NGOs warnen vor Krebsrisiko durch Glyphosat-Einsatz
Mehrere europäische Umwelt-NGOs forderten am Donnerstag (12.) ein Verbot von Glyphosat, nachdem eine Studie veröffentlicht worden war, die einen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Krebs bei Ratten und der Exposition gegenüber dem Herbizid herstellt.
„Glyphosat erfüllt eindeutig nicht die Sicherheitsanforderungen der europäischen Gesetzgebung“, sagte Angeliki Lysimachou, verantwortliche Wissenschaftlerin der Pan Europe-Organisation, in einer gemeinsamen Erklärung mit der französischen NGO Générations Futures.
Die NGOs reagierten auf eine am Dienstag in der Fachzeitschrift Environmental Health veröffentlichte Studie, die einen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Krebs (insbesondere Leukämie) und der Belastung mit Glyphosat bei Ratten feststellte, sei es in reiner Form oder in kommerziellen Formulierungen wie Roundup von Bayer.
Glyphosat wurde 2023 in der Europäischen Union erneut zugelassen, seine Auswirkungen auf die Gesundheit sind jedoch umstritten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft es als „wahrscheinlich krebserregend“ ein, europäische Gesundheitsbehörden weisen jedoch darauf hin, dass das Risiko nicht „kritisch“ sei. Diese Unterschiede lassen sich teilweise durch die berücksichtigten Studien erklären.
Die am Dienstag veröffentlichte Studie unter der Leitung des italienischen Forschers Daniele Mandrioli wurde an Hunderten von Tieren durchgeführt, die Glyphosat-Dosen ausgesetzt waren, die von den europäischen Behörden als unbedenklich eingestuft wurden.
Allerdings führten „Glyphosat und Herbizide auf Glyphosatbasis (…) zu einer dosisproportionalen Zunahme bösartiger und gutartiger Tumore bei Ratten beiderlei Geschlechts“, stellten die Forscher fest.
Dies bedeutet zwar nicht zwangsläufig, dass Glyphosat beim Menschen krebserregend ist, doch die Forscher sind der Ansicht, dass die Ergebnisse mit epidemiologischen Studien übereinstimmen, die einen tatsächlichen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber diesem Herbizid und der Entstehung von Krebs festgestellt haben.
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