DHDL-Deal geplatzt: Warum Janna Ensthaler am Ende doch nicht in die Gleichberechtigungs-App Equaly investierte

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DHDL-Deal geplatzt: Warum Janna Ensthaler am Ende doch nicht in die Gleichberechtigungs-App Equaly investierte

DHDL-Deal geplatzt: Warum Janna Ensthaler am Ende doch nicht in die Gleichberechtigungs-App Equaly investierte

In der Sendung ließ sich die erst skeptische Janna Ensthaler von den Equaly-Gründerinnen Ronja Hoffacker und Louisa Plasberg überzeugen. Doch dann änderte sich etwas.

Gründerinnen Ronja Hoffacker (l.) und Louisa Plasberg präsentieren in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ eine App, die Beziehungskonflikte verhindern soll.
RTL / Stefan Gregorowius

Sie war von Anfang an skeptisch: „Ich habe meine Probleme mit diesem kratzbürstigen Feminismus“, hielt Janna Ensthaler den beiden Gründerinnen der Equal-Care-App Equaly entgegen. Die Forderung nach einer 50:50-Aufteilung häuslicher Aufgaben halte sie für falsch. Es sei eine individuelle Frage, ob eine Frau lieber mehr zuhause machen wolle oder im Beruf.

Wer ab und zu die Linkedin-Beiträge der Investorin liest, war über diese Aussagen nicht erstaunt. Ihre Post bekommen nämlich stets sehr viele Likes und Herzchen von älteren Männern und eher selten welche von jungen Gründerinnen.

Nichtsdestotrotz kamen die drei Frauen am Ende der Sendung dennoch zusammen. Zwar wollte Ensthaler deutlich mehr für ihre 200.000 Euro Investment, am Ende aber lagen sie sich in den Armen mit der Abmachung: Für ihr Geld soll Ensthaler 22,5 Prozent der Anteile des Unternehmens bekommen.

Doch in der echten Welt hat Ensthaler schließlich nicht in Equaly investiert, wie die beiden Gründerinnen in einem Interview mit dem Manager Magazin berichteten. Was ging schief?

Die beiden Gründerinnen Ronja Hoffacker, eine ehemalige McKinsey-Beraterin, und Louisa Plasberg, die zuvor in der Politik tätig war und die – man fragt sich das bei diesem Nachnamen – tatsächlich die Tochter des TV-Moderator Frank Plasberg ist, sind mit einem großen Problem in ihren Pitch gestartet: Streit in der Partnerschaft um die Verteilung der Aufgaben im Haushalt und rund um die Kinder.

Alle Löwen nicken und erzählen bereitwillig wo es bei ihnen zuhause kracht. Judith Williams nervt der Ordnungsfimmel ihres Mannes, Tilman Schulz, der nach eigener Aussage „gar nichts im Haushalt“ macht, gerät mit seiner Partnerin bisweilen aneinander, weil sie sich wünschen würde, er würde doch mal etwas machen. Nur Ralph Dümmel lebt mit seiner Partnerin, der Moderatorin Anna Heesch, offenbar in Harmonia, denn sie hätten, sagt der Investor, „eigentlich nie Steit“.

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Die andere bestätigen mit ihren Geplauder aber direkt den Punkt, den die beiden Gründerinnen machen wollen: Ein Großteil aller Beziehungskonflikte geht auf die ungleiche Verteilung der Alltags-To-Dos zurück: Immer muss ich die Spülmaschine ausräumen! Nie bringst du die Kinder ins Bett!

Um dem entgegen zu wirken, haben Hoffacker und Plasberg eine App entwickelt. Sie soll Paaren helfen, Care-Arbeit, Haushalt und Mental Load erstens mess- und sichtbar zu machen und zweitens fairer zu organisieren. Für 159 Euro können Paare einen Jahreszugang kaufen, um dann in der App ihre Aufgaben zu definieren, zu verteilen und in einem wöchentlichen „Check-In“ zu reflektiert. Dazu gibt es Tipps von Expertinnen und Coaches.

Als die Löwen dran sind, ihre Gebote abzugeben, verabschiedet sich einer nach dem anderen: Dümmel, weil er, wie er ja gesagt hat, persönlich keinen Bedarf dafür sieht. Schulz, weil er selbstreflektiert befindet, einfach „nicht der Richtige“ für die Equal-Care-App zu sein.

Williams meint, für Gleichberechtigung müsse an größeren Hebeln angesetzt werden und Carsten Maschmeyer überzeugen die Geschäftszahlen nicht: Mit ihrer Forderung nach 200.000 Euro für 10 Prozent der Anteile rufen Hoffacker und Plasberg eine Firmenbewertung von 2 Millionen Euro auf. Aktuell würden sie allerdings erst 30.000 Euro Umsatz im Jahr machen. Damit sei Equaly keine 2 Millionen wert, so der Investor.

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Am Ende ist da nur noch Janna Enstahler, die „Wunschlöwin“ der beiden Gründerin. Und die macht ein selbstbewusstes Gegenangebot: 30 statt der ursprünglich gebotetenen 10 Prozent wolle sie haben, dann würde sie die 200.000 Euro investieren.

Die Sendung wurde im Frühling 2024 aufgezeichnet. Seitdem sei einiges passiert, berichtet Gründerin Louisa Plasberg im Interview mit dem Manager Magazin: „Seitdem hat sich unser Geschäftsmodell fast komplett in den B2B-Bereich verlagert.“

Statt wie in der Sendung noch gesagt, richte sich das Angebot ihrer Firma weniger an Paare als inzwischen viel mehr an Unternehmen. Denen würde Equaly jetzt „Führungskräfte-Workshops und Elterncoachings“ anbieten, Elternnetzwerke etablieren oder beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit beraten. „Mit diesem Konzept sind wir schnell profitabel geworden und haben uns jetzt erst einmal gegen den Einstieg von Investoren entschieden.“ Sie und ihre Gründerin hätten aber vom Austausch mit Janna Ensthaler profitiert.

businessinsider

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