Boho-Maxiröcke sind zurück – so stylen Sie sie

Es begann, wie so oft, mit einem Mädchen auf einem Festival. Oder besser gesagt: mit Mädchen – Plural – auf Festivals . Die Festivalsaison (und damit auch die Festivalkleidung ) fängt gerade erst an, aber es gibt schon jetzt einen Act, der immer im Programm zu sein scheint: der Boho-Maxirock.

Der Trend brodelte schon seit einiger Zeit im Stillen – Google Trends meldet einen Anstieg der Suchanfragen um 110 % –, doch es war Kate Moss ‘ von Glastonbury inspirierte Kapselkollektion für Zara, die den Boho-Röcken einen regelrechten Durchbruch bescherte.

In letzter Zeit sind sie mir bei meinem täglichen Streifzug durch den Broadway Market überall begegnet: lange, luftige Stufenröcke, die eindeutig nach 2006 aussehen. Nur dass sie jetzt mit Lederjacken (und bei diesem Wetter), stimmungsvollem Make-up und Stiefeln kombiniert werden, die aussehen, als hätten sie schon einiges erlebt.

Boho-Röcke sind zurück, aber nicht im Stil von „Coachella und Federohrringen“ (Gott bewahre). Nicht einmal unbedingt im Stil von „Sienna Miller im Häkeltop beim Glastonbury “ – obwohl dieses Festivalkleid reif für ein Comeback ist. Dieser neue Boho-Look ist stimmungsvoller. Wenn ich ihn beschreiben müsste (und das tue ich), würde ich sagen: Stevie Nicks trifft Wednesday Addams, die bei einem Miu-Miu-Musterverkauf vorbeischauen, oder der Western „Verführt“ von Sofia Coppola.

Lange, schwingende Röcke waren schon immer ein fester Bestandteil von Festivals, nicht zuletzt dank ihrer Fähigkeit, so manche Sünde zu verbergen – zum Beispiel einen Flachmann. Außerdem sind sie im Gegensatz zu vielen anderen Trends bequem, und dann ist da noch diese Almost Famous- Energie, die nie aus der Mode kommt.

Auf Depop sind die Suchanfragen für „Boho-Rock“ um 60 % gestiegen. Auf Instagram sind es die „ Wutanfälle “ der Mädchen, die die Nase vorn haben: durchsichtige Röcke kombiniert mit Puma Speedcats und weiten Sportshirts.

Auch Designer haben dies bemerkt. Chloé – die Marke, die im Grunde das Buch über Boho geschrieben hat – hat unter der Leitung von Chemena Kamali ihre DNA der 2000er-Jahre subtil wiederbelebt und kombiniert Seiden-Maxis mit zerknitterten Hemden und Reitstiefeln. Bei Isabel Marant gibt es Rüschen, Blumenmuster und tief sitzende Gürtel.

Natürlich ist Chemena wahrscheinlich die treibende Kraft hinter dem Boho-Revival. Aber jenseits von Trendtheorie und Nostalgie finde ich es einfach schön, Kleidung zu tragen, in der man sich bewegen kann. Genau mit dieser Begründung habe ich meinem Freund auch schon mal einen Staubsaugerbeutel nach dem anderen vom Dachboden geschleppt, während ich mein eigenes Archiv (fragwürdiger) Boho-Mode durchwühlte. Das Boho-Girl ist erwachsen geworden – aber sie will immer noch wirbeln.

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