Asbest im Kultur- und Wissenschaftspalast. Die Renovierung der Kongresshalle brachte eine unbequeme Wahrheit ans Licht
Stadträtin Barbara Socha fragt in ihrer Interpellation, ob die Behörden der Hauptstadt Warschau vor Beginn der Renovierungsarbeiten vom Vorhandensein von Asbest im Kongresssaal des Kultur- und Wissenschaftspalastes wussten. Falls die Antwort „nein“ lautet, stellt sich die Frage: Warum? Wurde vor einer so kostspieligen und langfristigen Investition nicht eine detaillierte Analyse des technischen Zustands des Gebäudes, auch im Hinblick auf gefährliche Stoffe, durchgeführt?
PKiN: Ein Schleier des Schweigens um eine unsichtbare Bedrohung?Das Ausmaß des Problems und sein Standort sind ein weiteres dringendes Problem. Stadträtin Socha erkundigt sich beim Warschauer Rathaus, wie viel Asbest bei der Renovierung der Kongresshalle entdeckt wurde und wo genau es sich befand.
In ihrem Brief an den Stadtpräsidenten erwartet die Stadträtin Aufklärung darüber, ob, wann und über welche Informationskanäle die Einwohner Warschaus über den Asbestfund in der Kongresshalle informiert wurden.
Wenn der Öffentlichkeit derart wichtige Informationen über eine potenzielle Bedrohung der öffentlichen Gesundheit nicht klar und umfassend mitgeteilt werden, handelt es sich um ein schwerwiegendes Versäumnis.
Schweigen zu solchen Themen, selbst wenn es unbeabsichtigt geschieht, kann als Missachtung des Grundrechts der Bürger auf umfassende Information über Bedrohungen in ihrem Umfeld gewertet werden. Schließlich wird der Kultur- und Wissenschaftspalast täglich von Tausenden Einwohnern und Besuchern besucht.
Das Problem mit der Kongresshalle ist möglicherweise nur die Spitze des Eisbergs. Stadträtin Barbara Socha fragt zu Recht, ob die Warschauer Stadtverwaltung in der Lage ist, das Vorhandensein von Asbest im gesamten Kultur- und Wissenschaftspalast eindeutig festzustellen. Sie erkundigt sich außerdem nach Dokumenten und Gutachten, die diese Frage zuverlässig beantworten können. Die Stadtverwaltung sollte über eine vollständige Dokumentation verfügen und regelmäßig Tests auf Schadstoffe durchführen. Das Fehlen einer solchen Dokumentation erschwert die Verwaltung des Palastes, und die Gesundheit der Bewohner gerät in einer solchen Situation in den Hintergrund.
PKiN: AktionsplanDer Kultur- und Wissenschaftspalast ist, ungeachtet der damit verbundenen Kontroversen, ein integraler Bestandteil Warschaus – ein Ort, der sicher sein sollte. Die Stadtverwaltung unter Bürgermeister Rafał Trzaskowski ist verpflichtet, alle gestellten Fragen unverzüglich und umfassend zu beantworten und einen konkreten Aktionsplan vorzulegen. Dieser soll nicht nur die sichere Asbestentfernung aus dem Kultur- und Wissenschaftspalast ermöglichen, sondern vor allem die Sicherheit der Warschauer Bürger gewährleisten.
RP