Kolumbien ermächtigt indigene Hebammen in einigen ländlichen Gebieten, Geburten zu beurkunden
Das kolumbianische nationale Zivilregister hat am Montag Hebammen und indigene Behörden in einigen ländlichen Gemeinden ermächtigt, die Geburt von Babys in ihren Gebieten zu beurkunden, ein wesentlicher Schritt für die Ausstellung von Rechtsdokumenten wie der Zivilstandsregistrierung.
In einer Stellungnahme der staatlichen Behörde heißt es, dass diese Entscheidung darauf abziele, „dem Bedarf dieser Gemeinden nach einem Mechanismus zur Beurkundung der dort stattfindenden Lebensereignisse Rechnung zu tragen und die Hindernisse bei der Eintragung von Geburten in das Zivilregister zu beseitigen.“
„Auf diese Weise können diese Bevölkerungsgruppen ihre Grundrechte wahrnehmen und die sozialen Dienste des Staates in Anspruch nehmen“, erklärte María Cristina Manzano, nationale Direktorin des Zivilregisters.
Hebammen erfüllen mit der Weisheit ihrer Vorfahren eine sehr wichtige Funktion. Foto: Héctor Fabio Zamora/ EL TIEMPO
In Kolumbien sind Hebammen Frauen, die traditionell bei der Geburt helfen und schwangere Frauen in ländlichen, indigenen und afrokolumbianischen Gemeinden betreuen, in denen der Zugang zum Gesundheitssystem eingeschränkt ist.
Ihre Arbeit ist uralt und eng mit der Volksweisheit und der traditionellen Medizin verbunden. Mit dieser Entscheidung gab das Nationale Register den Hebammen in einigen Gemeinden des Departements Nariño an der Pazifikküste sowie den indigenen Behörden der dem Indigenenrat des Territoriums Mirití Amazonas angeschlossenen Gemeinden grünes Licht für die Beurkundung von Geburten.
Die Genehmigung erstreckt sich auch auf die indigenen Anführer der Wiwa Golkushe Tayrona Indigenous Organization aus den karibischen Departements Magdalena und La Guajira.
Das Register fügte hinzu, dass damit „das Identitätsrecht der Angehörigen ethnischer Gruppen weiterhin gewährleistet, das überlieferte Wissen über die afro-pazifische Hebammenkunst geschützt und die Autonomie der indigenen Völker und Gemeinschaften des Landes anerkannt werden soll“.
Mit Informationen der Agentur EFE.
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