Narwal Freo Z10 Ultra im Test: Ein Reinigungsroboter mit großer Bewegungsfreiheit

In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der automatisierten Haushaltsreinigung stellt der Narwal Freo Z10 Ultra ein ehrgeiziges und hochtechnologisches Angebot dar.
Dieses Modell ist im Premiumsegment des Marktes positioniert und bietet sich als fortschrittliche Alternative zu bereits etablierten Marken wie Roborock, Dreame und Ecovacs an.
Wir haben es einen Monat lang getestet und versucht herauszufinden, ob sich die Versprechen von Effizienz, künstlicher Intelligenz und geringerem Wartungsaufwand wirklich in konkrete Vorteile für diejenigen umsetzen lassen, die bereit sind, etwas mehr als 1.000 Euro für dieses Gerät zu bezahlen.

Der Narwal Freo Z10 Ultra ist optisch sehr ansprechend. Er hat ein modernes Design und fügt sich perfekt in moderne Wohnumgebungen ein. Die Abmessungen der Saugstation sind klein, und der Roboter ragt im Gegensatz zu Modellen anderer Hersteller nicht über die Basis hinaus: Er bildet mit seiner Basis eine angenehme Einheit, wodurch die Gesamtgröße begrenzt wird.
Der Roboter hat eine runde Form mit weichen, klaren Linien und ist in einem matten Grauton (Space Gray genannt) gehalten, der nicht nur elegant, sondern auch praktisch ist, da er unserer Meinung nach weniger Fingerabdrücke und Staub hinterlässt.
Der Roboter hat einen durchschnittlichen Durchmesser (ca. 35,5 x 35 cm), seine Höhe von ca. 11 cm liegt jedoch aufgrund des oberen LiDAR-Turms etwas über dem Durchschnitt. Dies schränkt den Zugang zu Bodenbereichen unter sehr niedrigen Möbeln ein. Mittlerweile gibt es Modelle auf dem Markt, die ihren Turm bei Bedarf einfahren können.

Das Gewicht von rund 4,5 kg ist ein Hinweis auf eine solide Konstruktion und hochwertige Materialien mit einem robusten Gehäuse, in dem High-End-Sensoren und -Hardware untergebracht sind.
An der Vorderseite des Roboters befinden sich zwei Weitwinkel-HD-Kameras (136°) mit einem kleinen LED-Scheinwerfer: Diese dienen dem künstlichen Sichtsystem zur Erkennung von Hindernissen auch in dunklen Umgebungen (sie werden bei Dunkelheit automatisch aktiviert, beispielsweise unter Möbeln). Ein stoßdämpfender Frontstoßfänger schützt das Gerät vor versehentlichen Stößen.
Im unteren Bereich verfügt der Freo Z10 Ultra über Anti-Tangle-Lösungen: Die beiden Seitenbürsten haben nur zwei V-förmige Arme (statt der üblichen drei) aus flexiblen Borsten, die sich leicht überlappen können (dieses Design soll das Verheddern von Haaren und Fell verhindern). Auch die Mittelbürste verfügt über Anti-Tangle-Technologie: Sie ist konisch geformt und verhindert so die Ansammlung von Haaren und nimmt gleichzeitig effektiv Schmutz auf.
Ebenfalls an der unteren Rückseite befinden sich die beiden dreieckigen Wischpads mit abgerundeten Ecken. Der rechte Wischmopp ist auf einem Gleitmechanismus montiert, der es ihm ermöglicht, etwas über die Kante des Roboters hinauszuragen und so Ecken und Fußleisten zu erreichen, die für herkömmliche Roboter nur schwer zu reinigen sind.

Auf der Rückseite des Roboters befinden sich lediglich zwei physische Tasten (Start/Stopp und Zurück zur Basis). Durch Anheben der oberen Abdeckung erhält man Zugang zum internen Staubbehälter (300 ml). Dieser Behälter verfügt über ein besonderes, abnehmbares Element, das wir bisher noch nie gesehen haben: Narwal hat ihn als „Staubkompaktor“ konzipiert.

Der Roboter komprimiert den aufgesaugten Schmutz zu einem dichteren Block, bevor er ihn in den Bodenbeutel befördert, um Platz zu sparen. Narwal liefert ein Ersatzteil für dieses Teil direkt mit in die Verpackung. Dort finden wir neben dem bereits in der Ladestation installierten Beutel auch eine Flasche Reinigungsmittel und einen Ersatzstaubbeutel.
Die Entleerungs- und Waschstation besticht durch ihr raffiniertes Design und ihre kompakten Abmessungen. Sie ist optisch auf den Roboter abgestimmt, mit klaren Linien und einem eleganten matten Finish. Die Abmessungen betragen ca. 43 × 46 × 39 cm bei einem Gewicht von nur ca. 11,3 kg. Im oberen Bereich der Station befindet sich ein integriertes Touch-Display, über das Sie wichtige Befehle auch ohne App erteilen können: zum Beispiel die Reinigung starten, den Roboter zum Aufladen schicken, einen Wischzyklus starten oder die Kindersicherung aktivieren. Das Display zeigt auch Benachrichtigungen an (z. B. warnt es Sie, wenn kein sauberes Wasser mehr vorhanden ist).

Durch Anheben der oberen Abdeckung der Station erhält man Zugang zu den beiden großen, abnehmbaren Tanks. Ehrlich gesagt hatten wir angesichts der Größe der Ladestation nicht mit so viel Fassungsvermögen gerechnet: einem 4,5-Liter-Tank für Frischwasser und einem 4,05-Liter-Tank für Schmutzwasser. Hinter einer Frontklappe, die sich ganz einfach abnehmen und wieder anbringen lässt, befinden sich stattdessen der 2,5-Liter-Staubbeutel und der Flüssigwaschmitteltank: Letzterer ermöglicht der Basisstation die automatische Dosierung des Waschmittels, indem es während des Waschvorgangs mit dem Wasser vermischt wird.
Das Wisch- und Trockensystem ist im unteren Teil der Basisstation versteckt: Hier werden die beiden Pads während der Reinigung mit Wasser gerieben und abgespült und anschließend mit Heißluft getrocknet. Narwal verfügt außerdem über eine kleine abnehmbare Rampe, die vor der Basisstation platziert werden kann und dem Roboter hilft, sich bei der Rückfahrt perfekt am Eingang zu befestigen (um Stöße oder Fehlausrichtungen zu vermeiden). Aufgrund des hohen Gewichts ist die Basisstation mit seitlichen Griffmulden ausgestattet, die bei Bedarf zum Verschieben sehr nützlich sind. Insgesamt vermitteln sowohl der Roboter als auch die Station einen hervorragenden Eindruck von Solidität und sorgfältiger Konstruktion mit praktischen Lösungen, die das tägliche Benutzererlebnis verbessern.

Die Ersteinrichtung des Narwal Freo Z10 Ultra ist einfach und übersichtlich. Der Roboter ist intelligent im Karton verstaut: Dank der Griffe lässt er sich leicht herausnehmen, die Rampe ist montiert und einige Kartonformen entfallen. In fünf Minuten ist alles bereit für den ersten Ladezyklus.
Die Konfiguration des Roboters erfolgt über die mobile Narwal-App: Laden Sie sie einfach auf Ihr Smartphone herunter und folgen Sie den Anweisungen, um den Roboter mit Ihrem WLAN zu koppeln. In unseren Tests verlief die Kopplung mit dem Netzwerk reibungslos: Die App führt Sie Schritt für Schritt, und sobald die Verbindung hergestellt ist, bestätigt das Gerät dies mit einer Sprachnachricht. Jetzt ist das System bereit für die erste Zuordnung.
Durch Drücken der Dreiecktaste am Roboter oder Starten des Vorgangs über die App führt der Freo Z10 Ultra eine erste Raumkartierung durch. Dank der LiDAR-Technologie der vierten Generation erfolgt die Kartierung extrem schnell: Der Roboter schaffte sie in nur wenigen Minuten. Ein konkretes Beispiel: Eine Wohnfläche von rund 13 m² wurde in nur 55 Sekunden erfasst.

Die App zeigt die erstellte 2D-Karte in Echtzeit an und bietet sofort Optionen zur Anpassung und Personalisierung des Plans: Sie können Räume zusammenlegen oder trennen, sie beschriften und sogar die Bodenart (Holz, Fliesen, Marmor usw.) für jeden Raum angeben. Diese Funktion ist sehr nützlich, da der Freo Z10 Ultra die Reinigungsparameter automatisch an die Art der Oberfläche anpasst (z. B. durch Anpassung der Wassermenge auf Parkett im Vergleich zu Fliesen).
Bei der ersten Erkundung ist es wichtig, Innentüren offen zu lassen und ungewöhnliche Hindernisse vom Boden zu entfernen, damit die Karte präzise ist. In unserem Fall hat der Roboter Wände und feste Möbel korrekt erkannt und eine präzise Karte gezeichnet, die die App anschließend optional in eine 3D-Ansicht umwandelte.
Die Mehrgeschossfunktion ermöglicht das Speichern von bis zu vier Karten (z. B. Erdgeschoss plus zusätzliche Ebenen) und erleichtert so den Einsatz in mehrstöckigen Häusern. Für zusätzliche Karten bewegen Sie den Roboter einfach manuell in eine andere Etage und starten einen neuen Kartierungszyklus. Die Station muss nicht bewegt werden, da der Roboter erkennt, dass er sich in einer anderen Umgebung befindet und ein neues Kartenprofil erstellt.
Insgesamt sind Installation und Konfiguration für den durchschnittlichen Benutzer machbar: Narwal hat die Abläufe stark vereinfacht. Das Einzige, was mir spontan einfiel, ist, dass die App durch ein spezielles Tutorial mehr Unterstützung bieten könnte, da die Funktionen zahlreich sind und man zunächst ein wenig durch Ausprobieren vorgehen kann.
Sobald man sich mit der App vertraut gemacht hat, ist die Steuerung intuitiv und flexibel anpassbar. Kurz gesagt: Vom Auspacken bis zur ersten fertigen Karte vergehen etwa 20 Minuten, und danach kann der Freo Z10 Ultra selbstständig mit der Reinigung beginnen.
Wichtigste technische MerkmaleDer Narwal Freo Z10 Ultra verfügt über ein technisches Datenblatt der Spitzenklasse mit einer Saugleistung von bis zu 18.000 Pa, einem der höchsten Werte auf dem Verbrauchermarkt.
Dies ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den 12.000 Pa des Vorgängermodells (Freo Z Ultra) und ein Zeichen für einen deutlichen Leistungssprung. Diese Leistungssteigerung (ca. +50 %) ist besonders auf Teppichen von Vorteil. Das Saugsystem wird durch Partikelsensoren unterstützt, die eine dynamische Anpassung ermöglichen: Erkennt der Roboter einen Bereich mit viel Schmutz (z. B. Krümel oder Feinstaub), erhöht er automatisch die Leistung und stoppt gleichzeitig vorübergehend die Seitenbürsten, um eine Schmutzverteilung zu vermeiden.

Diese intelligente Technologie schien eine effektive Reinigung zu gewährleisten, ohne zu viel Schmutz aufzuwirbeln – eine echte Gefahr, da Narwal sich, wie viele andere Marken, für zwei Bürsten statt nur einer entschieden hat – und sie ist praktisch für leichten Staub wie beispielsweise Mehl. Narwal behauptet, dass der Freo Z10 Ultra über 99 % der Partikel auf Hartböden in einem Durchgang entfernen kann.
Zum Wischen verwendet Narwal zwei rotierende dreieckige Wischmopps, die unter dem Roboter platziert sind. Die Wischmopps üben einen Druck von 8 N (ca. 800 Gramm) auf den Boden aus und rotieren mit hoher Geschwindigkeit (bis zu 180 Umdrehungen pro Minute), um auch hartnäckigste Flecken zu entfernen.
Obwohl der Z10 Ultra einen etwas geringeren Druck als sein Vorgänger (12 N) aufweist, gleicht er dies durch die Einführung der EdgeReach-Technologie aus. Dabei handelt es sich um einen seitlich ausfahrbaren Wischmopp, der Ecken und Fußleisten direkt reinigt. Die dreieckigen Wischmopps haben den Vorteil, dass sie die gesamte Breite unter dem Roboter abdecken, ohne in der Mitte „tote Zonen“ zu hinterlassen (ein typisches Problem runder Doppel-Wischroboter). Darüber hinaus bestehen sie aus Mikrofaser und halten die richtige Feuchtigkeitsmenge, um Schmutz zu entfernen, ohne den Boden zu durchnässen.
Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten wirken die Freo Z10 Ultra-Wischmopps sehr dick und haben vor allem ein strahlendes Weiß, das etwas beunruhigend ist: Wie sieht es nach mehreren Wäschen aus? Nach einem Monat können wir sagen, dass das Weiß recht gut erhalten geblieben ist.
Ein weiteres Merkmal des Narwal, das auch andere Spitzenmodelle bieten, ist die Heißwasserreinigung: Die Basis kann das Wasser auf Temperaturen zwischen 45 °C und 75 °C erhitzen und die Temperatur je nach Verschmutzungsgrad regulieren. Heißes Wasser löst Fettflecken, eingetrockneten Schmutz und Bakterien effektiver als kaltes Wasser.
Der Roboter kann die Wischmopps außerdem um 12 mm anheben, wenn er einen Teppich erkennt, um zu vermeiden, dass dieser beim Überfahren nass wird. Diese Wischmopp-Hebefunktion ermöglicht es dem Z10 Ultra, Teppiche zu saugen, ohne die Pads vorher manuell aushängen zu müssen. Dies ist jedoch nicht dasselbe wie ein vollständiges Entfernen – leider: Bei sehr dicken Teppichen kann es zu einem leichten Kontakt kommen.
Schließlich ist das Waschsystem mit adaptiver Intelligenz ausgestattet: Mithilfe optischer Sensoren analysiert der Roboter sowohl den Verschmutzungsgrad des Bodens als auch den Trübungsgrad des Rücklaufwassers und entscheidet, ob zusätzliche Durchgänge erforderlich sind. In der Praxis: Stellt der Freo Z10 Ultra während des Waschens fest, dass ein Fleck nicht vollständig entfernt wurde, kann er zur Basis zurückkehren, die Wischmopps ausspülen und dann an der kritischen Stelle weiterwaschen, bis der Fleck entfernt ist. Mit diesem Ansatz konnten wir auch hartnäckige Flecken von eingetrocknetem Kaffee oder Ketchup beseitigen.

Das Gehirn des Freo Z10 Ultra ist das proprietäre NarMind Pro-System, eine künstliche Intelligenzplattform, die von zwei dedizierten KI-Chips unterstützt wird.
Die Navigationssensorik ist erstklassig: Ein LiDAR 4.0-Entfernungsmesser auf der Oberseite ermöglicht eine 360°-Laserabtastung der Umgebung, während sich auf der Vorderseite – wie bereits erwähnt – zwei Full-HD-Videokameras mit einem Blickwinkel von 136° befinden. Diese Kombination aus künstlicher Sicht und Lasererkennung ermöglicht es dem Roboter, sich durch die Erstellung detaillierter Karten zu orientieren und vor allem Hindernisse und Objekte aktiv zu erkennen.

Laut Narwal kann das Z10 Ultra über 200 verschiedene Objekttypen identifizieren (deutlich mehr als die rund 120, die das Vorgängermodell erkannte) – von Schuhen bis zu Hausschuhen, von Kabeln bis zu Spielzeugen, bis hin zu kleinen Elementen von nur wenigen Millimetern.
Die Erkennungsgenauigkeit ist beeindruckend: Das System unterscheidet Objekte mit einer Genauigkeit von bis zu 5 mm, wodurch es auch sehr niedrige Elemente auf dem Boden (z. B. ein dickes Kabel) erkennen und deren Position mit einer sehr geringen Fehlerquote berechnen kann.
Die beiden KI-Chips arbeiten parallel: Einer (der Hauptchip) übernimmt grundlegende Navigations- und Reinigungsfunktionen, während der andere ausschließlich für fortgeschrittene Bildverarbeitung und maschinelles Lernen zuständig ist und eine Rechenleistung von bis zu 4 TOPS (Teraoperationen pro Sekunde) aufweist. Narwal nennt dieses duale KI-System „TwinAI Dodge“, was auf die Fähigkeit des Roboters hinweist, Hindernissen dank binokularem Sehen und künstlicher Intelligenz auszuweichen.
Besonders beeindruckt hat uns die Fähigkeit, ein dünnes Kabel (z. B. ein auf dem Boden liegendes Handyladegerät) zu erkennen: Die Kamera erkennt es, der Roboter verlangsamt seine Geschwindigkeit und nähert sich vorsichtig. Anstatt darüber zu laufen und sich zu verheddern, hält der Freo Z10 Ultra einen Sicherheitsabstand (von einigen Zentimetern) ein und vermeidet es, das Kabel zu berühren.

Gleichzeitig markierte er ein Kabelgewirr hinter dem Fernseher als Hindernis und kletterte nicht darüber, wodurch eine mögliche Katastrophe vermieden wurde. Bei sehr kleinen Hindernissen (unter 5 mm Höhe) – zum Beispiel einem dünnen Blech oder einem Flachkabel – konnte er zwar immer noch darüberklettern, aber wir hatten keine Probleme: Jedes Objekt von nennenswerter Größe wird im Voraus erkannt.
Der Freo Z10 Ultra überzeugt auch in komplexen Umgebungen mit vielen Möbeln. Dank seiner fortschrittlichen KI kann er durch die Möbel navigieren, ohne hängen zu bleiben.
In einem konkreten Test ließen wir ihn in einem Raum mit mehreren dicht beieinander stehenden Stühlen (z. B. um einen Esstisch herum) arbeiten: Der Roboter betrat den Raum, erkannte die verschiedenen Hindernisse und reinigte im Zickzack zwischen den Stühlen, ohne dass Hindernisse auftraten. Bei Bedarf reduzierte er die Geschwindigkeit und wendete punktgenau. Insgesamt blieb er nie in typischen Fallen wie zwischen Stuhlbeinen oder unter einer Wäscheleine stecken – Situationen, in denen einfachere Modelle stecken bleiben.
Auch die Schwellen- und Höhenkontrolle ist gut: Der Roboter überwindet Schwellen bis zu 2 cm Höhe. Vorsicht ist jedoch bei höheren Schwellen geboten: Bei einem Höhenunterschied von 3 cm konnte der Roboter zwar nach oben, aber nicht mehr nach unten, sodass er im Badezimmer im Handtuchhalter stecken blieb.
Kurz gesagt: Die Navigationsfunktionen des Freo Z10 Ultra gehören zu den besten der Branche: Die Kombination aus LiDAR und KI-Vision bietet sowohl die Robustheit präziser Laserkartierung als auch die Flexibilität der KI, unerwartete Hindernisse wie kleine Objekte bis zu 1 cm Höhe zu erkennen und zu vermeiden. Diese präzise „Sicht“ ermöglicht es dem Roboter, sehr nah an Möbel- und Wandkanten heranzukommen (bis zu ca. 5–8 mm Abstand), ohne diese zu berühren, und so eine gründliche, stoßfreie Reinigung zu gewährleisten. Gleichzeitig kann der Roboter durch die Erkennung empfindlicher Objekte wie Kabel oder Tiernäpfe einen etwas größeren Sicherheitsabstand einhalten und so ein Hängenbleiben oder Ziehen verhindern.
AspirationNachdem wir uns die Spezifikationen angesehen haben, kommen wir nun zur praktischen Leistung des Narwal Freo Z10 Ultra in verschiedenen Reinigungsszenarien. Die Erwartungen waren hoch, und unsere Praxistests haben gezeigt, dass der Roboter diese fast vollständig erfüllt und nur wenige Schwachstellen aufweist.
Die Saugleistung von 18.000 Pa sorgt für hervorragende Ergebnisse bei allen gängigen Schmutzarten. Sowohl auf dem harten Badezimmerboden als auch auf Parkett entfernt der Freo Z10 Ultra mühelos Feinstaub, Krümel, Getreide und Haare, oft in einem einzigen Durchgang.
Dank des DualFlow Tangle-Free-Systems kommt der Roboter mit langen Haaren sehr gut zurecht: Die Seitenbürsten befördern die Haare zur konischen Mittelbürste, die sie anhebt und in den Saugkanal befördert, ohne dass sie sich um die Bürsten wickeln. Nach einem Monat fanden wir kaum noch verhedderte Haare, ein Zeichen dafür, dass das Anti-Tangle-System sehr gut funktioniert. Selbst klassische Staubbälle wurden dank der Kombination aus starker Saugkraft und optimiertem Luftstrom problemlos aufgesaugt.

Ein anspruchsvoller Test wurde mit dem Verstreuen von Mehl auf dem Boden durchgeführt: Der Freo Z10 Ultra saugte im ersten Durchgang fast alles auf, ohne den typischen weißlichen Hof zu hinterlassen, auch dank der DirtSense-Strategie, die die Seitenbürsten deaktivierte, um das Aufwirbeln des Feinstaubs zu vermeiden, und an dieser Stelle die Saugleistung erhöhte.
Auf kurz- und mittelflorigen Teppichen schneidet der Roboter gleichermaßen gut ab: Sobald er den Teppich betritt, erkennen die Sensoren dies und aktivieren automatisch den Teppichmodus. Dadurch erhöht sich die Leistung (laut Narwal bis zu 160 % mehr), um den Schmutz zu entfernen. In einem Wohnzimmer mit mittelflorigem Teppich konnte das Gerät Staub und Krümel aufnehmen, indem es eine Kreuzgitterbewegung ausführte, die sicherstellt, dass es jede Stelle aus mehreren Winkeln abdeckt.
Dank seiner Leistung schafft es der Z10 Ultra auch, Schmutz von Fußleisten ausreichend zu entfernen. Die Saugleistung ist mehr als gut. Das Sensorsystem ermöglicht es dem Roboter, einen Bereich erneut zu durchlaufen, wenn er feststellt, dass er etwas hinterlassen hat: Wir haben ihn mehrmals anhalten, erneut durchlaufen und eine Stelle erneut durchlaufen sehen, an der sich noch Schmutz befand, bis der Sensor keine Partikel mehr erkannte. Dieses dynamische Verhalten ist ein klares Zeichen für die KI beim Saugen.

Besonders hervorzuheben ist die Geräuschlosigkeit und Diskretion des Systems: Mit einer Geräuschentwicklung von ca. 55 dB kann der Roboter reinigen, während Sie zu Hause arbeiten, ohne zu stören. Darüber hinaus können Sie mit der App die Reinigung in bequemen Zeitfenstern programmieren (z. B. wenn Sie beruflich unterwegs sind) und die Nachttrocknung aussetzen, um Lärm mitten in der Nacht zu vermeiden.
Nicht gefallen hat uns schließlich, dass der Freo Z10 Ultra die Möglichkeit hat, die Wischmopps beim Saugen nicht in der Ladestation zu lassen.
WaschenDie beiden dreifach rotierenden Wischmopps üben einen kontinuierlichen Druck auf den Boden aus und können in Kombination mit heißem Wasser und Reinigungsmittel sogar Flecken entfernen, die normalerweise sehr großen menschlichen Kraftaufwand erfordern würden.
Narwal nutzt die oszillierende Reibbewegung des Wischmopps, um menschliche Bewegungen zu simulieren. Zusammen mit dem seitlichen Vorsprung des rechten Wischmopps ermöglicht dies die Reinigung kritischer Stellen wie Fußleisten und Kanten niedriger Möbel, die mit früheren Modellen nicht erreicht werden konnten. Mit dem Freo Z10 Ultra werden diese Bereiche entlang des Umfangs jedoch effektiv gereinigt.
Bei hartnäckigen Flecken macht die Kombination aus heißem Wasser und automatischem Reinigungsmittel den Unterschied: Soßenverkrustungen und leichte Schlammspuren werden in einem einzigen langsamen Durchgang entfernt oder deutlich gemildert, auch dank der Tatsache, dass der Roboter bei Bedarf auf der Stelle beharrt, bis seine optischen Sensoren keinen Schmutz mehr erkennen.
Ein weiterer Pluspunkt ist die automatische Steuerung des Wischzyklus: Wenn der Roboter große Flächen wäscht, kehrt er alle paar Quadratmeter automatisch zur Basis zurück, um die Wischmopps auszuspülen, wenn er feststellt, dass sie zu schmutzig werden, um keinen flüssigen Schmutz mit sich herumzuschleppen. Dieses Verhalten ist besonders in der Küche oder im Esszimmer deutlich spürbar.
Das Endergebnis in Bezug auf die Bodenreinigung ist sehr gut: Hartböden bleiben glänzend und streifenfrei, als wären sie mit einem herkömmlichen Mopp gewischt und richtig getrocknet worden.
Es ist jedoch zu beachten, dass das System nicht 100 % fehlerfrei und auf allen Oberflächen funktioniert. Bei Tests auf Teppichen konnten wir manchmal Resttropfen beobachten. Der Roboter geht mit Teppichen folgendermaßen um: Beim Staubsaugen hebt er die Pads um 12 mm an und hält sie oft still (ohne sie zu drehen), um den Kontakt zu reduzieren. Außerdem wäscht er alle anderen Böden, bevor er die Teppiche berührt, um die bereits relativ sauberen Textilien mit Wischmopps zu erreichen.
Das Interessante ist, dass der Freo Z10 Ultra so programmiert ist, dass er Teppiche zuletzt reinigt: In einem gemischten Raum (Boden + Teppich) wäscht er den Boden, kehrt zur Basis zurück, um die Wischmopps zu reinigen, und saugt dann als letzten Schritt den Teppich ab.
Diese „Strategie“ ist sehr clever und sorgt dafür, dass die Teppiche fast nie nass werden. In der Praxis konnten wir auf unserem kurzflorigen Wohnzimmerteppich nur an einigen Stellen (Ecken) leichte Feuchtigkeitsspuren feststellen: Nichts Vergleichbares mit einem nassen Wischmopp, aber ein Zeichen dafür, dass bei besonders dicken Teppichen die 1,2 cm Anhebung möglicherweise nicht ausreichen, um den Kontakt vollständig zu vermeiden.
Eine der Stärken des Freo Z10 Ultra ist seine Fähigkeit, sich automatisch an unterschiedliche Schmutz- und Oberflächenbedingungen anzupassen.
Der Smart-Modus ermöglicht dem Roboter, sehr effektive autonome Entscheidungen zu treffen: Wie bereits erwähnt, passt er Saugkraft und Wassermenge an den Boden an (beispielsweise kann er die Luftfeuchtigkeit auf Holz reduzieren und auf Fliesen erhöhen). Erkennt er beim Saugen einen besonders staubigen Bereich, verlangsamt er die Saugleistung und erhöht sie. Entdeckt er beim Waschen einen hartnäckigen Fleck, beharrt er nicht nur darauf, sondern kehrt zur Basisstation zurück, um die Wischmopps auszuspülen und die Reinigung zu wiederholen, bis der Fleck verschwunden ist. In der Praxis verhält er sich genau so, wie es ein wählerischer Mensch beim Putzen tun würde.
Saubere Wischmopps sind zwar ein Pluspunkt, das System verbraucht jedoch viel Wasser, um eine optimale Reinigung zu gewährleisten. Denken Sie daher daran, die Tanks häufig zu füllen und zu leeren, insbesondere wenn der Roboter häufig wischt oder große Flächen reinigt.

Ein anspruchsvoller Roboter wie der Freo Z10 Ultra benötigt zwangsläufig viele Steuerungsmöglichkeiten. Ehrlich gesagt zu viele. Ein durchschnittlicher Benutzer könnte sich überfordert fühlen. Narwal hat dennoch versucht, die Vollständigkeit der Funktionen mit der Benutzerfreundlichkeit in Einklang zu bringen, mit Ergebnissen, die wir als zufriedenstellend empfanden. Hier besteht aber noch Verbesserungsbedarf.
Die offizielle App ist die Hauptkommandozentrale.
Über die App kann der Nutzer Karten (in 2D und optional in 3D) anzeigen und alle Aspekte des Roboters steuern. Zu den Funktionen gehören die Planung wiederkehrender Reinigungen (man kann Zeiten und Tage für bestimmte Räume festlegen), die Anpassung von Parametern wie Saugleistung und Wassermenge für den Wischmopp für jeden Raum oder Bodentyp sowie die Einrichtung von Sperrzonen oder sogar „Haustierzonen“, in denen der Roboter besonders vorsichtig sein muss (nützlich beispielsweise bei Tiernäpfen).
Sie können die verschiedenen Räume beschriften und auf der Karte sogar Möbelindikatoren hinzufügen (wie Sofas oder Tische): Dies dient dem Benutzer hauptsächlich als visuelle Referenz, hilft aber auch dabei, die Reinigung nach Zonen zu organisieren.
Eine erweiterte Funktion ist die Möglichkeit, bestimmte Bereiche zum Reinigen auszuwählen, indem Sie einfach ein Rechteck auf der Karte zeichnen. Das ist sehr nützlich, wenn beispielsweise Zucker in der Küche verschüttet wurde. Sie können den Roboter dann nur noch diesen begrenzten Bereich reinigen lassen.
Die App bietet außerdem Echtzeit-Videostreaming von der Roboterkamera und verwandelt sie so in eine kleine mobile Überwachungskamera. Sie können die Videoübertragung aktivieren und den Roboter manuell steuern, um ihn in Ihrem Zuhause zu bewegen und zu sehen, was passiert. Das kann beispielsweise praktisch sein, um in Ihrer Abwesenheit nach Ihrem Haustier zu sehen oder zu prüfen, ob Sie ein Fenster offen gelassen haben (alles mit angemessenen Datenschutzgarantien, wie beispielsweise der TÜV Rheinland-zertifizierten lokalen Bildverarbeitung).
Es gibt außerdem ein Wartungsfenster, das den Status der austauschbaren Teile anzeigt: Die App zeigt an, wie viele Betriebsstunden noch verbleiben, bevor Elemente wie Bürsten, Filter und Wischmopps gereinigt oder ausgetauscht werden müssen. Beispielsweise kann die Anzeige „Seitenbürsten bei 30 %“ angezeigt werden, damit der Benutzer weiß, wann er eingreifen muss. Die App empfängt außerdem Benachrichtigungen, wenn der Roboter Probleme hat (Verschlucken von Gegenständen, leerer Wassertank usw.) oder wenn eine Wartung (z. B. Beutelwechsel) ansteht.
In diesem Zusammenhang müssen wir leider darauf hinweisen, dass Narwal-Ersatzteile auf der offiziellen Website oder bei Amazon nicht immer verfügbar sind und daher im Voraus getestet werden müssen, da die Lieferung bis zu zwanzig Tage dauern kann.
Der Freo Z10 Ultra verfügt außerdem über einen integrierten Sprachassistenten, mit dem Sie dem Roboter direkt Befehle erteilen können, ohne die App oder externe Dienste nutzen zu müssen. Zu beachten ist jedoch, dass die Sprachverfügbarkeit derzeit eingeschränkt ist: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unterstützt der Sprachassistent nur Englisch und Deutsch (in einigen Regionen sogar nur Deutsch), während weitere Sprachen, darunter Italienisch, mit zukünftigen Software-Updates verfügbar sein werden.
Der Roboter verfügt über vier Mikrofone, die Ihre Stimme aufnehmen. Befinden Sie sich im selben Raum, reagiert er in der Regel beim ersten Versuch. Zum Befehlsumfang gehören auch Statusabfragen („Wie viel Akku ist noch übrig?“) und Basissteuerungen („Wischmopps waschen“, „Wischmopps trocknen“).
Neben der integrierten Steuerung ist der Narwal Freo Z10 Ultra mit den wichtigsten Smart-Home-Systemen kompatibel. Er lässt sich mit Amazon Alexa und Google Assistant verbinden und dank Siri Shortcuts auf dem iPhone sogar über Siri aktivieren.
Batterie und AutonomieMit einem 6.400 mAh Lithium-Polymer-Akku verfügt der Freo Z10 Ultra über eine bemerkenswerte Akkulaufzeit.
Unter Standardsaugbedingungen (mittlere Leistung, wenige Zwischenspülungen) kann er im Dauerbetrieb etwa 4 Stunden und 43 Minuten erreichen und mit einer einzigen Ladung bis zu 340 m² abdecken.
In der Praxis bedeutet dies, dass selbst sehr große Wohnungen – beispielsweise 200 m² – vollständig gereinigt werden können, ohne dass der Roboter zum Aufladen anhalten muss. Natürlich verringert sich die Autonomie bei maximaler Saugleistung oder im Tiefenreinigungsmodus.
Der Roboter verwaltet den Akku intelligent: Sollte er vor Abschluss der Reinigung leer sein, kehrt er zur Basisstation zurück, lädt sich gerade so weit auf, dass er die Arbeit beenden kann, und setzt sie genau dort fort, wo er aufgehört hat. Dies geschieht ohne Zutun des Benutzers und ist ein weiterer Aspekt der „intelligenten“ Autonomie des Systems. Im Alltag hingegen wird der Akku des Roboters durch regelmäßige Reinigungsintervalle (z. B. täglich, um das Haus stets sauber zu halten) selten vollständig entladen, da er seine Arbeit schneller erledigt.
Eine vollständige Aufladung von Null dauert etwa 3 Stunden, ein Wert, der mit anderen Modellen mit selbstentleerender Basis übereinstimmt.
Preis-Leistungs-VerhältnisDer Narwal Freo Z10 Ultra ist zweifellos eine bedeutende Investition. Er kostet knapp über 1.000 Euro, ein High-End-Preis. Nach allem, was wir gesehen haben, rechtfertigt der Z10 Ultra seinen Preis mit einem hochmodernen Technologiepaket und vor allem einer Leistung, die dieser Technologie gerecht wird.
Wer einen Roboter sucht, der saugt, wäscht, selbst reinigt und nahezu ohne Hilfe arbeitet, muss zwangsläufig mit ähnlichen Budgets rechnen.
Für Nutzer mit einfacheren Ansprüchen oder kleinen Wohnungen gibt es natürlich günstigere Roboter, die für ein Drittel des Preises ausreichend Arbeit erledigen. Der Freo Z10 Ultra hingegen richtet sich an eine spezielle Zielgruppe: diejenigen, die höchsten Komfort und höchste Leistung wünschen und möglicherweise bereit sind, die Bodenreinigung fast vollständig zu delegieren. Bedenkt man die Zeit- und Arbeitsersparnis (tägliches Reinigen der Böden ohne manuelles Staubsaugen und Wischen), amortisieren sich die Kosten nach einigen Monaten intensiver Nutzung durch den Komfort. Für vielbeschäftigte oder Menschen, denen es schwerfällt, sich dem Putzen zu widmen, ist dieser Roboter eine echte Investition in die Freizeit und in die regelmäßige Reinigung des Hauses.
Für und WiderWas uns gefallen hat
- Hohe Saugleistung
- Waschsystem mit dreieckigen Rotationsmopps
- Künstliche Intelligenz und High-End-Heimnavigation
- Staubsaugen und Waschen auf höchstem Niveau
Was uns nicht gefallen hat
- Hoher Preis
- Integrierter Sprachassistent mit eingeschränkter Sprachenauswahl
- Nicht abnehmbare Mopps
- App teilweise komplex
- Höhe des Roboters
Der Narwal Freo Z10 Ultra erwies sich in unserem Test als ein sehr fortschrittlicher Saug- und Bodenreinigungsroboter, der hält, was er verspricht.
Wir stehen vor einer Maschine, die gründlich reinigt, sich an die Umgebung anpasst, sich selbst entleert und wäscht und nur minimale menschliche Eingriffe erfordert.
Der Freo Z10 Ultra ist ideal für alle, die maximalen Komfort und Effektivität bei der Haushaltsreinigung wünschen. Denken Sie an große Familien oder Familien mit Kindern, wo ständig Schmutz und Krümel auftauchen: Ein unermüdlicher Assistent, der regelmäßig alles reinigt, kann die Haushaltsführung buchstäblich verändern.
Aufgrund seiner Fähigkeit, mit sehr langem Haar umzugehen, ist der Z10 Ultra für Besitzer von Haustieren (Hunde, Katzen) ein wertvoller Verbündeter im Kampf gegen Haare: Dieser Roboter ist wie geschaffen für Haushalte mit Haustieren, da er in der Lage ist, Verfilzungen zu vermeiden und kleine Verschmutzungen wegzuwaschen.
Es versteht sich von selbst, dass er für diejenigen zu empfehlen ist, die große Wohnungen und vielleicht mehrere Stockwerke haben: Dort ist der Vorteil eines Roboters, der mit einer Ladung 200 bis 300 Quadratmeter abdeckt und sich selbst entleert, im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar. Für ein Studio-Apartment wäre er jedoch überdimensioniert; für Wohnungen ab 100 Quadratmetern ist er jedoch perfekt und wahrscheinlich einer der wenigen, der diese vollständig ohne Unterbrechung reinigen kann.
La Repubblica