So erkennen Sie, ob ein Ohnmachtsanfall dringend ärztliche Hilfe erfordert

In einer Welt, die von ständiger Hektik und Stress geprägt ist, wird Ohnmacht oder plötzlicher Bewusstseinsverlust oft als bloßer Schreck interpretiert. Doch dieser leere Moment, so kurz er auch sein mag, kann ein Hinweis auf etwas viel Ernsteres sein. Frühzeitiges Eingreifen hilft in diesem Zusammenhang nicht nur, Komplikationen zu vermeiden, sondern kann auch den Unterschied zwischen einem Schrecken und einem medizinischen Notfall ausmachen.

Laut den Fachleuten des Hospital Clínic Barcelona ist das Erkennen der Warnsignale entscheidend, um schnell handeln und gegebenenfalls einen Spezialisten aufsuchen zu können. Obwohl manche Ohnmachtsanfälle auf geringfügige Ursachen wie einen vorübergehenden Blutdruckabfall oder starken Husten zurückzuführen sind, können bestimmte Symptome auf eine ernste Erkrankung hinweisen.

Symptome, die nicht ignoriert werden sollten

Schmerzen oder Druckgefühle in der Brust kurz vor einem Anfall können ein Anzeichen für ein Herzproblem sein. Dasselbe gilt, wenn ungewöhnliches Herzklopfen (entweder ein sehr schneller oder überraschend langsamer Rhythmus) auftritt, was auf einen Herzinfarkt hindeuten kann. Eine Arrhythmie , die sofortige Aufmerksamkeit erfordert. Ein weiteres Symptom, das nicht übersehen werden sollte, sind plötzliche, starke Kopfschmerzen, die auf einen Schlaganfall hindeuten könnten, oder Kurzatmigkeit und ein Erstickungsgefühl, Symptome, die auf eine Atemwegs- oder Kreislauferkrankung hinweisen können.

Auch Alter und Krankengeschichte sind wichtig. Bei älteren Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen wie Herzinfarkten oder Herzklappenproblemen sollte selbst eine leichte Ohnmacht ärztlich untersucht werden. Wiederholte Ohnmachtsanfälle oder das Auftreten bei körperlicher Anstrengung sollten ebenfalls nicht übersehen werden. In all diesen Situationen ist der sofortige Besuch einer Notaufnahme der beste Weg, Komplikationen vorzubeugen.

Routinemäßige medizinische Untersuchungen in der Notaufnahme

Wenn eine Person nach Bewusstlosigkeit in die Notaufnahme kommt, befolgt das medizinische Team ein bestimmtes Protokoll, das es ermöglicht, die Schwere des Vorfalls einzuschätzen.

Zunächst werden Vitalfunktionen wie Blutdruck und Herzfrequenz überwacht, um einen Überblick über den Zustand des Patienten zu erhalten. Anschließend erfolgt eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung, insbesondere um Herzprobleme auszuschließen. Ein Elektrokardiogramm ist in diesen Fällen ein wichtiger Test, da es Herzrhythmusstörungen wie Arrhythmien erkennen kann, die die Ohnmacht erklären könnten.

Bei Diabetikern , die orale Antidiabetika oder Insulin einnehmen, wird zusätzlich ein Kapillarblutzuckertest mittels Fingerstich durchgeführt, der hilft, einen niedrigen Blutzuckerspiegel als Ursache der Ohnmacht auszuschließen.

Wenn nach dieser ersten Untersuchung keine auffälligen Befunde festgestellt werden und keine besorgniserregende Vorgeschichte vorliegt, sind in der Regel keine weiteren Untersuchungen erforderlich. In manchen Fällen können jedoch Blutuntersuchungen, eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs oder eine Messung des Blutsauerstoffs angeordnet werden, um die Diagnose zu präzisieren.

Anhand des Ergebnisses dieses gesamten Prozesses können wir entscheiden, ob die Person sicher nach Hause zurückkehren kann oder ob sie zur weiteren Untersuchung und möglichen Behandlung an einen Spezialisten, beispielsweise einen Kardiologen oder Neurologen, überwiesen werden sollte.

Obwohl es sich in vielen Fällen um einen einmaligen Vorfall ohne Folgen handeln kann, egal wie kurz er auch sein mag, sollten Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Bei Zweifeln oder Warnsignalen ist es ratsam, so schnell wie möglich eine Notaufnahme oder ein Krankenhaus aufzusuchen.