Der Druck, Gewicht zu verlieren, erhöht das Magersuchtrisiko bei Jugendlichen

Çelik erklärte, dass junge Menschen durch soziale Medien, Umwelteinflüsse und die Medien ständig dem Druck ausgesetzt seien, einen „dünnen Körper“ zu haben, und dass diese Situation verschiedene Essstörungen auslöse, insbesondere Anorexia nervosa.
Çelik wies darauf hin, dass Anorexia nervosa eine ernste psychische Erkrankung sei. „Diese Störung führt nicht nur zu körperlichen, sondern auch zu psychischen Schäden, die weit über das Sichtbare hinausgehen. Genetische Veranlagung, geringes Selbstwertgefühl, Perfektionismus und das Streben nach Kontrolle sind die psychologischen Faktoren, die die Entstehung von Anorexie begünstigen. Die von der modernen Gesellschaft aufgezwungene Vorstellung von einem schlanken Körper macht besonders junge Menschen anfälliger für diese Störung und löst sie aus.“
Çelik betonte, dass die Familie und das unmittelbare Umfeld in diesem Fall eine wichtige Verantwortung tragen und dass die ersten Symptome einer Magersucht nicht ignoriert werden sollten. Sie sagte: „Neben Symptomen wie Übergewicht/Gewichtsverlust, Müdigkeit, Muskelschwund, trockener Haut und Menstruationsstörungen sollten unbedingt auch Verhaltenssymptome wie veränderte Essgewohnheiten, Zwangsgedanken und übermäßiger Sport/Bewegung berücksichtigt werden. Durch eine gesunde Kommunikation mit jungen Menschen können diese Symptome leicht erkannt werden.“
Çelik erklärte, dass sich die Behandlung von Magersucht nicht darauf beschränke, die Person einfach an Gewicht zunehmen zu lassen. Die körperliche und geistige Gesundheit des Einzelnen müsse mit einem multidisziplinären Ansatz und der Unterstützung eines Psychiaters, eines Ernährungsberaters und eines Psychologen wiederhergestellt werden. Auch kognitive Verhaltenstherapie (CBT), Familientherapie und, falls erforderlich, medikamentöse Behandlungen müssten in den Prozess einbezogen werden.
Çelik erklärte, dass Methoden, die ohne Aufsicht eines Ernährungsberaters angewendet werden, wie etwa Entgiftung, Schockdiäten mit Flüssignahrung und ein Leben auf niedrigem Hungerniveau über lange Zeiträume, ernsthafte Risiken für die öffentliche Gesundheit darstellen, und stellte Folgendes fest:
„In einer Zeit, in der wir mit dem Hunger in der Welt zu kämpfen haben, ist die Tatsache, dass Menschen, die leichten Zugang zu Nahrungsmitteln haben, sich unbewusst zum Hungern verurteilen, ihre Flüssigkeitsaufnahme einschränken oder unkontrollierte Entgiftungskuren durchführen, ausschließlich auf mangelnde Informationen zurückzuführen. Leider wird dieser Prozess auch von Menschen unterstützt, die in den sozialen Medien für Ruhm und Ehre agieren, aber keinen wissenschaftlichen Hintergrund haben.“
Çelik betonte, dass die in der Gesellschaft weit verbreitete Vorstellung, „dünn zu sein bedeutet gesund zu sein“, durchbrochen werden müsse. Er erklärte, dass der wichtigste Faktor in diesem Zusammenhang Wissen sei und dass ein mit Wissen ausgestatteter Mensch eine gesunde Beziehung zu seinem eigenen Körper aufbauen könne.
Çelik betonte die Bedeutung einer gesunden und nachhaltigen Ernährung und sagte: „Trinken Sie viel Wasser und Flüssigkeit und verzichten Sie nicht auf Gemüse. Essen Sie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier, Obst, Hülsenfrüchte, Getreide und stärkehaltiges Gemüse sowie gesunde Öle in ausgewogener Menge. Wichtig ist jedoch, dass Ernährung individuell ist. Daher sollte jeder Einzelne unbedingt einen professionellen Ernährungsberater konsultieren und sicherstellen, dass seine individuelle Ernährung für die jeweilige Situation festgelegt und umgesetzt wird.“
SÖZCÜ