Die Gaspreise sind in die Höhe geschossen. Das gab es schon lange nicht mehr

- Nach den israelischen Angriffen auf den Iran sind die Erdgaspreise in Europa stark gestiegen.
- Die niederländischen Monatskontrakte, der europäische Benchmark, stiegen um 5,14 Prozent auf 38,26 Euro pro Megawattstunde.
- Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten wecken Befürchtungen über Unterbrechungen der Rohstoffversorgung aus einer für den globalen Energiemarkt wichtigen Region.
Laut Bloomberg stiegen die Gaspreise am Freitag um bis zu 6,6 Prozent und verzeichneten damit den stärksten Anstieg seit mehr als fünf Wochen. Auch die Ölpreise steigen.
Zur Erinnerung: Israel startete am Freitagmorgen einen Angriff auf den Iran und erklärte, seine Ziele seien Atom- und Militäranlagen. Die iranischen Behörden kündigten einen harten und entschlossenen Angriff an. Bereits am Freitagmorgen begannen israelische Streitkräfte mit dem Abfangen iranischer Drohnen, die als Vergeltung eingesetzt wurden.
Eine der Hauptfolgen des Konflikts könnten Störungen im Schiffsverkehr durch die Straße von Hormus sein, einer wichtigen Route für Flüssigerdgas (LNG) und Öl. „Das Risiko für die Energiemärkte geht von einer möglichen Eskalation des Konflikts aus, die große Öl- und Gaslieferanten in Schwierigkeiten bringen könnte“, sagte Florence Schmit, Energieanalystin bei der Rabobank, gegenüber Bloomberg. Sie fügte hinzu, dass Katar, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate über eine LNG-Exportkapazität von rund 98 Millionen Tonnen oder 18 % des weltweiten Angebots verfügen.
Europas Bedarf an Flüssigerdgas ist nach dem Ausfall der meisten Pipeline-Gaslieferungen aus Russland sprunghaft gestiegen. In den kommenden Monaten wird es entscheidend sein, ausreichende Vorräte zur Wiederauffüllung der Speicher vor dem Winter sicherzustellen .
Unterdessen beobachten europäische Investoren auch die Situation in Norwegen, dem größten Pipeline-Gaslieferanten des Kontinents. Eine der großen Verarbeitungsanlagen dort sei ungeplant ausgefallen, was die durch Wartungsarbeiten ohnehin schon reduzierte Versorgung weiter verringere, heißt es.
Gegen 13 Uhr in Amsterdam lagen die niederländischen Monatsverträge, der europäische Gaspreis-Benchmark, um 5,14 Prozent höher bei 38,26 Euro pro Megawattstunde. Auch die europäischen Stromverträge legten zu.
wnp.pl