Bundeskanzlerin weist auf Russland als Bedrohung hin

Bundeskanzler Friedrich Merz warf Russland am Donnerstag in Litauen eine Bedrohung der europäischen Sicherheit vor. Anlass dafür war die Ankunft einer deutschen Panzerbrigade in Litauen, die die Ostfront des Atlantischen Bündnisses verstärken soll.
Die deutsche Bundeskanzlerin sprach auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem litauischen Staatschef Gitanas Nauseda in Vilnius. „Russland in seiner heutigen Form ist eine Bedrohung für uns alle. Gegen diese Bedrohung müssen wir uns schützen, und deshalb sind wir heute hier“, sagte Friedrich Merz.
Friedrich Merz und der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius besuchen am Donnerstag die seit 1991 unabhängige ehemalige Sowjetrepublik. Es ist das erste Mal, dass die Bundeswehr eine komplette Brigade dauerhaft ins Ausland entsendet. An diesem Donnerstagnachmittag werden Merz und Pistorius an der Militärzeremonie der 45. Panzerbrigade oder „Litauischen Brigade“ teilnehmen, die seit Anfang April mit derzeit 400 Soldaten vor Ort präsent ist.
Gemäß einem 2023 zwischen Deutschland und Litauen unterzeichneten Abkommen soll die Brigade bis Mitte 2026 auf rund 2.000 Soldaten und bis 2027 auf 5.000 Soldaten, darunter 200 Zivilisten, anwachsen. Berlin erklärte, es handele sich um eine Mission zum Schutz der „Ostflanke der NATO gegen die wachsende Bedrohung durch Russland“. Litauen und die beiden anderen baltischen Staaten Lettland und Estland sind seit 2024 Mitglieder der Atlantischen Allianz. Die baltischen Länder befürchten, dass sie trotz ihrer Allianzmitgliedschaft das nächste Angriffsziel Moskaus sein könnten.
Laut der deutschen Wochenzeitung „Der Spiegel“ wurde Anfang Mai während einer NATO-Militärübung, an der auch die deutsche Armee teilnahm, ein russisches Spionageflugzeug im Luftraum des benachbarten Weißrusslands entdeckt. Die 45. Panzerbrigade sei „im Visier der russischen Geheimdienste“, schreibt der Spiegel und beruft sich dabei auf eine Warnung des deutschen Militärischen Abschirmdienstes.
observador