und wenn wir es mal geschafft hatten, wurden falsche Entscheidungen getroffen“, analysierte Schwartz und verwies auch darauf, dass dem FCS der klassische Torjäger fehlt. "Wenn man alles runterbricht. Wir haben diese Probleme, dass wir nicht diesen Unterschiedsspieler haben. Bei uns ist das auf viele Schultern verteilt. Und das macht schon was aus."

Ein Finale unter besonderen Vorzeichen: Der VfB Stuttgart kann im Pokalendspiel am Samstag viel gewinnen - aber auch einiges verlieren. Warum das so ist, erklärt VfB-Reporter George Moissidis. Außerdem: Die Lage beim 1. FC Saarbrücken vor der Zweitliga-Relegation gegen Eintracht Braunschweig.
Kapitän Zeitz betonte, dass man "nicht auf 0:0 spielen" und nur zu gerne daheim "ein paar mehr Torchancen" herausgespielt hätte. "Man hätte schon aktiver spielen können", merkte derweil Florian Krüger an und stellte fest: "Wir haben einen anderen Matchplan gewählt, haben uns auf unsere Konterstärke verlassen und konnten gar keinen richtigen Druck erzeugen."
Auch Zeitz gab zu, dass man "vielleicht ein bisschen zu vorsichtig" agiert habe. Aber ungeachtet dessen "dürfen wir nicht so früh einen Konter bekommen. Das ist einfach schlecht", kam der 34-Jährige aber wieder auf das 0:1 zurück und meinte: "Trotzdem darf man danach nicht so den Faden verlieren. Im Endeffekt waren wir mit dem 2:0 noch gut bedient."
Kampfansagen bringen nichtsUnd jetzt? "Es bringt nichts, große Kampfansagen rauszuschicken", sagte Zeitz und meinte, dass man am Dienstag im Braunschweig nun "zum Teil etwas befreiter aufspielen" könne, immerhin "haben wir nicht mehr viel zu verlieren." Der Routinier zog seinen Optimismus dann auch aus der abgelaufenen Ligasaison, wo die Saarländer mit Blick auf das Rennen um Platz drei auch "schon ein paar Mal abgeschrieben" worden waren und es am Ende dennoch geschafft haben.
"Wir glauben definitiv dran", betonte Zeitz mit Blick auf den noch immer möglichen Aufstieg und ergänzte: "Wir werden alles versuchen. Ob es reicht, wird man am Dienstag sehen." Und auch für Krüger ist noch "nichts verloren", während Schwartz darauf verwies, dass "im Fußball schon alles passiert ist. Ein 2:0 kann man schon aufholen." Dafür müssen man aber "anders auftreten", als man es getan hat.
kicker