Hohes Schmerzensgeld: Geburtsklinik und Arzt verurteilt
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Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat eine Geburtsklinik und einen Arzt dazu verurteilt, einem mit schweren Hirnschäden geborenen Kind ein Schmerzensgeld von 720 000 Euro zu zahlen. Eine mit eineiigen Zwillingen schwangere Hochrisikopatientin dürfe nur in einer Klinik behandelt werden, die auch über eine Intensivstation für Neu- und Frühgeborene verfüge, teilte das Gericht am Dienstag mit. Eine andauernde Behandlung in einer Geburtsklinik ohne eine solche Station sei dagegen grob fehlerhaft. Nachdem das eine Kind im Mutterleib verstorben war, wurde das andere mit einem Notkaiserschnitt zur Welt gebracht. Das betroffene Kind leide unter einer Entwicklungsstörung, sei blind, habe eine starke Hörschwäche und weitere Einschränkungen. (AZ: 8 U 8/21). Ursächlich sei ein fehlerhaftes medizinisches Gesamtkonzept gewesen. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.
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