Verantwortungsvoller Tourismus im tropischen Paradies Raja Ampat

Raja Ampat wird oft als „das letzte Paradies auf Erden“ bezeichnet, und wer auch nur einen kleinen Vorgeschmack auf das erlebt hat, versteht schnell, warum. Uralte Wälder und üppige, grüne Landschaften begeistern auf Schritt und Tritt. Unter der Wasseroberfläche ist das Meeresleben einfach atemberaubend, und an Land hinterließen Begegnungen mit meterlangen Krabben, außergewöhnlichen Beuteltieren und unbekannten Reptilien bleibende Eindrücke. Man kann Raja Ampat nicht verlassen, ohne eine tiefe Wertschätzung für die Natur zu verspüren – und den unbändigen Wunsch, sie vor den zunehmenden Umweltproblemen des modernen Lebens zu schützen. Für viele mag dies eine unüberwindbare Aufgabe sein, doch für Gründer Max Ammer und sein Team von Pionieren des verantwortungsvollen Reisens ist es eine Mission, der sie sich täglich mit unerschütterlichem Engagement stellen.

Die Anreise nach Raja Ampat ist nicht einfach – aber mit sorgfältiger Planung und genügend Zeit ist sie keineswegs unmöglich. Internationale Reisende sollten nach Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens, fliegen und anschließend einen Inlandsflug nach Sorong im Südwesten Papuas nehmen. Von dort aus können Sie sich einem Tauchboot anschließen, mit der lokalen Fähre nach Waisai auf der Insel Waigeo fahren oder einen Schnellboottransfer zur Insel oder zum Resort Ihrer Wahl buchen. Wir entschieden uns für Letzteres und erreichten die Insel Kri innerhalb weniger Stunden nach Abfahrt vom Hafen von Sorong mit einem Sammeltransfer zum Sorido Bay Resort.

Mit dem Sorido Bay Resort an der unberührten Küste der Insel Kri erlebten wir eines der begehrtesten Öko-Luxusresorts der Region – und einen Vorreiter im nachhaltigen Tourismus . Unser Sentani Bungalow bietet direkten Strandzugang und wurde mit lokalen Materialien und traditionellem Baustil erbaut, um Komfort und Umweltbewusstsein zu vereinen. Abends in der Hängematte, umspielt von den Geräuschen des Dschungels und des Meeres, war die perfekte Entspannung, während der Morgen mit starkem Kaffee und der Aussicht auf einen weiteren Tag im Paradies begann.

Die Unterwasserwelt von Raja Ampat übertraf alle Erwartungen. Kristallklares Wasser offenbarte ein Kaleidoskop aus Farben und Artenvielfalt. Raja Ampat, oft als das Kronjuwel Indonesiens bezeichnet, bietet Naturliebhabern die Möglichkeit, einen der artenreichsten Meereslebensräume der Welt zu erleben. Wie eine „Greatest Hits“-Tour der Natur bot jeder Tauchgang oder Schnorchelausflug neue Wunder: leuchtende Korallen, florierendes Meeresleben, schimmernde Fischschwärme, anmutige Schildkröten, majestätische Mantas an Putzerstationen und in der Ferne Delfine und Wale, die auf dem Weg zu unserem nächsten Abenteuer auftauchten. Jeden Tag erzählten Taucher und Schnorchler, die wiederkamen, mit einer Begeisterung, der man sich nicht entziehen konnte, von ihren Unterwasserbeobachtungen. Das Gefühl der Verbundenheit innerhalb dieses marinen Ökosystems hinterließ einen tiefen Eindruck – und weckte ein neues Verantwortungsbewusstsein für dessen Schutz.

Selbst der enthusiastischste Taucher braucht Zeit an Land, und das Leben im Sorido Bay Resort erwies sich als ebenso faszinierend. Gäste können zum Schwesterresort Kri Eco Resort wandern, die Zebrahai-Aufzuchtstation besuchen, die gefährdete Zebrahaie aufzieht und wieder freilässt, oder nach einem Tag im Meer eine entspannende Spa-Behandlung buchen. Die umliegende Landschaft ist ebenso atemberaubend: Die nahegelegenen Fam-Inseln bieten eine traumhafte Landschaft aus türkisfarbenen Lagunen, hoch aufragenden Kalksteinkarsten, leeren Stränden, Mangroven und noch mehr Meereslebewesen.

Alle Mahlzeiten und alkoholfreien Getränke waren in unserem Aufenthalt inbegriffen, und als vegane Reisende freuten wir uns über die große Auswahl an pflanzlichen Optionen. Reisen auf abgelegene Inseln mit eingeschränkter Essensauswahl können oft problematisch sein, doch Sorido Bay bot eine Fülle. Pflanzliche Proteine wie Tempeh und Tofu spielten eine wichtige Rolle, neben geschmacksintensiven Gemüsegerichten und hausgemachten Würzmitteln wie einem würzigen Sambal aus Chilis, Knoblauch, Tomaten und Schalotten. Besonders hervorzuheben sind das klebrige, mit Soja glasierte Tempeh und die reichhaltige Jackfrucht in Kokosmilch, während vegane Pfannkuchen mit Früchten, Nüssen und Zimt für einen köstlichen Start in den Tag sorgten.

Als Max Ammer die Region in den 1990er Jahren zum ersten Mal erkundete, sah Raja Ampat noch ganz anders aus. Er gründete das Kri Eco Resort als erstes Tauchresort der Gegend und ist seitdem führend im Bereich verantwortungsbewusster und nachhaltiger Tourismus. Das Kri Eco Resort bietet einfache, aber komfortable Pfahlhütten über dem Wasser. Wir übernachteten in einem hellen und luftigen Deluxe Water Cottage, wo das Einschlafen im Rhythmus des Meeres und des Dschungels ein unvergessliches Erlebnis war. Das Leben auf der Insel Kri mag tropische Träume sein, doch damit geht auch die Verantwortung einher, fragile Ökosysteme zu schützen, die zunehmend durch den Tourismus unter Druck stehen. Nach unseren Beobachtungen – und den Informationen, die uns gegeben wurden – setzen sowohl Sorido Bay als auch das Kri Eco Resort Maßstäbe, minimieren ihren ökologischen Fußabdruck und zeigen, wie verantwortungsvoller Tourismus in der Praxis aussehen kann.

Die Mahlzeiten im Kri Eco Resort waren einfacher als die in Sorido Bay, aber nicht weniger zufriedenstellend. Mit Schwerpunkt auf lokalen Aromen und Zutaten war das Essen frisch, nahrhaft und bot stets vegane Optionen. Tempeh und Tofu waren Grundnahrungsmittel – etwas, das wir sehr begrüßten. Die Mitarbeiter erklärten uns proaktiv, was für vegane Gäste geeignet war, und überraschten uns sogar mit zusätzlichen Gerichten, die speziell für die Gäste mit pflanzlicher Ernährung zubereitet wurden. Die Mahlzeiten boten nicht nur die Möglichkeit, neue Energie zu tanken, sondern auch, Geschichten auszutauschen und mit anderen Reisenden in Kontakt zu treten.

Als Betreiber beider Resorts unterstützt Papua Divers zahlreiche Gemeinschafts- und Umweltinitiativen. Dazu gehören Bildungsprogramme, Naturschutzbemühungen und das Raja Ampat Forschungs- und Naturschutzzentrum – ein Zentrum für nachhaltigen Tourismus, Forschung und soziales Engagement. Gäste werden gebeten, wiederverwendbare Metallwasserflaschen an dafür vorgesehenen Stationen aufzufüllen. Die Badezimmerausstattung ist natürlich, riffverträglich, stammt aus lokaler Produktion und wird in nachfüllbaren Spendern bereitgestellt. Solche Praktiken sollten unserer Meinung nach Industriestandard sein.

Raja Ampat stand seit über zwei Jahrzehnten auf unserer Wunschliste und hat uns nicht enttäuscht. Doch ohne strenge Verwaltung und verantwortungsvolle Betreiber ist seine unberührte Schönheit gefährdet. Als Reisende haben wir die Macht, die Zukunft zu beeinflussen – indem wir uns informieren, bei wem wir übernachten, mit wem wir tauchen und wie wir uns mit dem Reiseziel auseinandersetzen. Raja Ampat ist ein Meeresparadies voller Ehrfurcht und Wunder, und wir fühlen uns ungemein privilegiert, zumindest einen kleinen und nachhaltigen Teil dessen erlebt zu haben, was es zu bieten hat.
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