Grün als Stresspuffer: Experten erklären, wie die Natur Kinder widerstandsfähig macht
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Das Geräusch des Windes in den Blättern, krabbelnde Tiere, ein Frosch unter einem umgestürzten Baumstamm: Es klingt wie ein ganz normaler Mittwochnachmittag nach der Schule. Experten zufolge ist es jedoch alles andere als gewöhnlich. Zeit in der Natur zu verbringen, weckt bei Kindern ein Gefühl des Staunens und hilft laut wissenschaftlichen Untersuchungen gegen Stress, Angst und Depression.
Wissenschaftler sagen, dass das Staunen, das wir in der Natur finden (egal, ob es sich um etwas so Großes wie eine Sonnenfinsternis oder so Kleines wie die Helligkeit der Sonne handelt), ein wichtiger Faktor für die geistige Gesundheit und kognitive Entwicklung von Kindern ist. Und insgeheim auch ihre Eltern.
Die Kinderentwicklungsexpertin Deborah Farmer Kris bezeichnet die Natur als „Puffer“. Kein Schutzschild gegen alles, was das Leben schwer macht, sondern ein Ort, an dem Kinder Widerstandsfähigkeit aufbauen können. „Es ist schwer, sich etwas Gesünderes für Körper und Geist vorzustellen als die Wunder der Natur“, sagt sie.
Kinder, die regelmäßig Zeit in der Natur verbringen, erleben weniger Stress, sind kreativer und können sich besser konzentrieren, heißt es in einem Whitepaper des Greater Good Science Center der University of California, Berkeley .
Forscher des Medical College of Wisconsin stellten außerdem fest, dass Kinder in grünen Wohngegenden weniger unter Depressionen und Angstzuständen leiden. Eine Studie des NIH bestätigte, dass kleine Kinder, die in der Nähe von Parks oder Wäldern leben, weniger psychische Probleme haben.
„Unsere Forschung unterstützt die bestehenden Beweise dafür, dass der Aufenthalt in der Natur gut für Kinder ist“, sagte die leitende Forscherin Nissa Towe-Goodman. „Darüber hinaus scheint es, dass insbesondere die frühe Kindheit eine entscheidende Phase für den Kontakt mit Grün ist.“
Wie einfach dieses Staunen bei Kindern sein kann, erlebte die Kinderentwicklungsexpertin in einer sogenannten Naturstunde an einer Montessori-Schule in den USA. In der Naturstunde nimmt sich jedes Kind eine Sitzmatte und sucht sich seinen eigenen Platz in der Natur. Sie bleiben zehn Minuten dort und verwöhnen ihre Sinne: Schauen, Lauschen, Hören, Riechen und Fühlen.
Anschließend suchen sich die Kinder in Zweiergruppen ihr „eigenes“ Stück Grün und erstellen eine Liste mit allem, was sie dort vorfinden. „Ich wurde daran erinnert, dass die Natur ein Fest für die Sinne für Kinder ist, die es noch nicht gewohnt sind, nur in ihren Köpfen zu leben“, sagt Kris.
Sie müssen nicht ans andere Ende der Welt reisen oder Zeuge bizarrer Naturphänomene werden, um über sich selbst zu staunen. Ein Stadtpark sorgt bereits für eine gesunde Dosis Wunder. Und ein Erwachsener kann daraus viel lernen.
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