Iran bestellt angeblich Material für ballistische Raketen nach China

Laut dem Wall Street Journal (WSJ) soll der Iran im Rahmen seines Programms zur Entwicklung ballistischer Raketen Tausende Tonnen Chemikalien aus China bestellt haben. Dem Bericht zufolge kaufte der Iran rund 1.000 Tonnen Natriumperchlorat, einen wichtigen Bestandteil des Festbrennstoffs für Raketen.
Unbekannten Quellen zufolge wurde die Substanz von einem Schiff namens „Golbon“, das vom chinesischen Hafen Taicang aus in den iranischen Hafen Bandar Abbas lief, geliefert. Das genaue Datum der Verschiffung ist unbekannt, doch wird behauptet, dass die Vereinbarung höchstwahrscheinlich vor der Aufnahme der Atomverhandlungen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Iran getroffen wurde.
Es wird behauptet, dass das iranische Unternehmen Pishgaman Tejarat Rafi die fragliche Chemikalie von der in Hongkong ansässigen Lion Commodities Holdings bezogen hat. Diese Menge soll ausreichen, um etwa 800 ballistische Raketen herzustellen.
Ein früherer CNN-Bericht berichtete, dass dasselbe Schiff Ende Februar und Anfang März eine ähnliche Lieferung durchgeführt hatte. Es hieß, diese Lieferungen könnten etwa 260 Raketen des Typs „Khyber Shekan“ oder 200 Raketen des Typs „Hajj Qasim“ produzieren. Beide Raketen haben eine Reichweite von etwa 1.450 Kilometern.
Im Anschluss an diese Entwicklungen verhängte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen Einzelpersonen und Organisationen im Iran und China, die zum iranischen Raketenprogramm beigetragen hatten. Die iranische UN-Mission reagierte nicht auf die Bitte des Wall Street Journal um Stellungnahme, während das chinesische Außenministerium erklärte, es habe keine Informationen über die Lieferung.
Unterdessen laufen diplomatische Kontakte zwischen Teheran und Washington über ein neues Atomabkommen. Die Parteien trafen sich kürzlich im Oman und in Italien. Die Gespräche werden voraussichtlich fortgesetzt, der Termin für das nächste Treffen steht jedoch noch nicht fest.
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