Sinner gibt in Cincinnati auf, Alcaraz gewinnt

Der Sieg, den Alcaraz nicht gewollt hätte, die Niederlage, die Sinner sich nie hätte vorstellen können: Das Finale von Cincinnati fand praktisch nicht statt, da der Weltranglistenerste nach einem 0:5-Rückstand gegen den Spanier seine Teilnahme zurückzog. Wie ein Kadaver liegend, fast erstarrt auf dem Platz, machte Jannik einen unerzwungenen Fehler nach dem anderen und rief seinen Physiotherapeuten an: „Mir geht es zu schlecht“, sagte er und verkündete seinen Rückzug. Sein Unwohlsein war nach dem Schock über das Break zu 0 im ersten und noch mehr im dritten Spiel, während Carlos schnell aufholte, allmählich immer deutlicher geworden. Das Schweigen des Teams, der Mangel an Ermutigung, war ein Zeichen dafür, dass sie sich der Situation bewusst waren. Nach 23 Minuten (Nicht-)Spiel, der unvermeidlichen Entscheidung, der Umarmung der beiden, flüsterte Alcaraz dem in seinen Stuhl gesunkenen Sinner aufmunternde Worte zu, der sagte, er habe es nur für die Fans versucht. Dies bekräftigte er bei der Siegerehrung: „Normalerweise spreche ich zuerst über meinen Gegner, aber heute ist es richtig, mit dem Publikum zu beginnen. Es tut mir leid, Sie enttäuscht zu haben, aber ich fühle mich seit gestern nicht gut. Ich hatte gehofft, mich heute Abend zu verbessern, aber es ging mir schlechter“, erklärte er und verwies auch auf die sengenden Temperaturen der letzten Tage: „Es war eines der heißesten Turniere, die ich je gespielt habe.“ Alcaraz drückte seine Enttäuschung aus und sagte: „So wollte ich nicht gewinnen. Ich verstehe, wie Sie sich fühlen. Ich kann Ihnen nichts sagen, was Sie nicht wissen. Sie sind ein großartiger Champion. Sie werden noch stärker zurückkommen, so wie Sie es immer waren; das ist es, was große Champions wie Sie tun.“

Der Spanier holt sich damit einen Masters-1000-Titel, der ihm 2023 knapp entgangen war, als er gegen Djokovic sogar einen Matchball hatte und dann verlor. Sinner, der Titelverteidiger hier, verliert seine Punkte vom letzten Jahr, und der Abstand zwischen ihm und seinem Rivalen verringert sich weiter: von 11.480 auf 9.580 Punkte. Was an diesem Punkt am wichtigsten ist, ist zu verstehen, wie viel Zeit ihm bleibt, um sich für die bevorstehenden US Open zu erholen, bei denen der Italiener der Titelverteidiger ist. Theoretisch sollte er morgen auf den Platz gehen, um Mixed-Doppel mit Katerina Siniakova zu spielen, aber nach den 23 Minuten, die er auf dem Center Court in Cincinnati verbrachte (wo, um fair zu sein, bereits Anzeichen von Unwohlsein bei Atmane zu sehen waren: Jannik rang zu Beginn des zweiten Satzes nach Luft), ist dies unwahrscheinlich. Wir werden sehen.

In der Zwischenzeit warten wir um Mitternacht auf das Finale von Jasmine Paolini mit Iga Swiatek.