Bankitalia überwacht KI, gefährdet nicht die Finanzstabilität

Im Bankensektor ist der Einsatz künstlicher Intelligenz bereits Realität. Die erwarteten Vorteile sind vielfältig, bergen aber auch Risiken. Gian Luca Trequattrini, Vorstandssekretär der Banca d’Italia, ist davon überzeugt und versicherte in seiner Rede auf dem Nationalkongress der Ersten Cisl, dass die Via Nazionale weiterhin wachsam bleibe, um sicherzustellen, dass die Veränderungen die Stabilität des Finanzsystems nicht gefährden. In einer Rede zum Thema „Technologie und Ungleichheiten: Künstliche Intelligenz in der Arbeits- und Finanzwelt“ betonte er: „Die Banca d’Italia verfolgt die Marktentwicklung aufmerksam, begleitet und antizipiert, wenn möglich, die Auswirkungen der Veränderungen.“
Ziel ist es, sicherzustellen, dass Innovationen die Stabilität des Finanzsystems nicht gefährden, ohne sie zu behindern. Zu diesem Zweck zielt die Aufsichtsbehörde darauf ab, technologische Lösungen zu verstehen und zu überwachen, indem sie die Einführung angemessener Kontrollmaßnahmen durch die Intermediäre fördert. Laut Trequattrini können künstliche Intelligenz und ihre Aussichten auf eine immer umfassendere Nutzung zu einer Art historischem Wendepunkt für die Finanzbranche werden, der die strategischen und Managementfunktionen, die Geschäftsaktivitäten und das Personalwesen bis hin zum Risikomanagement und den internen Kontrollen betrifft.
Und man bedenke, dass laut einer CIPA-Umfrage 92 % der italienischen Banken bereits in künstliche Intelligenz investiert haben oder dies bis 2026 planen. „Die erwarteten Vorteile sind vielfältig: höhere Effizienz, bessere Dienstleistungen, mehr Innovation und eine gestärkte Governance. Es gibt aber auch Risiken, wie etwa die Schwierigkeit, die Funktionsweise von Algorithmen zu erklären, die Qualität der Daten und die Abhängigkeit von wenigen großen Technologieanbietern.“ Darüber hinaus, so bemerkt er, „könnte künstliche Intelligenz den Stellenabbau im Bankensektor beschleunigen, insbesondere in Bereichen wie der Sparverwaltung. Sie kann aber auch den Zugang zu Finanzdienstleistungen erleichtern. Kurz gesagt, es handele sich um eine Form der Demokratisierung des Finanzwesens“, warnt er jedoch: „Sie muss sorgfältig gesteuert werden, im Bewusstsein, dass trotz zunehmender Automatisierung die menschliche Rolle weiterhin im Mittelpunkt steht.“ Der Generaldirektor der Banca d’Italia erinnert daran, dass „Technologie das Urteilsvermögen und die Verantwortung von Unternehmensorganen, Mitarbeitern und Vorgesetzten nicht ersetzen kann. Kritische Entscheidungen können und dürfen nicht ausschließlich Algorithmen anvertraut werden.“
ansa