Google Beam startet dieses Jahr: 3D-Videokonferenzen werden Realität

Die Frau ist nicht real im Raum, sondern eine dreidimensionale Projektion.
(Foto: Google/Youtube)
Google kündigt an, noch in diesem Jahr ersten Kunden 3D-Videokonferenzen zu ermöglichen. Die Technologie heißt Beam und soll Gesprächspartnern über ein volumetrisches KI-Modell das Gefühl geben, sich tatsächlich gegenüberzusitzen.
Nicht alle von Google vorgestellten Projekte werden realisiert, viele werden auch nach einigen erfolglosen Jahren der Entwicklung als nicht realisierbar oder unrentabel eingestampft. Bei Starline, das vor rund zwei Jahren auf der Entwicklerkonferenz I/O vorgestellt wurde, ist das nicht der Fall. Google hat die Idee realistischer Videogespräche durch eine dreidimensionale Darstellung zur Marktreife geführt und möchte schon in wenigen Wochen auf der Messe InfoComm Geräte vorstellen, die der Konzern zusammen mit HP entwickelt hat.
Das Projekt heißt jetzt Beam und erinnert an holografische Darstellungen, wie man sie unter anderem aus Star-Wars-Filmen kennt. Doch es handelt sich um eine andere Technologie. Google nutzt eine Kombination aus hochauflösenden Kameras, künstlicher Intelligenz und Lichtfeld-Displays, um ein volumetrisches 3D-Modell des Gesprächspartners zu erzeugen.
Ein Lichtfeld-Display projiziert mithilfe eines Arrays aus Mikrolinsen oder anderen optischen Elementen viele leicht unterschiedliche Perspektiven einer Szene gleichzeitig in den Raum. So kann man unter anderem eine dargestellte Person aus verschiedenen Winkeln betrachten. Solche Displays sind bereits im Einsatz, unter anderem hat das kanadische Unternehmen MetaVista3D kürzlich einen "pseudoholografischen" Monitor auf der Display Week SID2025 gezeigt.
"Als stünde man sich persönlich gegenüber""Die Kombination unseres KI-Videomodells und unserer Lichtfeldanzeige erzeugt ein tiefes Gefühl von Dimensionalität und Tiefe", schreibt Google. "So können Sie Blickkontakt herstellen, subtile Hinweise erkennen und Verständnis und Vertrauen aufbauen, als stünden Sie sich persönlich gegenüber."
Tatsächlich sieht es im Video der Pressemitteilung mehr danach aus, als spreche man mit einer Person, die in einer Art Puppentheater sitzt. Trotzdem ist der dreidimensionale Eindruck, der aus einem normalen 2D-Stream erzeugt wird, beeindruckend.
Zusätzlich setzt Google bei Beam-Gesprächen seine ebenfalls bei der aktuellen I/O präsentierte neue Echtzeit-Sprachübersetzung ein, die ab sofort in Google Meet verfügbar ist. Vorerst kann sie nur mit Spanisch und Englisch genutzt werden, weitere Sprachen sollen aber schon bald folgen.
Auch Beam soll bereits in naher Zukunft "in freier Wildbahn" eingesetzt werden. Man werde HP-Geräte "ab Ende des Jahres ausgewählten Kunden anbieten", heißt es in der Pressemitteilung.
Quelle: ntv.de, kwe
n-tv.de