Lugano, die Schweizer Stadt, die davon träumt, die europäische Hauptstadt der Kryptowährungen zu werden

Die im italienischsprachigen Kanton Tessin gelegene Gemeinde Lugano erlaubt ihren Einwohnern seit 2022, ihre Steuern, Abgaben und Einkäufe in Kryptowährungen zu bezahlen. Laut der linksgerichteten Schweizer Zeitung „Die Wochenzeitung“ ist sie jedoch eine Partnerschaft mit Tether eingegangen, einem Unternehmen, das für seine äußerst fragwürdigen Praktiken bekannt ist.
Der Mann an der Theke findet problemlos das richtige Zahlungsterminal, doch es macht ihm sichtlich zu schaffen. Stirnrunzelnd tippt er hastig auf dem Gerät herum. Dann ruft er endlich einen älteren Kollegen zu Hilfe, um sich wieder auf die wachsende Schlange konzentrieren zu können. Der Imbissstand im Freien in der Altstadt von Lugano im Tessin ist überfüllt. Es ist Mittag, die Sonne glitzert auf dem türkisfarbenen Wasser des Sees und wärmt die gepflasterten Straßen. Die frühlingshafte Wärme lädt dazu ein, auf der Terrasse zu sitzen und immer wieder Spritz zu schlürfen. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um sein Porchetta -Sandwich mit Bitcoins zu bezahlen.
Auch der ältere Kollege ruft Verstärkung, und eine junge Frau taucht aus den Tiefen des Ladens auf und trifft rasch eine Entscheidung: Wir versuchen es an einem anderen Terminal. Kurz darauf scannt der Kunde mit seinem Handy den QR-Code des neuen Terminals, doch nichts passiert. Tief durchatmen, noch ein Versuch. Bingo, es klappt! Kurz gesagt: 9,50 Schweizer Franken (0,00011269 Bitcoin) [ca. 10 Euro] für ein Sandwich, dazu 1,40 Franken Gebühr und gut fünf Minuten Wartezeit. Ist das wirklich die Zukunft der Finanzwelt?
Im März 2022 wird die Stadt
Nutzen Sie das spezielle digitale Angebot, um unbegrenzt auf alle unsere Inhalte zuzugreifen.
Courrier International